Schwarzes Verlangen
Blut … So viel Gewalt …
Kane hob sie auf seine Arme und trug sie in sein altes Schlafzimmer. „Es tut mir leid, was dein Vater zu dir gesagt hat. Er lag falsch damit, das weißt du doch, oder?“
„Ja, das weiß ich. Jetzt.“
„Er hat nie deinen Wert erkannt, und diese Schande liegt bei ihm und nicht bei dir.“
Ganz ähnlich wie die Worte, die sie wenige Stunden zuvor an ihn gerichtet hatte. Kluger Mann, wie er ihre eigenen Methoden gegen sie verwendete und ihre Argumente widerlegte, noch bevor sie sie aussprechen konnte.
Er hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Du brauchst Schlaf.“
„Brauche ich nicht.“
„Also gut, ich werde deine Wunden sauber machen und will nicht, dass du etwas von den Schmerzen mitbekommst.“
„Das mache ich schon selbst.“
„Und würdest trotzdem die Schmerzen spüren. Genau das versuche ich zu vermeiden.“
„Ich kann mit Schmerzen umgehen.“
„Aber du solltest es nicht müssen.“ Er stellte sie wieder auf die Füße und drückte ihr die Halsschlagader ab.
„Wag es ja nicht …“ Mit finsterer Miene brach sie auf einer gepolsterten Sitzbank zusammen.
Sein entschlossenes Gesicht war das Letzte, was sie sah.
Als sie irgendwann wieder zu sich kam, war er immer noch bei ihr. Im Augenblick hielt er ein Handy ans Ohr gedrückt. „Jetzt weißt du alles, was ich weiß. Und es tut mir leid, Mann. Es tut mir leid, dass das passiert ist.“ Eine Pause. „Trotzdem hätte ich euch wirklich gerne hier. Die Situation ist in beiden Reichen die gleiche, also wären die Frauen hier auch nicht in größerer Gefahr als dort.“
„Kane“, brachte sie heiser hervor.
Er fuhr zu ihr herum. „Für mich“, bat er noch und legte dann auf. Schuldgefühle flackerten in seinen grünbraunen Augen auf. „Ich habe gerade mit Lucien gesprochen. William und seine Kinder sind nicht zu erreichen. Die Insekten haben die Welt der Menschen erreicht. Niemand weiß genau, was für Schaden sie anrichten werden.“
Während er noch sprach, kam er auf sie zu und zog sich das Hemd aus. „Die Türen sind verschlossen. Alle Soldaten, denen ich traue, sind auf Patrouille.“ Er streckte die Hände aus und begann, ihre Bluse aufzuknöpfen. „Bist du böse auf mich?“
„Ja.“
„Willst du, dass ich aufhöre?“
„Nein.“ So ein bisschen Verärgerung würde niemals das intensive Verlangen überdecken können, das sie für ihn empfand.
Seine Pupillen weiteten sich, als er sich auf sie sinken ließ. Warme Haut auf warmer Haut, und es trieb sie in den Wahnsinn.
„Kane, ich muss dir was gestehen. Ich glaube, ich … liebe dich“, sagte sie und schob ihm die Finger ins Haar. „Was denkst du darüber?“
Für einen Moment schloss er die Augen, und ein Ausdruck purer Glückseligkeit legte sich auf sein wunderschönes Gesicht. „Mir fehlen die Worte, um auszudrücken, wie glücklich mich der Gedanke an deine Liebe macht, aber Liebes, ich will, dass du dir sicher bist. Es ist falsch von mir, aber …“
„Falsch von dir? Wie denn das? Wir sind verheiratet.“
Etwas Düsteres verschloss seine Miene. Stumm beugte er den Kopf und küsste den Puls, der an ihrem Halsansatz pochte – ein strategischer Schachzug, der sie von ihrer Frage ablenken sollte, aber sie … würde nicht … oh!
Mit der Zunge glitt er über ihr Schlüsselbein, dann tiefer, bis er mit ihren Brüsten spielte. Die ganze Zeit über fuhr er fort, mit geschickten Fingern den Rest ihrer Kleider aus dem Weg zu schaffen, bis sie vollkommen nackt war. Und dann hatte er die Hände frei für andere Dinge, andere Stellen … überall.
Jede seidige Berührung und lustvolle Liebkosung, hier sanft, dort härter, erinnerte sie an seine unwiderstehliche Macht über sie. Er konnte sie in Höhen katapultieren, die sie nicht einmal in ihren Träumen für möglich gehalten hätte.
„Ich werde keinerlei Gnade zeigen“, schwor er.
„Ich will deine Gnade nicht.“
„Was willst du denn?“
„Dich. Nur dich.“
Er war gerade dabei, die Innenseite ihres Oberschenkels mit Küssen zu bedecken. Doch bei diesen Worten sah er zu ihr hoch. In seinen Augen glomm Hitze auf. „Du hast mich bereits.“ Mit fließenden Bewegungen kam er wieder zu ihr nach oben, presste seinen Mund auf ihren, drang mit der Zunge in ihren Mund ein, forderte, beherrschte. „Ich gehöre dir.“
Danach war es vorbei mit dem gemächlichen Tempo. Und auch mit der Sanftheit.
Hastig fummelte er an seinem Hosenbund herum; sobald der Stoff auseinanderklaffte,
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