Schwarzes Verlangen
war er in ihr, und sie bog den Rücken durch, als die Lust sie durchfuhr.
„Sag’s mir“, befahl er, als er sich in ihr bewegte, und feine Linien der Anspannung zeichneten sich um seine Augenwinkel herum ab.
Sie wusste, was er hören wollte. „Ich liebe dich.“
„Sicher?“
„So sicher.“
„Noch mal.“
„Liebe dich.“
Ihre Worte ergossen sich wie Öl in ein ohnehin schon loderndes Feuer. Getrieben von seiner Begierde und nichts als seiner Begierde verschlang er sie, rau und herrlich, jagte sie höher und höher, bis ihr nichts mehr blieb, als ihre Lust herauszuschreien.
Brüllend machte er der seinen Luft.
Doch selbst nachdem er auf ihr zusammengebrochen war, war er noch nicht fertig mit ihr. Zitternd stützte er sich auf die Ellenbogen und blickte auf sie herab. Noch immer loderte das Verlangen in seinen Augen. Schwer atmend beobachtete sie, wie ein Schweißtropfen über seine Schläfe rollte.
„Mehr“, raunte er und fachte ihr Begehren von Neuem an.
„Ich hab dir ein Kleid besorgt“, sagte Kane lange Zeit später, während er sich seine Hose überzog. „Trägst du es für mich?“
Josephina sah ihm zu, und noch immer summte ihr Körper vor Befriedigung. „Na klar.“
„Gut. Wir treffen uns in einer Stunde im Thronsaal.“ Er warf ihr einen Luftkuss zu, bevor er sie verließ.
Erst dann wurde ihr klar, dass er selbst ihr gar keine Liebeserklärung gemacht hatte. Aber er liebte sie. Das wusste sie.
Doch sie wollte das Eingeständnis von ihm hören. Da muss ich wohl einen Gang höher schalten.
Auf einem Stuhl in der Ecke fand sie ein wunderschönes Ballkleid aus herrlich zartem Stoff ausgebreitet. Nicht einmal Synda hatte je etwas so Feines getragen. Josephina duschte und putzte sich die Zähne, dann kleidete sie sich bebend an. Auf ihre Frisur verwendete sie besondere Sorgfalt und steckte die Seitenpartien am Oberkopf fest.
Der einzige Makel an ihrem Erscheinungsbild war die Wunde an ihrer Wange. Kane hatte Josephina ausgeknockt und den Riss persönlich genäht, doch obwohl erein hautfarbenes Pflaster darübergeklebt hatte, fiel die Verletzung auf.
Langsam ging sie die Treppe hinunter, nirgends war ein Wachmann oder auch nur eine Magd in Sicht. Nur das Führungspersonal war zusammen mit der königlichen Familie in den Kerker gesperrt worden. Der Rest der Armee und der Bediensteten hatte Josephina letzte Nacht die Treue geschworen.
Als sie den Thronsaal erreichte, sah sie Kane vor der Tür auf sie warten. Er hatte sich umgezogen und trug jetzt ein sauberes, gebügeltes weißes Hemd und eine schwarze Stoffhose. Das Haar hatte er sich gekämmt, die Wunden, die er im Kampf davongetragen hatte, verheilten bereits.
Er lächelte, als er sie erblickte. Ein echtes Lächeln, voller Licht und Wärme. „Du siehst wunderschön aus.“
„Danke. Aber warum …“
Er stieß die Doppeltür auf. „Deine Krönung. Und Hochzeit. Heute gibt’s zwei für eins im Hause Fae.“
Die verbliebenen Mitglieder sowohl des Hohen als auch des Niederen Hofes waren zusammengetrieben und an Händen und Füßen gefesselt worden. Obwohl viele aussahen, als hätten sie am liebsten auf sie eingeschrien, blieben sie alle stumm. Hatte Kane ihnen gedroht?
Plötzlich blickte sie zurück zu Kane. „Augenblick. Hast du gerade Hochzeit gesagt? Wir sind doch schon verheiratet.“
„Aber das war keine Zeremonie, die dir gefallen hat oder an die du dich überhaupt erinnern könntest. Also schenke ich dir eine zweite.“ Er hielt ihr den Arm hin. „Bereit?“
Dieser Mann musste sie lieben. Bebend legte sie die Hand in seine Armbeuge, und er führte sie in den Saal.
Und das war der Moment, in dem sie sah, dass … Gütiger Himmel, ich habe wirklich einen Schatz von einem Mann geheiratet. Dort war Maddox, zusammen mit der bezaubernden Ashlyn. Die Babys waren … nirgends zu entdecken. Da war Lucien, an seiner Seite die lebhafte Anya. Reyes mit der begabten Danika. Neben Danika stand die junge Gilly. Sabin mit der winzigen Gwen. Aeron mit dem Engel – nein, der Himmelsgesandten – Olivia und der supersexy Legion. Da war Gideon mit seiner wilden Scarlet. Amun mit der von innen heraus leuchtenden Haidee. Strider mit der feurigen Kaia. Paris, auch wenn die mächtige Sienna heute nicht dabei war.
Jeder der Krieger nickte ihr ermutigend zu. Jede der Frauen lächelte sie an. Pure Freude brach sich Bahn, schwemmte einen Damm hinfort, der fast so alt war wie sie selbst, und überflutete sie.
„Um die Opulen musst du dir
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