Schwarzes Gold und rote Locken
solches Leben führen."
Er presste die Lippen zusammen. „Wenn ich dir die Wahl lassen würde zwischen der Leitung von Gordon Oil und einer Ehe mit mir ...?"
„Das hat überhaupt nichts mit Gordon Oil zu tun, begreifst du das denn nicht? Ich bin eine eigenständige Persönlichkeit, Cade, und habe das Recht, eigene Entscheidungen zu treffen."
„Dann entscheide dich." Sein Blick war fest auf sie gerichtet. „Heirate mich, und gib diesen Laden hier auf, oder ich werde für immer aus deinem Leben verschwinden und dir deine kostbare Firma als Abschiedsgeschenk hinterlassen."
Angelica betrachtete ihn ungläubig. „Cade, ich liebe dich", flüsterte sie. „Du kannst nicht von mir verlangen..."
„Doch, das kann ich", versicherte er finster, obwohl ihm eine innere Stimme zuflüsterte, dass sich diese Szene schon einmal mit anderen Charakteren abgespielt hatte. „Ich meine es ernst. Und nun entscheide dich - und zwar schnell."
Die Sekunden verrannen.
Tränen glitzerten in Angelicas Augen. „Cade", flehte sie hilflos, „Cade, bitte..."
Seine Miene wurde undurchdringlich. „Ich werde die erforderlichen Papiere aufsetzen lassen", erklärte er kalt. „Leb wohl, Angelica." Er ging zu seinem Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.
10. KAPITEI
Irgendwo in den Wolken, auf halbem Weg zwischen Dallas und London, hatte Cade sich wieder so weit beruhigt, dass er einen klaren Gedanken fassen konnte. Ihm dämmerte, dass das, was in der Hotelsuite als Drama begonnen hatte, wahrscheinlich wie eine schlechte Komödie enden würde.
Er konnte Angelica diese verdammte Ölgesellschaft nicht überlassen - sie gehörte ihm gar nicht.
Aber eher würde er in sämtlichen Höllenfeuern schmoren als einen Rückzieher machen. Es war eine Frage des Stolzes, und sein Stolz war alles, was ihm geblieben war.
Er hatte sich wie ein Idiot benommen. Wie hatte er nur glauben können, Angelica zu lieben!
Cade Landon, verliebt in so eine Frau? Beinahe hätte Cade laut aufgelacht. Er hatte zuviel Zeit in den abgelegensten Gegenden der Welt verbracht. Die Frauen in Dumai waren faszinierend und geheimnisvoll, doch offenbar hatte er die heimatlichen Schönheiten mehr vermisst, als er geahnt hatte.
Angelica war die erste langbeinige Amerikanerin gewesen, die er seit Monaten gesehen hatte. Ehrlicherweise musste er zugeben, dass ihre anfängliche Kälte ihn herausgefordert hatte.
Ja, genauso war es, dachte er und stürzte seinen dritten Bourbon hinunter. Unter diesen Umständen hatte die Sache unweigerlich in einer Katastrophe enden müssen.
Gott sei Dank hatte er das nun hinter sich!
Cade lächelte versonnen. London würde ihn aufheitern. Er liebte diese Stadt mit ihrer modernen Atmosphäre, in die sich die beeindruckenden Zeugnisse einer ruhmreichen Vergangenheit mischten. Und die Frauen ... Die Londonerinnen verstanden es, ihre Weiblichkeit zu genießen.
Es würde höchstens eine Stunde dauern, bis er das Desaster in Dallas vergessen hatte
- sofern es ihm gelang, eine Möglichkeit ausfindig zu machen, wie er Angelica die Firma übertragen könnte. Danach würde er nie wieder einen Gedanken an sie verschwenden.
Natürlich könnte er seinen Brüdern reinen Wein einschenken und ihnen erzählen, was passiert war ...
Nein. Grant und Zach würden ihn wegen seiner Dummheit auslachen. Und außerdem, warum sollten sie für den Schaden aufkommen, den er angerichtet hatte? Landon Enterprises würde im Wert sinken, wenn Gordon Oil weiterhin Verluste erwirtschaftete.
Wieso sollten seine Brüder dafür bezahlen, dass er ...
Cade grinste zufrieden. Die Lösung war erschreckend einfach.
Er würde Gordon Oil von Landon Enterprises kaufen! Den Managerposten konnte er dann nach eigenem Gutdünken vergeben, und sein Steuerberater würde ihn für diesen genialen Schachzug, der ihm steuersenkende Verluste einbrachte, vermutlich lieben.
Auf Cades Zeichen hin, eilte sofort eine Stewardess herbei. „Ja, Mr. Landon?
Wünschen Sie noch einen Drink?" Ihr Lächeln verriet, dass sie gern noch mehr für ihn getan hätte.
Cade musterte sie. Sie war hübsch, sehr hübsch sogar, sofern man Blondinen mit braunen Augen mochte. Er hingegen bevorzugte feuerrote Locken und Augen, die wie Smaragde strahlten ...
Verdammt, dachte er und sah das Mädchen so finster an, dass es sofort zurückzuckte.
„Ich will ein Telefon", erklärte er schroff. „Und zwar schnell."
Cades erster Anruf galt Grant in New York.
Sein älterer Bruder hörte sich alles in Ruhe an,
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