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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sie zu Boden, und ihr Gehirn klatschte gegen die Schädeldecke. Tiberius setzte nach und verpasste ihr einen Tritt in den Bauch.
    Auf Wiedersehen, Sauerstoff. Während sie noch nach Atem rang, rappelte sie sich auf, um ihm keine weitere Chance für einen Angriff aus dem Hinterhalt zu bieten.
    „Bist du nun endlich bereit aufzugeben?“, fragte er. „Du wirst es nie durch meine Abwehr schaffen. Niemand wird das je können.“
    Sie fuhr mit der Hand über ihr Gesicht, um ein warmes Blutrinnsal abzuwischen, und realisierte, dass einer der Ringe des Königs einen gezackten Riss auf ihrer Wange hinterlassen hatte.
    Suchend blickte sie sich nach Kane um und sah, wie er die restlichen Palastwachen abwehrte. Einer nach dem anderen versuchten die Soldaten, an sie heranzukommen, fest entschlossen, den König zu beschützen, doch Kane blieb unermüdlich in Bewegung und hielt sie auf. Schließlich sahen die Soldaten ein, dass sie zuerst ihn würden ausschalten müssen. Aus ihren Ausweichmanövern wurde ein Frontalangriff, und schimmernd wirbelten Dolche und Schwerter durch die Luft.
    Mach schon, beeil dich .
    „Ich bin mehr als ein Niemand.“ Ihr klingelten die Ohren, doch sie schritt voran, langsam, zielstrebig, und legte die Hände gegen die unsichtbare Barriere.
    Brutal trat er sie, problemlos durchbrach sein Bein den Schutzschild, und sie stolperte zurück – nur um gleich wieder auf ihn loszugehen. „Gib auf, Josephina. Du kannst nicht gewinnen. Ich habe es schon mit Gegnern aufgenommen, die weit stärker waren als du. Weit schneller. Weit klüger. Und du … du bist schwach. Austauschbar.“
    „Das bin ich nicht! Ich bin etwas wert.“ Und in diesem Moment hörte die Wut auf zu wachsen und explodierte einfach. Sie hieb auf den Schild ein, und Flammen schossen aus ihr hervor, tanzten umeinander, wurden dichter, heißer, bis die Luft selbst zu knistern begann und ein Loch in der Barriere entstand, das groß genug für ihre Faust war.
    Tiberius erbleichte. „Wie hast du …“
    Erbarmungslos schlug Josephina durch die Öffnung, einmal, zweimal, dreimal, so schnell, dass Tiberius keine Zeit blieb, um auszuweichen. Sie brach ihm die Nase, schlug ihm zwei Zähne aus, renkte ihm den Kiefer aus. Blut klatschte gegen die Überreste des Schilds und brutzelte in den Flammen.
    „Das ist für meine Mutter“, fauchte sie und schlug wieder zu. „Das ist für Kane. Das ist für mich. Das ist für dein schwarzes Herz. Das ist ... noch mal für meine Mutter.“
    Er ging in die Knie. Als er auf dem Boden aufschlug, war er bereits bewusstlos.
    Schwer atmend sah sie auf ihn hinab. Sie hatte es vollbracht. Sie hatte ihn besiegt.
    Eigentlich hätte sie ihren Triumph stärker empfinden sollen, doch die Traurigkeit, die sie beiseitegeschoben hatte, war zu neuem Leben erwacht, erfüllte sie, quoll über. Aber davon würde sie sich nicht aufhalten lassen. Sie packte den König bei den Haaren und schleifte ihn zu Leopold. Dann suchte sie den Saal nach der Königin ab … dort! Noch immer kratzte sie am Türspalt und versuchte verzweifelt zu entkommen.
    Kommentarlos trat Josephina hinter sie, verschränkte die Finger zu einer doppelten Faust und schlug zu. Wie ein Sack Kartoffeln fiel die Frau um und blieb am Boden liegen.
    Direkt vor ihrem bewusstlosen Körper materialisierte sich William. Rot, Grün, Schwarz und Weiß erschienen gleich hinter ihm und waren augenscheinlich vollständig genesen.
    „Sieht aus, als kämen wir genau zum richtigen Zeitpunkt, Kinder“, sagte William grinsend.
    Ohne zu zögern warf sich die Gruppe mitten ins Gefecht; noch im Laufen zogen sie ihre Schwerter.
    „Nein!“, rief Josephina aus.
    Doch sie griffen nicht Kane an; sie stürzten sich auf die Kämpfer um ihn herum.
    Der schwarze Nebel, der die Regenbogenbande sonst immer begleitete, blieb diesmal aus. Vielleicht war er nicht notwendig. Genauso wenig verwandelten die Jungs sich in ihre unheimlicheren Gestalten, und nach nur wenigen Minuten barbarischen Eindreschens auf die Gegner hatten William und seine Kinder den Rest der Meute so weit, dass sie ängstlich zurückwichen.
    „Ich wusste doch, dass du uns brauchst“, meinte William und klopfte Kane auf die Schulter.
    Atemlos und blutbespritzt gab Kane zurück: „Ich hatte diese Armee genau da, wo ich sie haben wollte, und wollte den Sack gerade zumachen.“
    „Ich bitte dich. Du warst am äußersten Rand der Klippe, kurz davor, in den Abgrund getrieben zu werden.“
    „Wenn du dich dann besser

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