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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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öffnen und einen Sog erzeugen würde … Sie saugte … und saugte … und saugte die Kraft in sich auf, die der Frau innewohnte.
    Kribbelnd raste die Energie durch ihre Adern, so durchschlagend, als hätte sie einen Finger in die Steckdose gesteckt, und Josephina schwindelte bei all dieser Macht, war geschockt und übermütig zugleich.
    Als sie Gwen losließ, sackte das Mädchen in den Armen ihres Mannes zusammen. „Wow! Das war unglaublich.“
    Kane drängte sie weiter, auf Kaia zu.
    „Was ich habe, wirst du am dringendsten wollen“, behauptete Kaia. „Ich bin zur Hälfte eine Phönix, und wenn ich wütend werde, setze ich Sachen in Brand.“
    Sobald sie einander berührten, spürte Josephina die gleiche knisternde Woge der Energie, doch dazu noch eine Flut der Wärme. Hitze … so gleißende Hitze durchströmte sie, und sie fühlte sich, als würde ihr Körper jeden Augenblick in Flammen aufgehen. Es war ein vertrautes Gefühl, das sie bereits bei der anderen Phönix erlebt hatte.
    Bei Anya fühlte es sich an, als sei ein machtvoller Sturm in sie eingedrungen.
    Bei Haidee war es eisige Kälte.
    Dann versuchte Gilly sich einzureihen. „Ich bin dran“, sagte das Mädchen.
    Augenblicklich erschien William an ihrer Seite und zog sie ans andere Ende des Saals, während er erklärte: „Auf gar keinen Fall, Gummibärchen.“ In Josephinas Richtung rief er: „Sie ist bloß ein Mensch.“
    „Menschsein ist nicht gleichbedeutend mit Schwäche“, schimpfte die dunkelhaarige Schönheit.
    „Ziemlich große Worte für so ein kleines Kind“, gab er zurück.
    „Hey! Ich bin kein Kind. Ich bin alt genug, um hier mein eigenes Pfund in die Waagschale zu werfen.“
    „Tja, dann schätze ich mal, haben wir Glück, dass das nicht so viele Pfunde sind.“
    Erbost streckte sie ihm den Finger ins Gesicht. „Eines Tages werde ich dir zeigen, wie stark ich wirklich bin, William der Idiot.“
    Er zuckte mit den Schultern, als würde es ihn nicht kümmern, doch der harte Glanz in seinen Augen sprach eine andere Sprache.
    „Ich glaube, mehr kann ich auch gar nicht aufnehmen“, sagte Josephina. Sie hatte das Gefühl, als könnte sie jeden Augenblick platzen. Nie zuvor hatte sie sich so stark gefühlt. So … unbesiegbar. Und … und … sie konnte hier nicht einfach herumstehen. Sie musste sich bewegen.
    „Was machst du da?“, fragte Kane, als sie lossprintete.
    „Ich renne durch den Saal.“ Ihr war zu heiß … zu kalt … zu alles. Sie könnte es mit jedem Gegner aufnehmen. Könnte die Welt erobern. Ohne sich auch nur einen Fingernagel abzubrechen. Bei dem Gedanken entfuhr ihr ein hysterisches Lachen. „Geht es den Frauen gut? Glaubst du, es geht ihnen gut? Ich hoffe wirklich, es geht ihnen gut.“ Unaufhaltsam sprudelten die Worte aus ihr heraus, kamen immer schneller und schneller. Genau wie ihre Schritte. Schon bald rannte sie – und atmete noch nicht mal schwer.
    „William“, rief Kane, der sie genau beobachtete. Seine Mundwinkel zuckten. „Wir sind so weit.“
    Kurz wandte der Krieger den Blick von dem jungen Mädchen ab. „Einen Moment noch“, sagte er, bevor er sich direkt vor ihr aufbaute. „Geh in dein Zimmer und warte da auf mich. Wir zwei werden ein ernstes Gespräch führen über diesen Zwang, dichständig zu beweisen, und dem Ganzen auf der Stelle ein Ende setzen. Bevor ich eine Sauerei beseitigen muss, von der du dir wünschen wirst, du hättest sie nie begangen – dafür werde ich sorgen.“
    „Hör auf, mir zu erzählen, was ich zu tun hab. Du bist nicht mein Vater.“
    „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich niemals dein Vater sein wollte?“, schrie er – es war das erste Mal, dass er die Stimme erhob, solange Josephina ihn kannte. „Ich will, dass du in Sicherheit bist, und ich werde alles tun, was nötig ist, um das zu erreichen, selbst wenn ich dabei deine Gefühle verletzen muss.“
    Sämtliche Herren der Unterwelt verfolgten den Wortwechsel, ohne sich die geringste Mühe zu geben, ihren Schock zu verbergen.
    Mit zorngeröteten Wangen marschierte Gilly aus dem Saal.
    William sah ihr nach, bis sie außer Sichtweite war. Dann raufte er sich die Haare und wandte sich schließlich den Männern zu, ohne die geringste Regung zu zeigen.
    „Bringen wir’s hinter uns.“ Er schritt in die Mitte des Saals und zog ein paar kleine Gegenstände aus seinen Taschen. Kaugummis?
    Er hielt die – nein, nicht Kaugummis – was auch immer in die Höhe, und als er die Hand wegnahm, blieben die

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