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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Nie wieder würde sie sich mit ihrem Vater oder der Königin oder ihrem Bruder oder ihrer Schwester herumschlagen müssen. Es würde keine Peitschenhiebe mehr geben, niemand würde sie schneiden, keine Strafen mehr. Aber … Aber …
    Ich will nicht sterben.
    Die Erkenntnis erschütterte sie bis ins Mark. Jetzt, wo sie die Glückseligkeit von Kanes Küssen erfahren hatte, wollte sie mehr. Wie zum Beispiel seine Hände auf ihrer nackten Haut, wie er sie berührte … überall. Wie zum Beispiel seine Stimme an ihrem Ohr, wie er ihr all die Dinge zuflüsterte, die er mit ihr anstellen wollte. Wie zum Beispiel seinen Körper, der jede einzelne dieser Versprechungen wahr machte. Sie wollte …
    Alles, was er zu geben hatte.
    „Ich will, dass du in Sicherheit bist“, erklärte er. „Was es auch kostet.“
    Ich schmelze dahin …
    Dann richtete er sich auf und wandte sich den Männern zu. „Sind allen die Regeln klar?“
    „Ungefähr seit drei Stunden.“ Der Blonde.
    „Definitiv.“ Der Dunkelhaarige. „Du hättest in der Hölle bleiben sollen. Da hättest du ein angenehmeres Leben gehabt – und einen angenehmeren Tod.“
    Der Kahlkopf nickte nur zustimmend.
    Auf Kanes Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, dem jeglicher Humor fehlte. „Kann’s kaum erwarten, euch das Gegenteil zu beweisen.“
    „Ding, ding“, gab William das Zeichen zum Start.
    Und schon war der Kampf im Gange. Die Männer stürzten aufeinander los, verwandelten sich in ein Knäuel aus Fäusten, Beinen und Waffen.
    Synda feuerte ihren Verlobten an, „Los, Kane, gib’s ihnen!“, als wären sie nicht Sekunden zuvor aneinandergeraten.
    Drohend schnappte Weiß nach dem Mädchen. „Du solltest meine Brüder anfeuern. Mit zwei von ihnen hattest du gerade auf der Toilette Sex.“
    „Ach, das. Das hat doch nichts bedeutet.“
    Josephina verzog das Gesicht, denn sie wusste, dass sie auch für dieses Vergehen bestraft werden würde. Aber gut, okay, sie würde es überstehen. Im Augenblick war Kane wichtiger – und soeben war er aus ihrem Sichtfeld verschwunden, als eine schwarze Wolke aufgetaucht war, die die Männer jetzt einhüllte. Mit einer Hand hielt sie sich den Mund zu, um einen bestürzten Aufschrei zu unterdrücken. Grunzen und Stöhnen und das Klirren von Metall auf Metall erfüllten die Luft. Ihr gefror das Blut in den Adern. Was ging da drinnen vor sich?
    Zittrig erhob sie sich, machte einen Schritt auf die Wolke zu.
    „Das würde ich nicht tun.“ William gesellte sich zu den Frauen am Tisch. Unbekümmert schnappte er sich eine von Weiß’ Weintrauben und warf sie sich in den Mund.
    „Was?“, entgegnete Josephina heiser, unfähig, sich vom Kampfgeschehen zu lösen.
    „Was auch immer du vorhast. Die Jungs werden jeden angreifen, der ihr Kraftfeld betritt, und dafür wird Kane sie bestrafen. Möglicherweise überleben sie das nicht, und wie ich Kane bereits sagte, ein Teil von mir will, dass sie weiterleben.“
    Dieses „Kraftfeld“ ließ ihr die feinen Härchen im Nacken zu Berge stehen. Irgendwie war es mit einer Art elektrischer Spannung aufgeladen, die ihr die Energie aus dem Leib zu saugen versuchte, wie Josephina es oft mit anderen tat.
    Saugte es auch Kane aus?
    „Lass sie mitmachen“, meinte Weiß. „Dann stirbt sie, und ich hab freie Bahn.“
    „Du hättest nicht mal dann freie Bahn, wenn du die letzte Frau auf Erden wärst“, fuhr Josephina sie wütend an.
    „Freie Bahn?“, grollte William. „Ich dachte, du willst Kane tot sehen.“
    „Wollte ich auch.“
    „Und jetzt?“
    „Angeblich ist Kane mein vom Schicksal auserwählter Gefährte, und mein Gefährte hat nicht nach einer anderen Frau zu schielen.“
    „Du hast behauptet, das Schicksal wäre dir egal“, brüllte William.
    Was Weiß antwortete, hörte Josephina nicht mehr; es interessierte sie nicht, sie war zu sehr damit beschäftigt, auf das Kraftfeld zuzumarschieren. Ob Kane es begriff oder nicht, er brauchte sie. Mit diesen Männern konnte er es aufnehmen, aber sie bezweifelte, dass er der Wolke gewachsen war. Man musste sich nur mal erinnern, wie leicht er ihr zum Opfer gefallen war.
    Als sie die düstere Kuppel erreichte, zog sie ihre Handschuhe aus und streckte die Hände hinein. Wie ein Blitz durchfuhr es sie, erschreckte sie. Ihre Knochenpulsierten, ihr Blut zischte, doch sie ging weiter. Bald schon verflüchtigte sich die Dunkelheit, und sie erkannte, dass sie sich inmitten einer tobenden Schlacht befand. Blutspritzer bedeckten den Boden. Und

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