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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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antwortete sie, traute sich jedoch immer noch nicht, seinen Blick zu erwidern.
    „Ich habe Essen da“, schaltete sich Rhoda ein und winkte ihrer Assistentin.
    Sofort lief das Mädchen aus dem Raum und kehrte wenige Minuten später mit einem Servierwagen zurück, auf dem sich Sandwiches und Kekse neben einer Kanne Tee türmten.
    Tink wirkte wie benommen. „Für mich? Wirklich?“
    Wie erwartungsvoll sie klang, wo eine solche Behandlung für sie doch alltäglich sein sollte.
    Sollte, sollte, sollte. Schon jetzt konnte er das Wort nicht mehr hören. Von jetzt an würde er sich aber so was von gut um sie kümmern.
    „Für dich“, bestätigte er.
    Während sie sich mit einer Hand das noch unfertige Kleid an die Brust drückte, streckte sie die andere aus und nahm sich ein Sandwich. Er beobachtete sie beim Essen, wie sie genießerisch die Augen schloss, wie ein Lächeln ihren Mundumspielte, wie sie kaute und es genoss.
    So köstlich. So sinnlich, ohne die geringste Absicht. So was von meins …
    Seine Haut prickelte, und vielleicht bewegte er sich. Vielleicht sagte er etwas. Sie sah auf, und ihre Blicke begegneten einander. Ihre Lippen öffneten sich leicht, als sie überrascht nach Luft schnappte. Konnte sie sehen, wie rau seine Begierde war?
    „Kane.“ Ein gehauchtes Flehen.
    In jenem Augenblick verlor das Schreien des Dämons jede Bedeutung. Die Vergangenheit verblasste, ließ nichts als die Gegenwart zurück … und die Zukunft, die unaufhaltsame Flut der Lust, die bevorstand. Sein gesamter Körper summte bis ins Mark. Er musste in ihr sein. Hier. Jetzt.
    Es wäre eine Qual.
    Es wäre die reinste Ekstase.
    Tief in seinem Unterleib sammelte sich die Anspannung, nur um sich wie eine Sprungfeder zu lösen und ihn aus seinem Stuhl in den Stand zu reißen. „Lasst uns allein“, befahl er mit heiserer, brechender Stimme.
    Keine Fragen. Kein Widerspruch. Die zwei Schneiderinnen huschten aus dem Zimmer und schlossen die Tür hinter sich.
    Die Teekanne auf dem Tablett zersprang, und dunkle Flüssigkeit ergoss sich in alle Richtungen.
    Tink schien es gar nicht zu bemerken, sie war zu sehr damit beschäftigt, ihn anzustarren. „I-Ist irgendwas nicht in Ordnung?“
    Schweigend ging er auf sie zu. Ein Raubtier mit einem Ziel. Er hatte es satt, ihr zu widerstehen. Hatte es satt, über all die Gründe nachzudenken, die dagegen sprachen. Heute würde er sich etwas nehmen.
    Vielleicht spürte sie die düsteren, gierigen Triebe, die ihn im Griff hatten, denn plötzlich richtete sie sich kerzengerade auf. Ihr Atem ging schneller. „Kane“, flüsterte sie.
    „Sag mir, dass ich aufhören soll.“ Er stand nur einen Herzschlag von ihr entfernt, ihre Blicke verschmolzen, gefangen. Nichts sonst könnte dem Wahnsinn Einhalt gebieten.
    „Ich … Ich kann nicht.“
    Tief sog er ihren Duft ein. Der Geruch von Reinigungsmitteln hatte sich verflüchtigt, und sie roch wieder nach Rosmarin und Minze, lieblich und unschuldig. Vielleicht konnte sie endlich das Gift aus seinem Inneren fortwaschen. Oder es mit purer Leidenschaft verbrennen – er spürte die alles durchdringende Hitze, die von ihrem Körper ausstrahlte. Vielleicht konnte sie das Eis schmelzen, das sich in ihm eingenistet hatte.
    Vielleicht konnte sie ihn retten.
    Sie schluckte und befeuchtete sich mit der Zunge die Lippen. „Augenblick. Ich glaube, du hast recht. Ich glaube, ich sollte dir sagen, dass du aufhören sollst. Was wir hier tun, ist nicht richtig.“
    „Nein, ist es nicht. Es ist notwendig.“
    Ich tu ihr weh, das schwöre ich dir.
    Kane ignorierte den Dämon und drückte sich nur noch enger an Tink.
    „Halt?“, wisperte sie, eine Frage, obwohl sie vermutlich als Feststellung gedacht war.
    „Zu spät.“ Außer … „Hast du schon mal mit einem Mann geschlafen?“
    Langsam schüttelte sie den Kopf.
    Mit dieser Antwort hätte es ein Ende finden sollen.
    Doch das tat es nicht.
    Er hätte sich von ihr lösen sollen.
    Doch er tat es nicht.
    Ein animalischer Besitzerinstinkt hatte seine Klauen in ihn geschlagen, so durchdringend, so tief, dass er wusste, er würde die Wunden bis in alle Ewigkeit spüren und dankbar dafür sein. Mit den Fingerspitzen strich er ihr über den Kiefer, und oh, sie war genauso weich und elektrisierend, wie er es sich ausgemalt hatte. Sie raubte ihm beinahe die Sinne, als sie sich in die Berührung schmiegte, engeren Kontakt suchte. Und er gab ihn ihr, schob die Finger in ihren Nacken, vergrub sie in ihrem herrlichen Haar und zwang

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