Schwarzes Verlangen
sauber.
„Tut mir leid“, murmelte er sichtlich beschämt. Dann errötete er von Neuem und begann zu fluchen. „Jetzt ist dein neues Kleid ruiniert.“
„Ist schon gut. Ich kann …“
„ Ich habe es ruiniert“, fuhr er mit dumpfer Stimme fort.
„Wirklich, Kane, das ist keine große Sache. Das Kleid ist mir egal.“
„Ich kaufe dir hundert neue. Schönere, keine Uniformen mehr. Du gehörst jetzt mir. Ich darf über deine Kleider bestimmen.“
„Hör mir zu. Du musst den Palast verlassen, bevor jemand sieht, was du getan hast. Okay? In Ordnung?“
Er sah ihr fest in die Augen, eindringlich, suchend. Was auch immer er sah,vertrieb das Rot aus seinen Augen und machte seine Miene weicher. „Keiner von uns wird bestraft. Der Prinz wird über das, was passiert ist, schweigen. Nicht wahr?“, bellte er den Mann an, der sich mittlerweile wand und langsam wieder zu Bewusstsein zu kommen schien. „Weil du nämlich weißt, dass das bloß ein Vorgeschmack war. Ich bin zu weit Schlimmerem fähig.“
Die Antwort darauf war ein schmerzerfülltes Stöhnen.
Das Poltern von Stiefeln drang in den kleinen Erker, und der Wachmann, den Kane umgerannt hatte, kam um die Ecke gefegt. Als er den Prinzen am Boden liegen sah, griff er zur Waffe.
Schützend streckte Josephina den Arm vor Kane und sprudelte los: „Er könnte genauso gut schon so dagelegen haben, als wir hier aufgetaucht sind“, während Kane behauptete: „Er ist gestolpert.“
Keiner von ihnen hatte gelogen.
„Schaff ihn in seine Suite und ruf einen Arzt“, fügte Kane hinzu. „Und richte Prinz Leopold aus, von jetzt an soll er vorsichtiger sein. Den nächsten Unfall könnte er nicht überleben.“
Der Soldat schluckte schwer und nickte dann.
Kane hob Josephina auf die Arme und stapfte mit ihr davon. Sie hatte nichts dagegen einzuwenden.
„Lord Kane“, rief der Wachmann. „Eigentlich muss ich Euch folgen.“
„Nicht nötig. Ich ziehe mich auf mein Zimmer zurück.“ Wenige Minuten später erreichten sie ihr Ziel. Erst in dem kleinen Badezimmer hielt Kane an und setzte sie auf dem Toilettendeckel ab.
„Bleib“, befahl er.
Sie hob eine Augenbraue. „Jetzt werde ich also wie ein Hund behandelt?“
Sein Lächeln war süß und freundlich und auch ein bisschen traurig. „Das ist vermutlich besser als die Alternative.“
„Die da wäre?“
Nur für einen Sekundenbruchteil sah er zu ihr hinüber. „Wie eine Geliebte.“
Genau die Hitze, die Leopold – erfolglos – in ihr zu wecken versucht hatte, flammte augenblicklich auf. So schnell ging das. Mit drei einfachen Worten.
„Ich muss dieses Blut loswerden“, sagte er, „und ich will, dass du in Reichweite bleibst. Also. Wie ich gesagt habe: Bleib. Bitte.“ Er drehte an den Armaturen in der Dusche, bis Wasser kam. Dann legte er die Hände an seinen Hosenbund und hielt inne, als versuchte er zu entscheiden, was er als Nächstes tun sollte. Schließlich stieß er einen schweren Atemzug aus und öffnete die Knöpfe.
Die Hose fiel zu Boden, und er trat aus ihr heraus.
Seine Schönheit raubte ihr den Atem. Seine Beine waren lang, muskulös und sehnig, mit wenigen zarten Härchen bedeckt. Sexy … perfekt.
Stumm beobachtete er sie, als er die Daumen unter den Bund seiner Unterhose hakte.
Gütiger Himmel, gleich sterbe ich tatsächlich. Ich kriege einen Herzinfarkt. Garantiert. „Also, äh, woher wusstest du eigentlich, dass du zu dem Fenster hinaufschauen musst?“ Gut so. Tu ganz lässig. Vielleicht merkt er dann nicht, wie du ihn anstarrst.
Er verharrte und meinte: „Es ist seltsam. Es hat sich angefühlt, als würde mein Blick automatisch dort hingezogen, wie ein Magnet.“
Sie schluckte. Warum zögerte er? „Ist dir so was vorher schon mal passiert?“
„Nein.“
Waren sie … irgendwie miteinander verbunden?
Endlich schob er die Unterhose über seine Beine nach unten.
Oh.
Gute Güte.
Kane, Hüter der Katastrophe , war schlichtweg überwältigend . Von der Sonne geküsst, definierte Muskelmasse von Kopf bis Fuß. Die Flügel des Schmetterlingstattoos sahen noch schärfer gezackt aus als zuvor und reckten sich näher und näher zu seinem … seinem … dorthin.
Ach. Du. Meine. Güte.
Die Hitze in ihren Wangen wurde stärker, und ihr Mund war wie ausgetrocknet. Kane war kein Mann, sondern ein Krieger. Für den Kampf geschaffen, geschliffen durch Stahl und Feuer. Mächtig auf eine Weise, die nur wenige jemals zu Gesicht bekommen oder begreifen würden.
„Will ich wissen,
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