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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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verschwendete keine Zeit mit Fragen, sondern hieb der Blondine seine Faust gegen die Schläfe, sodass sie das Bewusstsein verlor.
    Josephina summte förmlich vor Energie und Hitze, so unfassbarer Hitze, und krabbelte hastig weg.
    Ohne Weiteres hob Kane das Mädchen hoch und warf sie aus dem Flammenring hinaus, während er rief: „Sie gehört dir, William.“
    Obgleich eine Flut von Emotionen sie zu überrollen drohte – Trauer, Erleichterung, Bedauern, Freude, Furcht, Herzschmerz –, kämpfte Josephina sich auf die Füße. „Ich muss das Feuer löschen.“
    „Lass mich. Ich …“
    „Nein. Es ruft nach mir“, schnitt sie ihm das Wort ab, und es stimmte. Sie fühlte sich … damit verbunden, seine Wärme war ihre Wärme. „Es will bei mir sein.“ Als sie die Hand ausstreckte, reckten die Flammen sich augenblicklich nach ihr. Sobald sie über ihre Fingerspitzen leckten, öffneten sich ihre Poren, als würde sie jemandes Kräfte absorbieren, und das Feuer wurde in ihren Leib gesaugt.
    „Sag mir, dass es dir gut geht“, bat Kane und zog sie in seine Arme. Er zischte, als würde sie ihn verbrennen, doch er ließ nicht los.
    „Ich bin … unverletzt. Und du?“
    „Ebenso.“
    Sie ließ den Blick durch den Thronsaal wandern. Reglose Gestalten lagen überall herum. Die meisten waren tot, einige wanden sich unter Schmerzen. William, Rot, Grün und Schwarz waren verschwunden – und mit ihnen die Phönix.
    „Was ist passiert?“, wollte Kane wissen. „Als ich reingekommen bin, waren Williamund Rot völlig durchgedreht und haben ununterbrochen von Niederlage und Tod und Zerstörung gemurmelt. Dann wollte ich durch die Flammen springen, und William hat verlangt, dass ich ihm die Phönix übergebe.“
    Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie erklärte, was mit Weiß passiert war, so gut sie konnte. Kane erblasste, ließ sie los und sackte in die Knie.
    „Ich war das. Meine Taten, meine Entscheidungen haben sie das Leben gekostet. Haben ihre Zerstörung entfesselt. In diesem Reich. Und einem weiteren. Eine Apokalypse ist angebrochen. Und es ist meine Schuld“, sagte er tonlos.
    „Nein, schuld sind die Moiren. Sie haben die Phönix hergeschickt.“
    „Meinetwegen. Weil ich mich geweigert habe, mich nach ihrer Prophezeiung zu richten. Weil ich sie in ihrem eigenen Zuhause angegriffen habe.“
    „Kane, nicht. Der einzige Grund, aus dem die Phönix überhaupt hier aufgetaucht ist, war, um es mir heimzuzahlen. Wenn du irgendjemandem außer den Moiren die Schuld geben willst, dann mir.“
    „Nein“, widersprach er kopfschüttelnd. „Niemals dir. Allein Petras Hass hat sie hierhergeführt. Ihre Verbissenheit.“
    „Tja, siehst du? Dich trifft keine Schuld.“
    Er zog die Augenbrauen zusammen. „Und dich genauso wenig.“
    Sie tätschelte ihm das Knie. „Na, dann sind wir uns ja einig. Diese Schande tragen die Moiren und Petra auf ihren Schultern.“
    Ein gepeinigter Ausdruck glitt über sein Gesicht, und sie wusste, dass er ihr zustimmen wollte, aber noch damit zu kämpfen hatte. Und sie konnte es verstehen. Die Prophezeiungen der Moiren hatten ihn so lange verfolgt, dass er schlicht erwartet hatte, die Schuld zu tragen.
    „Es muss etwas unternommen werden“, meinte er schließlich. „Die Bedrohung muss ausgeschaltet werden.“
    „Zufällig weiß ich, dass die Herren der Unterwelt dieser Herausforderung mehr als gewachsen sind.“
    Er nickte. „Da hast du recht.“
    „Wie immer.“ Wenn jemand diese neue Bedrohung bekämpfen konnte, dann die Herren – und eines Tages würden sie sie ausschalten.
    Schnell drückte Kane ihr einen Kuss auf die Lippen, und der Schmerz war noch immer vorhanden, tief in seinen Augen, doch jetzt lag auch eine gewisse Entschlossenheit darin. „Ich glaube, du hast mich gerade manipuliert.“
    „Ich?“, fragte sie unschuldig. „Niemals.“
    Noch ein Kuss. „Dass du dich ja niemals veränderst.“

35. KAPITEL
    Den Rest der Nacht verbrachten Josephina und Kane damit, sich um die Verteidigungsmaßnahmen für den Palast zu kümmern. Die Insekten hatten sich über das gesamte Reich verteilt, und das Volk war in Aufruhr, bekam sich wegen der lächerlichsten Kleinigkeiten in die Haare, während es gleichzeitig versuchte, die äußeren Mauern zu stürmen, um Josephina in die Finger zu kriegen.
    Als sie fertig waren, als sie endlich alle beruhigt hatten und sämtliche Verletzten versorgt waren, fühlte sie sich so erschöpft, dass sie kaum noch den Kopf hochhalten konnte. So viel

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