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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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kleinen lecker aussehenden Objekte wahrhaftig mitten in der Luft hängen.
    „In Deckung“, rief er, und alle Anwesenden wandten sich ab.
    Kane warf sich auf Josephina und stieß sie zu Boden, fing den Aufprall jedoch größtenteils ab. Was …
    Bumm!
    Ein heißer Windstoß strich über ihre Haut, dann rollte Kane sich von Josephina herunter und half ihr auf die Beine. Na ja, jedenfalls versuchte er es. Aus Versehen riss sie ihn zu sich hinunter, und er prallte so hart auf den Boden, dass er sich möglicherweise eine Rippe anknackste.
    „Entschuldige“, rief sie aus. „Entschuldige.“
    Er lachte nur. Brachte es allen Ernstes fertig zu lachen. „Mach dir deswegen keinen Kopf, Liebes.“ Dann rappelte er sich auf und bedeutete ihr, es ihm gleichzutun.
    Sie sprang auf die Füße und sah, dass William irgendwie ein Portal von diesem Reich nach Séduire gesprengt hatte. Dort war bereits Nacht – die Zeit der Feste. Der gesamte Fae-Hofstaat wäre im Thronsaal versammelt. Am Himmel war der Mond zu sehen, eine blutrote Sichel vor tiefstem Schwarz. Fackeln beleuchteten einen Gehweg.
    „Vielleicht sollten wir uns das noch mal überlegen“, wandte sie in einem plötzlichen Anflug von Nervosität ein.
    „Jetzt wird nicht mehr überlegt.“
    Und was war mit Hinauszögern? „Was ist mit dem Schlüssel passiert?“
    „Anscheinend zerfallen die Dinger und hören auf zu funktionieren, wenn man kein Fae ist“, antwortete Kane. „Meiner ging jedenfalls nicht mehr.“
    „Alles klar. Okay.“ Wenn sie jetzt nicht handelte, würde sie es niemals tun. „Ich bin so weit.“ Sie rannte los.
    „Hast du nicht was vergessen?“, rief Kane ihr hinterher, und sie blieb stehen.
    „Was …“ Oh, ach ja. „Entschuldige.“ Sie lief zurück und nahm Kanes Hand. Sogleich zuckte er zusammen, und ihr fiel wieder ein, dass sie ihre neugewonnene Stärke im Zaum halten musste, wenn sie ihm nicht die Knochen brechen wollte. „Tut mir leid!“
    Das Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück, breit und strahlend und richtig gut gelaunt. „Ich hab’s dir doch schon gesagt: Mach dir keinen Kopf. Jetzt erledige, was du zu erledigen hast.“
    Gemeinsam traten sie hinüber ins Reich der Fae.
    „Ihr habt dreißig Minuten, dann komme ich nach“, kündigte William an.
    „Wir kriegen das schon hin“, erwiderte Kane, ohne sich noch mal umzudrehen.
    Seine Freunde würden im Reich der Blutigen Schatten bleiben, um ihre geschwächten Frauen zu beschützen. William war ihre einzige Absicherung.
    „Bis in einer halben Stunde“, beharrte William und winkte ihnen nach.
    „Ich hab Nein gesagt.“
    „Dann bis in fünfundzwanzig Minuten.“
    „Nervensäge“, murrte Kane.
    Sie ließen den Gehweg hinter sich und betraten die verkohlten Überreste der königlichen Gärten. Noch immer hing dunkler Rauch in der Luft.
    Donnernd schlug Josephinas Herz in ihrer Brust. Was, wenn sie versagte, wie die meiste Zeit während ihres Trainings heute? Was, wenn Kane etwas zustieß? Dafür würde sie sich auf ewig schuldig fühlen – und zwar mit Recht.
    Ja, schon klar, aber was ist, wenn du Erfolg hast?
    Aus dem Augenwinkel glaubte sie den Krieger mit den weiß-goldenen Flügeln zu erspähen, denjenigen, der ihr die neuen Kleider gebracht hatte. Aber … das hatte sie sich doch bestimmt nur eingebildet. Sonst würde das ja bedeuten, dass er sie verfolgte.
    Suchend blickte sie sich in der Dunkelheit um, entdeckte jedoch keine weitere Spur von ihm.
    „Hier lang“, sagte Kane.
    Er führte sie auf den Palast zu. Wann immer ein Wachmann an ihnen vorbeikam, schirmte er sie mit seinem Körper ab und tat sein Bestes, sie beide zu verbergen. Schließlich erreichten sie den Zugang zu einem der vielen Geheimgänge.
    Drinnen übernahm Josephina die Führung. Den Flur entlang. Eine Treppe hinauf. Eine Treppe hinunter. Um eine Ecke. Um noch eine Ecke. Von einem Gang in den nächsten, so schnell, dass ihr gar nicht erst die Zeit blieb, darüber nachzudenken, bis sie ihr Ziel erreicht hatten.
    Mit hämmerndem Herzen blieb sie stehen. Durch den Einwegspiegel sah sie, dass der Thronsaal genau so brechend voll war, wie sie erwartet hatte.
    „Bereit?“, fragte Kane.
    Nein. Ja. Sie hoffte es zumindest. „Bin ich.“
    „Du schaffst das, Liebes. Ich glaube an dich.“
    Jetzt musste sie nur noch selbst an sich glauben. Josephina stieß die Tür auf, und mit hoch erhobenem Kopf trat sie unter die Massen.
    Zwei Mädchen entdeckten sie und schnappten nach Luft. Sofort erzählten sie es

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