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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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Camper hier. Und trotzdem wusste der Direttore seinen Stellplatz auswendig.
    Â»Wenn der Arzt oder die Polizei noch Fragen an Sie haben, dann wissen wir ja, wo wir Sie finden. Arrivederci.«
    Â»Ich freu mich auf die Kollege«, sagte Winterhalter.
    Â»Huby«, rief derweil Elke und stürzte auf ihn zu. »Was ist denn nun schon wieder los?«
    Wie meinte sie das denn? Was konnte er denn dafür? Er besetzte hier doch wohl eher die Rolle des Retters. Nun ja: fast jedenfalls …
    Â»Ich habe die Frau nicht umgebracht«, meinte Hummel mit einem Tick Aggression in der Stimme. Die Hitze und die Tote machten ihm nun noch mehr zu schaffen.
    Â»Grüß Gott, Frau Hummel«, entschärfte derweil Winterhalter die Situation. Als Martina hinzutrat, wiederholte er den Satz noch einmal.
    Â»Immer wirst du in so schreckliche Dinge verwickelt«, wandte Elke sich nun bedauernd an ihren Mann – oder vorwurfsvoll?
    Â»Und diesmal sogar, ohne dass Riesle dich mit hineinzieht«, bemerkte Martina.
    Â»Es isch schlimm, aber mir wisset noch nit, was los isch. Ich würd auf än Hitzschlag tippe«, kommentierte Winterhalter.
    Â»Kein Wunder. Das kommt davon, wenn man stundenlang am Strand in der Sonne liegt«, knurrte Hummel und warf seiner Frau einen bösen Blick zu. Dann durchfuhr ihn ein schrecklicher Gedanke: »Wo ist denn eigentlich Maxi?«
    Er blickte angstvoll in Richtung Wasser.
    Frau und Tochter wurden nicht weniger hysterisch und rannten wild in Richtung Meer.
    Hummel fluchte. Panik ergriff ihn.
    Sogar Winterhalter beteiligte sich an der Suche, obgleich er nicht wusste, wie der Kleine aussah. »Sicknore Backnino, Hilfe!«
    Doch dann widmete sich der Kommissar noch einmal der Leiche. Als Kriminaltechniker konnte er gar nicht anders. Irgendetwas irritierte ihn an der Sache …
    Kurz darauf, etwa zeitgleich mit dem Eintreffen des Krankenwagens, tauchte Maximilian wieder auf. Auf seinen geröteten Wangen zeichneten sich Eisreste ab. »Hat mir der Onkel da gekauft«, strahlte er und deutete auf den Mann, an dessen Hand er lief.
    Hummel erkannte ihn sogleich.
    Marco – der Verehrer seiner Tochter.
    Der versuchte es offenbar mit allen Mitteln.

6. Speckvesper mit Verdacht
    Meditation in praller Sonne – das war das Letzte, wonach Hubertus Hummel nun der Sinn stand. Im Gegensatz zu seiner Gattin, was darum zum ersten echten Ehestreit des Urlaubs führte.
    Ohne das »Omm« gehe es nämlich nicht, erklärte sie ihm, nachdem er sie angefleht hatte, doch wenigstens tonlos zu meditieren.
    Â»Zu Hause kannst du das ja machen, da hört dich niemand …«, meinte Hummel, auf dessen Haut die Hitze dank der Überdosis Sonnenmilch keine bleibenden Spuren hinterlassen hatte. »Aber hier ist der Abstand zu den Nachbarn ja wohl ungleich geringer …«
    Er deutete auf den vierarmigen, elefantenartigen Gott Ganesha sowie auf die tibetischen Klangschalen, die Elke in wildem Religionsmix vor dem Wohnwagen platziert hatte. »Nimm den Kram doch wenigstens mit rein.«
    Besorgt schaute er in Richtung des Schalke-Wohnwagens, wo sein Blick auf den von Gordon Harald traf. Hummel nickte, und Gordon Harald wandte sich rasch wieder dem Fernseher zu. Nur gut, dass RTL 2 sämtliche tibetischen Klangschalen übertönte.
    Elke erklärte ihm, dass Ganesha der Gott der Weisheit sei und als Beseitiger aller Hindernisse gelte. Und überhaupt fehle es Hubertus an Toleranz – auch, was Martina und diesen »reizenden jungen Italiener« betreffe, dessen Gefühle für die gemeinsame Tochter völlig platonisch und überhaupt …
    Unbeschadet hatte Hummel die Sonne nur auf der Haut überstanden. Sein Hirn fühlte sich hingegen reichlich derangiert an – sein Magen auch, was freilich mit dem Anblick der Toten zu tun haben mochte.
    Jedenfalls machte er einige gallige Bemerkungen über naive Lehrerinnen in der Lebensmitte – bis Elke tatsächlich ihr Esoterikzubehör einpackte und beleidigt im Wohnwagen verschwand.
    Die Versöhnung würde sicher kommen – da war Hubertus zuversichtlich. Er würde später einfach einige Minuten Meditationsverständnis heucheln.
    Â»Bierchen?«, ertönte es von Gegenüber. Harald zog eine Dose aus der Kühlbox. »Sach ma, watt hat denn deine Holde da für ’nen Krempel …?«, fuhr er dann fort.
    Â»Später«, antwortete

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