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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Lord Kane und Prinzessin Synda nichts zustößt.“
    Er hatte „die beiden“ gesagt, nicht „die drei“. Als würde Josephina gar nicht zählen.
    Wenn sie ehrlich war, tat sie das auch nicht.
    Der Prinz sah aus, als wollte er etwas einwenden, überlegte es sich aber schnell anders. „Wie Ihr wünscht, Eure Majestät.“
    Kane grinste humorlos. „Bis morgen.“
    Den Rest des Tages verbrachte Kane damit, ein paar Nachforschungen anzustellen, indem er jeden Bediensteten befragte, der ihm über den Weg lief. Sobald er herausbekommen hatte, dass es der Koch war, der Tink den Handabdruck auf ihrer Wange verpasst hatte, verriegelte er die Küchentür, damit niemand entkommen konnte, und schlug den Mann zu Brei.
    Befriedigt vor sich hin pfeifend machte er sich auf die Suche nach Tink.

12. KAPITEL
    Mild schimmernd breitete sich die Morgensonne in Kanes Zimmer aus und vertrieb sämtliche Schatten.
    Während er noch das Entsetzen über einen weiteren Albtraum abschüttelte, breitete sich gleichzeitig Vorfreude in ihm aus.
    Letzte Nacht waren jegliche Versuche, mit Tink zu reden, gescheitert. Er hatte sie im Thronsaal entdeckt – doch sobald er auf sie zugegangen war, war sie durch eine Tür verschwunden. Er hatte sie in der Weberwerkstatt aufgespürt – und wieder hatte sie sich in Luft aufgelöst. Er hatte sich im Garten an sie herangeschlichen – aber sie hatte sich aus seinem Griff gewunden und war weggerannt.
    Heute jedoch könnte sie nicht weglaufen. Auf Befehl des Königs musste sie an der Seite ihrer Schwester bleiben. Was bedeutete, dass sie die ganze Zeit über in KanesReichweite sein würde.
    Auf dem Nachttisch kippte eine Lampe um und zersprang auf seinem Schädel.
    Er verzog das Gesicht.
    Von der Tür erklang plötzlich ein Klopfen.
    Kane erhob sich vom Bett, stapfte hinüber, zückte einen Dolch und öffnete. Vor ihm stand Prinz Leopold, entspannt und vollkommen davon überzeugt, Kane würde sich benehmen.
    Törichter Prinz. Kane war verdammt sauer auf den Kerl. Nicht wegen der Beleidigungen am Tag ihrer Begegnung, sondern weil er Tink die Hand auf den Rücken gelegt und sie begierig angesehen hatte. Das hatte Kane vollkommen aus der Bahn geworfen. Er hatte geglaubt, er hätte sich getäuscht. Doch dann hatte Katastrophe gekichert, weil er irgendetwas gesehen hatte, das für Kane unsichtbar war, vielleicht etwas in der Anderswelt, der er angehörte. Eine dunkle Wolke der Lust? Einen anderen Dämon, der auf Leopolds Schulter saß und dessen Handeln beeinflusste? Kane hatte gehört, wie sich die Himmelsgesandten über solche Vorkommnisse unterhalten hatten.
    Letzten Endes spielte es keine Rolle. Was zählte, waren Ergebnisse.
    „Was?“, fragte Kane knapp und umfasste das Heft des Dolchs fester.
    Leopolds königliche Züge verfinsterten sich. „Die Prinzessin ist bereit für Euren Ausflug. Ich werde Euch zu ihr eskortieren und Euch in die Stadt begleiten, um für Eure Sicherheit zu sorgen.“
    Kane wusste, dass die Phönixe sich in die Wälder zurückgezogen hatten; er hatte die kleinen Brandherde gesehen, die sie hier und da zurückgelassen hatten. Bisher war es den Fae jedoch nicht gelungen, einen von ihnen gefangen zu nehmen oder auch nur zum Kampf zu stellen.
    Petra musste die Anführerin sein. Sie wollte Tink, und sie würde vor nichts zurückschrecken, um sie in die Finger zu bekommen.
    Tja, und Kane würde vor nichts haltmachen, um sie zu beschützen.
    „Und die Magd?“, fragte er.
    „Werdet Ihr ignorieren.“
    Das kannst du dir aber mal so was von sonst wo hinschieben …
    „Oder Ihr werdet leiden“, fügte der Prinz hinzu. „Ich werde Dinge mit Euch anstellen …“
    „Schon verstanden.“ Kane rang sich ein Lächeln ab. „Nach dir.“
    Der Prinz wandte ihm den Rücken zu, trotz der respektlosen Anrede genauso selbstsicher wie zuvor, und Kane steckte den Dolch weg. Trotzdem blieb er dem Mann dicht auf den Fersen, beobachtete wachsam jeden seiner Schritte.
    „Bist du dir sicher, dass du keine Wachen brauchst, wenn du mit mir unterwegs bist?“, fragte Kane.
    Darauf antwortete der Prinz mit einem selbstgefälligen Lachen – demselben Lachen, das Kane bei ihrer ersten Begegnung vernommen hatte. „Wohl kaum. Ein Wort von mir, und Ihr geht in die Knie.“
    Dicht hintereinander stiegen sie eine gewundene Treppe hinab, dann noch eine und noch eine. Als sie das Erdgeschoss erreicht hatten und sich einer Besenkammer näherten, die Kane gestern entdeckt hatte, rammte er den Prinzen hart mit der

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