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- Schwarzspeicher - Du kannst dich nicht verstecken

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Titel: - Schwarzspeicher - Du kannst dich nicht verstecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Radloff
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sich zu voller Größe auf, woraufhin Littek ihn losließ. Mit erzwungener Ruhe sagte der Kommissar: »Effenberger hat sein Pad ausgeschaltet. Darum können wir ihn nicht mehr orten. Kein GPS, kein Funksignal.«
    »Na, und? Ohne aktive Onlinekennung kann er das Erinnerungszentrum nicht verlassen. Die Türsensoren werden ihn nicht durchlassen.«
    »Sie haben die Spitze in der Signalstärke vergessen. Die einzige Erklärung dafür ist, dass er sein Pad mit einem externen Modul verbunden hat, das über eine eigene Antenne verfügt. So kam es zu der doppelt genauen Ortung.«
    »Und?«
    »Möglicherweise handelt es sich dabei um einen Anonymisierer«, erklärte Stephans.
    Litteks Gesicht spiegelte erst Erkennen, dann Erschrecken wider. »Das ist …«
    »Genau. Und jetzt lassen Sie mich endlich meine Arbeit machen.«
    In diesem Moment meldete sich Ritter Dora zurück. »Visor Eins, der Filmraum ist leer. Ich wiederhole: Der Raum ist leer. Die Zielperson ist verschwunden.«
    Mit klopfendem Herzen hockte Meph hinter einer Projektion des Fernsehturms. Als er aus dem Filmraum schlüpfte, hatte er schnelle Schritte gehört und war in Deckung gegangen. Durch den halbtransparenten Turm hindurch konnte er zum ersten Mal einen Blick auf seinen Verfolger werfen. Der Mann hatte ein kantiges Gesicht und stürmte mit vorgehaltener Taschenlampe in den Filmraum. Meph bemerkte er nicht.
    Sobald der IKM-Mann verschwunden war, verließ Meph seine Deckung und eilte durch die Ausstellung, den Helm tief ins Gesicht gezogen. Ein seltsames Hochgefühl durchströmte ihn. Er hatte sich in den vergangenen Tagen häufig gefragt, ob er sich seine Verfolger nur einbildete, ob er dabei war, paranoid zu werden. Jetzt hatte er den Beweis, dass sie wirklich hinter ihm her waren. Der Gedanke war befreiend und beängstigend zugleich. Er befand sich wirklich in Gefahr.
    Meph spürte das Blut durch seine Adern rauschen. Er fühlte sich wacher als je zuvor in seinem Leben, sogar wacher als damals, als er drei Rize auf einmal genommen hatte und tags darauf in der Notaufnahme der Charité erwacht war. Es war, als ob jemand den Filter ausgeschaltet hatte, unter dem er sein bisheriges Leben verbracht hatte. Er befand sich jetzt in der analogen Welt.
    Doch schon als er auf den Ausgang an der Nordseite zusteuerte, kehrte die Angst zurück. Meph wusste, welche Art von Gerät mit grauem Isolierband unter dem hintersten Sitz im Filmraum befestigt gewesen war: ein Anonymisierer, die illegalste aller Technologien, die im Schwarzspeichergesetz aufgezählt wurden. Aus der Sache mit dem Discochip hatte er sich herauswinden können, doch wenn sie ihn mit dem A-Modul erwischten, würden sie ihn ins Gefängnis werfen oder, wenn er weniger Glück hatte, mit Rayguns beschießen, bis er nur noch ein sabberndes Bündel war.
    Meph näherte sich dem Ausgang. Nervös sah er zu den Wachleuten an der Sicherheitsschleuse hinüber. Nur noch wenige Meter trennten ihn von der elektronisch gesteuerten Tür. Er zwang sich, nicht langsamer zu werden. Das eGalaxy drohte seinen verschwitzten Fingern zu entgleiten, aber er hatte keine Wahl, als es in der Hand zu halten. Das A-Modul ragte so weit aus dem Erweiterungsschacht, dass das Pad nicht mehr in die Jackentasche passte. Meph wusste nicht einmal, ob die Anonymisierung überhaupt funktionierte. Nach dem Neustart hatte das Pad einen fremden Benutzernamen angezeigt und sich ins Netz eingewählt, ohne dass er dies per Fingerabdruck bestätigen musste, doch er hatte keine Ahnung, ob die Onlineverbindung der bevorstehenden Überprüfung standhalten würde.
    Mit gesenktem Kopf näherte er sich dem Ausgang. Wenn die Türsensoren keine gültige Kennung empfingen, würde sie geschlossen bleiben. Vielleicht war er auch nie dem Blick der IKM-Kameras entronnen, und während er auf die Tür zulief, hatte man im Ministerium die Tür abgeschaltet und wartete darauf, dass er gegen das Rauchglas prallte.
    Noch fünf Meter.
    Noch drei Meter.
    Meph hielt den Atem an.
    Noch ein Schritt.
    Die Türblätter glitten zur Seite. Die Sicherheitskräfte sahen nicht einmal auf, als er das Erinnerungszentrum verließ. Der Platz des 16. Oktober hatte sich mit Pendlern gefüllt, die auf dem Weg nach Hause oder ins Wochenende waren. Zwischen den Wolken schimmerte ein Stück blauen Himmels durch, und irgendwo fuhr eine Straßenbahn an.
    Meph ging die Treppe hinunter und reihte sich in den Menschenstrom ein.
    In seinem Leben hatte Stephans die Erfahrung gemacht, dass alles

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