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Schwarzes Blut

Schwarzes Blut

Titel: Schwarzes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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Schmerz. Sie werden mich bestimmt nicht mehr verlassen, bis ich diese Welt verlassen habe. Zum erstenmal sehe ich die Versuchung greifbar nahe vor mir. Einfach weglaufen und mich in die Vergessenheit verstecken. Aber das darf ich nicht, das kann ich nicht. Genau wie Yaksha habe auch ich eine letzte Pflicht zu erfüllen, bevor ich sterbe und in den Sternenhimmel meines Traumes zurückkehre.
Oder in eine kalte Hölle. Aber Kälte mag ich nicht.
Kein Vampir mag sie. Sie verlangsamt unsere Bewegungen wie bei Schlangen.
»Ich fürchte, der Teufel wird ihm helfen«, entgegne ich. »Und ich habe keine Ahnung, wer von beiden stärker ist.«
    3.
KAPITEL
    Die Sonne steht hoch am Himmel, als ich am Schreibtisch sitze und mir die nächsten Schritte durch den Kopf gehen lasse. Nach der Explosion meines Hauses erschienen drei Sorten von Leuten: Feuerwehrmänner, Polizeibeamte und Sanitäter. Ray hat mir das erzählt. Allerdings haben sie nicht mit Ray gesprochen, und mich hatte er außer Sichtweite im Wald versteckt. Als ich später wieder bei vollem Bewußtsein war, nahm ich Kontakt mit ihnen auf. Was die Explosion anging, gab ich an, keine Ahnung davon zu haben, wer oder was sie herbeigeführt hatte. Davon, menschliche Überreste in der Nähe gefunden zu haben, war zu der Zeit keine Rede. Was natürlich nicht bedeuten muß, daß auch tatsächlich keine Leiche gefunden wurde. Die Polizei hätte mir diese Information durchaus vorenthalten können. Soviel ich weiß, interessiert sich die Polizei in Zusammenhang mit der Explosion nach wie vor für mich.
    Ich muß die Ortspolizei anrufen, und zwar sofort. Wenn es Überreste von Yaksha gibt, müssen die Sanitäter und das Krankenhaus sie haben, aber ich bereite mir gar nicht erst die Mühe mit den üblichen Kanälen und Behörden. Sie würden doch mit nichts herausrücken. Bei meinen guten Kontakten und finanziellen Möglichkeiten kann ich mir zwar einen Kontakt aufbauen, es braucht aber Zeit dafür, und die habe ich nicht. Während ich noch am Schreibtisch sitze und grüble, blinkt mein Telefon auf. Ich nehme den Hörer ab.
    »Ja?« melde ich mich.
»Alisa?«
»Ja, ich bin es, Kommissar Joel Drake. Schön, daß Sie anrufen.« Noch
    während ich spreche, treffe ich eine Entscheidung. Daß der Mann vom FBI ausgerechnet in diesem Moment anruft, ist für mich ein Zeichen. Eigentlich glaube ich nicht an Zeichen, aber im Moment bin ich eben einfach verzweifelt. »Ich wollte Sie auch gerade anrufen. Wir sollten über ein paar Dinge sprechen, die ich Ihnen gestern abend verschwiegen habe.«
    Das interessiert ihn. »Die da wären?«
»Ich habe einen Tip, wer hinter den Morden steckt.«
Das muß er erst mal verdauen. »Meinst du das ernst?«
»Und ob. Mein Tip ist wirklich heiß.«
»Was hast du denn?«
»Das erzähle ich Ihnen nur unter vier Augen. Nehmen Sie die
    Nachmittagsmaschine nach Portland. Ich hole Sie am Flughafen ab. Sie werden es nicht bereuen, das garantiere ich Ihnen.«
»Hattest du mir nicht gesagt, du würdest ein paar Tage nicht raus aus der
    Stadt?«
»Ich hab’ gelogen. Besorgen Sie sich ein Flugticket.«
Er lacht. »Momentchen mal. Ich kann nicht mitten während einer
    Untersuchung nach Oregon fliegen. Sag mir, was du weißt, und dann sehen wir weiter.«
»Nein«, erwidere ich bestimmt. »Sie müssen herkommen.«
»Warum?«
»Der Mörder ist von hier.«
»Woher willst du das wissen?«
Ich ändere meinen Ton und schalte auf Schlafzimmer-Stimme. »Ich weiß eine ganze Menge, Kommissar Drake. Zum Beispiel, daß einer der Kerle, die ihr im Kolosseum gefunden habt, einen Speer in der Brust stecken hatte, daß der andere den Schädel aufgeschlitzt hatte und daß dem dritten jeder einzelne Knochen im Genick gebrochen wurde. Fragen Sie mich jetzt nicht, woher ich das alles weiß, und vor allem erzählen Sie Ihren FBI-Kumpels nichts von mir. Jedenfalls nicht, wenn Sie diesen Fall lösen und jede Menge Punkte rausholen möchten. Denken Sie darüber nach, Joel, Sie können hier ganz groß rauskommen bei der Sache.«
Was ich alles weiß, verblüfft ihn. Er denkt nach. »Du verstehst mich nicht, Alisa. Ich brauche nicht groß rauszukommen. Ich will nur, daß diese Morde aufhören.« Er ist total ehrlich. Das gefällt mir.
»Sie werden aufhören, wenn Sie herfliegen«, sage ich leise.
Ich höre, wie er die Augen schließt. Meine Stimme läßt ihn nicht los. Er überlegt, ob ich eine Art Hexe bin. »Wer bist du?« fragt er schließlich.
»Das spielt keine Rolle. Ich bleibe in der

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