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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Boden werfen. Bei seiner eigenen Kleidung würde er sich gar nicht erst die Mühe machen, sie abzulegen. Er würde einfach seine Hose öffnen. Er wollte sie zu dringend, um seine Zeit mit Ausziehen vergeuden zu können – ganz egal, wie sehr er sich nach Hautkontakt verzehrte. Das würde später kommen. Nachdem das Brennen des ersten Mals gelöscht war.
    Jetzt würde er ihre Beine spreizen und sich so unglaublich tief in ihr versenken.
    Nein, nein!
    Für eine einzige vergiftete Sekunde forderte Katastrophes gellender Schrei seine Aufmerksamkeit ein.
    Und das reichte aus. Er hielt inne, rang nach Luft.
    „Kane.“ Tink entwich ein Stöhnen, während ihre behandschuhten Fingerspitzen über seinen Rücken kratzten.
    Hände … überall …
    Plötzlich fühlte er sich wie ein Tier im Käfig. Er richtete sich auf. Dann stellte er sie auf die Füße, während ihm schwindelig wurde. Sie hatte keine Ahnung, wie kurz sie davorgestanden hatte, ihre Jungfräulichkeit in einer Schneiderwerkstatt zu verlieren.
    Irgendwie war der Dämon durch die unerklärliche Barriere gebrochen, die Tink errichtet hatte, um Kane mit seinen Erinnerungen zu quälen. Stattdessen hatte die Kreatur ihm einen Gefallen getan.
    Mit zitternden Fingern fuhr Tink die Kontur ihrer Lippen nach. „Tut mir leid. Hab ich was falsch gemacht?“
    Er wollte es nicht erklären, wollte sich nicht der Erniedrigung aussetzen, doch er war ihr etwas schuldig, und er würde bezahlen. Was es auch kosten mochte. Er versuchte, seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. „In der Hölle … haben die Dämonen … mich gezwungen …“
    Ihre Wimpernkränze verwoben sich ineinander, doch nicht, bevor er Mitleid in ihren Augen aufblitzen sah.
    Mitleid.
    Er verabscheute Mitleid.
    Doch dies war genau das, wovor er sich gefürchtet hatte. In sexueller Hinsichthatte er sich zum Narren gemacht. Jetzt musste er die Konsequenzen tragen.
    „Was dir zugestoßen ist, tut mir leid“, sagte sie. „Ein solches Schicksal würde ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind wünschen.“
    Er nickte, um ihr zu zeigen, dass er sie gehört hatte, antwortete jedoch nicht.
    „Aber … was diesen Kuss betrifft. Das dürfen wir nicht noch mal machen“, erklärte sie mit bebender Stimme. „Ob du Synda nun willst oder nicht, sie ist deine Verlobte, und ich werde nicht die ‚andere Frau’ sein. Niemals. Für niemanden, nicht einmal für dich.“
    „Du hast recht.“ Nicht wegen seiner angeblichen Verlobung – sondern weil er ihr nichts zu bieten hatte. Wie es ihm von Anfang an klar gewesen war, obgleich er es ignoriert hatte. Und soeben hatte er es unter Beweis gestellt.
    Er verabscheute diese Situation. Hasste seine Gedanken, seine Gefühle, und ja, die Schwäche, die er noch mit seinem letzten Atemzug leugnen würde.
    „Nein, ernsthaft, wir müssen – Augenblick. Ich hab recht?“ Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie ihre Gedanken vertreiben, und dunkel wirbelte ihr Haar über die Schultern. „Egal. Ich will niemanden außer meinen Mann küssen, und das bist nicht du, also …“
    „Du hast recht. Das bin ich nicht.“
    Während ihre Wangen sich röteten, behauptete sie: „Außerdem will ich gar keinen Mann. Wir würden … du weißt schon, was, und dann würde ich Kinder bekommen, und der König würde sie genauso benutzen wollen, wie er mich benutzt, und ich würde niemals zulassen, dass mein eigen Fleisch und Blut so leiden muss.“
    „Ich mag zwar ein Krieger sein und grausam bis ins Mark, aber das verstehe ich.“ Sie wollte beschützen, was ihr gehörte. Mit aller Macht. Es war bewundernswert. Doch ihr war jede Hoffnung gestohlen worden, genau wie ihm. Sie hatte keine Vorstellung von sich in der Zukunft. Konnte sich nicht vorstellen, dass sie jemals glücklich oder zufrieden sein würde – oder auch nur in Sicherheit.
    Jeden Tag brach sie sein Herz ein Stückchen mehr.
    Katastrophe gab es auf zu schreien und begann stattdessen zu knurren. Über ihren Köpfen brannte eine Glühbirne durch. Der Riss im Fußboden verbreiterte sich so bedenklich, dass sie ihn nicht länger ignorieren konnten. Das gesamte Gebäude erbebte. Mühsam trat Kane von Tink und der Verführung, die sie darstellte, zurück.
    „Was geht hier vor?“, fragte sie und blickte sich um.
    „Ein Aufstand.“
    Sie stolperte, vergrößerte den Abstand zwischen ihnen noch zusätzlich, und der Tumult erstarb. „Das warst du, oder?“, fragte sie.
    Er hätte lügen können. Wollte lügen. Und doch sagte er: „Ja. Das

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