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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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dass ihre Mutter, die als unbedeutende Menschenfrau galt, die Mätresse des Königs gewesen war. Er wusste, dass ihre Mutter verhöhnt worden war, und vermutete, dass man sie vielleicht sogar geschnitten hatte. Jede Andeutung von Ungehörigkeit musste in Tink die Erinnerung an das Leid ihrer Mutter wachrufen. Ihr vielleicht sogar das Gefühl geben, sie hätte die grausamen Worte verdient, die die zwei Opulen draußen gemurmelt hatten.
    Doch das hatte sie nicht. Diese Denkweise musste aufhören – und zwar sofort.
    „Ich kann einfach nicht“, beharrte sie.
    „Du kannst und du wirst. Wie gesagt, ich werde dich nicht aus den Augen lassen, nicht eine Sekunde lang.“
    „Kane …“
    Ein flehender Tonfall. Einer, dem er vielleicht nachgegeben hätte, wenn sie im Bett unter ihm gelegen hätte – Ich muss sie unter mir haben. Er knirschte mit den Zähnen. „Diskutier ruhig weiter mit mir. Dann finde ich eben einen anderen Weg, deine Meinung zu ändern. Einen wesentlich intimeren.“
    Ihre Augen weiteten sich. „Das kannst du nicht.“
    Langsam beugte er sich vor, bis er mit den Lippen fast die ihren berührte. „Lass es gern drauf ankommen. Bitte.“
    Schamesröte schoss ihr in die Wangen, und sie warf einen Blick zu der Schneiderin.
    Wie hatte er Rhoda vergessen können?
    Er richtete sich auf und hielt den Blick der älteren Frau fest. „Wo sie hingeht, gehe auch ich hin, und das ist nicht verhandelbar.“
    Ein Nicken, dann wandte die Frau sich um und sagte: „Folgt mir bitte.“
    Kane blickte auf Tink hinab. „Das ist nur zu deinem Besten, das verspreche ich dir. Ich kann nicht riskieren, dass du verschwindest, und ich werde nicht zulassen, dass dir jemand etwas antut.“
    „Das ist toll, wirklich, aber damit ist mein Ruf ruiniert“, murmelte sie. „Noch mehr als ohnehin schon.“
    „Das tut mir leid.“ Aber es musste sein. „Ich überlege mir was, um das wieder in Ordnung zu bringen.“
    „Bevor oder nachdem die Männer anfangen, mehr in mir zu sehen als bloß eine Blutsklavin?“
    Ein direkter Treffer. Eifersucht flammte in ihm auf, heiß und messerscharf. „Wenn das passiert, werden Leute sterben.“
    „Aber …“
    „Liebes, du musst jetzt mal mit der Verzögerungstaktik aufhören.“ Er gab ihr einen kleinen Schubs und zwang sie zu gehen. Dabei blieb er dicht hinter ihr. Gemeinsambetraten sie ein kleines Hinterzimmer, wo ein weiteres Mädchen geschäftig umherlief, Stoffbahnen aus dem Weg räumte und einen Stuhl für Kane sowie ein Podest für Josephina freimachte.
    Einen Tritthocker, der vor einem dreiflügeligen Spiegel stand.
    Kane machte es sich auf dem gepolsterten Stuhl bequem. Als ihm eine Nadel in den Rücken stach, verzog er das Gesicht.
    In Rekordzeit war Tink bis auf BH und Höschen ausgezogen, und ihm fiel auf, dass beides aus schlichter weißer Baumwolle gewebt war. Sich an sie schmiegte. Die Details ihrer Weiblichkeit vor ihm versteckte … ihn anflehte, danach zu suchen. Es war ihm unmöglich, seine Reaktion zu verbergen, als jeder Zentimeter von ihm hart wurde. Ihr Körper war ein Kunstwerk, schlank und doch so herrlich kurvig. Perfekt gebräunt, ohne jegliche weiße Streifen. Fest und trainiert durch die Arbeit, die sie jeden Tag erledigen musste.
    Fest umklammerte er das Holz des Stuhls, um nicht die Arme nach ihr auszustrecken.
    Er konnte sich beherrschen. Wirklich.
    Die Schneidergehilfin wollte Tink die Handschuhe ausziehen, doch die schüttelte den Kopf.
    „Die behalte ich an.“
    Fragend blickte Rhoda zu ihm herüber.
    Er nickte. Vielleicht konnte Tink ihre Gabe, die Kräfte und Fähigkeiten anderer zu absorbieren, kontrollieren, vielleicht auch nicht. Doch bis er es herausgefunden hatte, würden sie kein Risiko eingehen.
    Heute Nacht würde er es herausfinden.
    Sie würde die Hände auf ihn legen müssen. Auf seine Haut.
    Unvermittelt krachten die Armlehnen seines Stuhls.
    Tink wurde vermessen und durfte mehrere Stoffe testen, um herauszufinden, welcher sich für sie am besten anfühlte. Als sie sich entschieden hatte, begannen die beiden Schneiderinnen den mühsamen Prozess, das Kleid zuzuschneiden und zu nähen.
    Gegen Ende begann Tinks Magen laut zu knurren.
    „Hungrig?“, fragte er und fühlte sich plötzlich schuldig. Er hätte ihr etwas zu Essen besorgen sollen, bevor er sie hergebracht hatte. Dank ihrer Stellung als Magd bekam sie vermutlich kein anständiges Essen.
    Katastrophe kicherte begeistert.
    Nie wieder, dachte Kane.
    „Ich bin am Verhungern“,

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