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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Schulter, sodass er gegen die Wand krachte.
    Bevor Leopold reagieren konnte, versetzte Kane ihm einen Schlag gegen den Kehlkopf, mit dem er ihm die Luft abschnitt, und drückte ihm die Halsschlagader ab, sodass der Blutfluss zum Gehirn unterbrochen wurde. Innerhalb von Sekunden sackte der Prinz bewusstlos zu Boden.
    „Na, was sagst du jetzt?“, murmelte Kane.
    Eine Magd kam um die Ecke, entdeckte sie und blieb abrupt stehen. Erschrocken schnappte sie nach Luft und fasste sich zitternd ans Herz.
    „Dem geht’s gut. Er macht nur ein kleines Nickerchen“, versicherte ihr Kane. „Der wacht schon wieder auf.“ Irgendwann. „Stör ihn lieber nicht. Du weißt doch bestimmt, wie quengelig er wird, wenn er seinen Schönheitsschlaf nicht bekommt.“
    Mit weit aufgerissenen Augen nickte sie, dann eilte sie davon.
    Er öffnete die Tür zur Besenkammer und schleifte den Prinzen hinein. Dann blockierte er das Schloss, sodass niemand hineinkommen könnte, ohne Gewalt anzuwenden.
    Mission erfüllt.
    Kane machte sich wieder auf den Weg. Mittlerweile hatte er sich den Aufbau des gesamten Palasts eingeprägt, insgeheim hinter jede Tür gespäht, und wusste, dass sich der Haupteingang direkt um die Ecke befand. Wie versprochen warteten die Prinzessin und Tink bereits auf ihn.
    Als er die beiden betrachtete, kehrte sein Zorn mit voller Macht zurück. Synda trug ein Ballkleid aus blutrotem Samt, ein femininer Stoff, der ihre Figur sanft umschmeichelte. Tink trug immer noch eine billige, schlecht geschnittene Dienstmädchenuniform, die rötliche Scheuerspuren auf ihrer schönen Haut hinterließ.
    Auf Syndas Kopf thronte ein rüschenbesetzter Hut mit flatternden Bändern.
    Tink hatte gar keinen Hut und trug das Haar zu einem strengen Knoten im Nacken frisiert.
    Synda duftete nach Blumenparfüm.
    Tink roch nach ätzenden Reinigungsmitteln.
    Er ballte die Fäuste. Am liebsten hätte er jemanden umgebracht. Aber noch lieber hätte er Tink in die Arme genommen und nie wieder losgelassen.
    Synda lächelte, als sie ihn entdeckte, kam herbeigelaufen und drückte ihm einen Kuss direkt auf den Mund. Steif ließ er es über sich ergehen, um nicht wieder einen Ausbruch zu provozieren. Augenblicklich suchte er Tink mit den Augen. Sie hielt den Blick gesenkt.
    „Wo ist Prinz Leopold?“, fragte Synda ahnungslos.
    „Der schläft. Wir sollten uns auf den Weg machen.“
    „Er schläft? Obwohl er noch vor fünf Minuten wach war?“, bohrte Tink nach. Dann sah sie zu Synda hinüber und presste die Lippen zusammen.
    Was? Sie durfte nicht reden auf ihrem kleinen Ausflug?
    Beinahe platzte die Haut an seinen Knöcheln auf, so fest ballte er die Fäuste. „Ja, er schläft.“
    Geifernd kam ein Hund um die Ecke gerannt. Das Wesen hielt schnurstracks auf Tink zu, und der Dämon lachte, Kanes Bestätigung, dass er dafür verantwortlich war. Hastig stürzte er vor und streckte das Bein aus, um das rasende Tier aufzuhalten. Scharfe Zähne wurden in seinen Knöchel gerammt, und ihn durchfuhr ein stechender Schmerz.
    „Es tut mir so leid“, rief ein Diener, der hinter dem Hund hergelaufen kam. „Keine Ahnung, wie er mir entwischen konnte.“
    So sanft es eben ging, riss Kane die Zähne des Tiers aus seinem Fleisch und übergab es seinem Herrn.
    „Kommt schon, Leute“, sagte Synda fröhlich und tänzelte durch das Tor, das zwei Wachen für sie aufhielten. „Darauf freue ich mich schon seit Tagen.“
    Seit Tagen. Dabei war gestern zum ersten Mal die Rede davon gewesen.
    Tink folgte ihr, und Kane folgte Tink. Die Sonne schien, wenn es auch eine gedämpfte, trübere Version dessen war, was er gewohnt war. Der Himmel war grau, durchzogen mit Schwarz, als braute sich ein Sturm zusammen. Um den Palast erhobsich eine hohe transparente Mauer, die im Licht funkelte, und dahinter ein üppiger grüner Wald. Ein Großteil der Truppen war noch immer dort draußen, auf der Jagd nach den Phönixen.
    Am Ende eines gepflasterten Wegs wartete eine Pferdekutsche auf sie. Und es waren auch noch andere Kutschen auf der Straße, wie er sah. Drei ganz in der Nähe und zwei etwas weiter entfernt, die langsam herankamen. In den drei Kutschen in der Nähe thronten Frauen, die genauso herausgeschmückt waren wie Synda, und jede von ihnen starrte ihn voll unterwürfigem Verlangen an.
    „Ist er nicht umwerfend?“, rief Synda stolz. „Der gehört mir.“
    Fast hätte Kane ihr scharf widersprochen. Er kam als Erster bei der Kutsche an und hob die Prinzessin hinein. Dabei stützte

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