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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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Schlafsäcke oder so was? Luftmatratzen oder Isomatten und was man halt sonst noch beim Camping benötigt.«
    Â»Zufällig, ja«, meinte Bäuerle, der als alter Pfadfinder in dieser Hinsicht gut ausgestattet war.
    Â»Also«, setzte Riesle an, »du packst schnell dein Zeug und denkst dir irgendetwas für den Dekan aus, damit er dich ziehen lässt. Ich muss gleich noch was recherchieren, das wird etwa zwei Stunden dauern.«
    Â»Und was mache ich dann so lange?«, fragte Bäuerle, als sie dessen Wohnung erreichten.
    Â»Für dich hätte ich noch einen wichtigen Job«, sagte Riesle. »Wir sollten ja nun wirklich keine Zeit verlieren. Während ich also die Recherche mache, wirst du mit meinem Wagen in die Wöschhalde fahren, und in meiner Wohnung das Nötigste zusammensuchen, damit wir dann gleich startklar sind.«
    Â»Wie? Ich soll für dich packen?«, fragte Didi entgeistert.
    Â»Hast du eine andere Idee?«, entgegnete Riesle, schnappte sich ungefragt ein Bier aus dem Kühlschrank und ließ sich aufs Sofa fallen. »Wenn wir heute noch loswollen, dann geht das nicht anders.«
    Er nahm zwei kräftig Schlucke und fiel dann in einen tiefenentspannten Fünfzehn-Minuten-Schlaf. Fünfzehn Minuten, in denen Bäuerle nicht nur seine Kleider, sondern auch das notwendige Campingutensil zusammengepackt hatte. Eine sportliche Leistung, wie auch Riesle anerkennen musste.
    Â»Gut gemacht, Hausmeister«, grinste Klaus und streckte sich.
    Â»Hör endlich mit diesem Hausmeister-Getue auf.« Didi war etwas verschnupft, weil er den Packesel für Riesle spielen sollte, zumal es ihm bei dem Gedanken an dessen schmuddelige Wohnung graute.
    Â»Sollen wir nicht lieber mit meinem Auto fahren?«, schlug Bäuerle dann vor. »Bei deiner alten Kiste weiß man ja nicht, ob wir überhaupt in Italien ankommen …«
    Â»He, he, Vorsicht! Du weißt, dass ich Experte auf dem Gebiet bin. Mein Kadett ist bestens gewartet. Von mir selbst als renommiertem Renn- und Stockcarfahrer. Außerdem: Wenn du uns mit deinem Alter-Opa-Fahrstil runtertuckerst, sehen wir dieses Jesolo nie.«
    Wobei für Riesle außer ihm selbst praktisch jeder wie ein alter Mann fuhr. Und so sehr der Journalist seinen Rennfahrerstil pflegte, so sehr hatte er Angst, wenn er bei anderen Beifahrer war. Je langsamer und defensiver derjenige fuhr, umso schlimmer war es für Riesle. Hubertus Hummel war in dieser Hinsicht der personifizierte Albtraum.
    Die nächste Fahrt dauerte keine fünf Minuten. Als Riesle den Wagen ruckartig abbremste, wurde es Bäuerle schlagartig mulmig.
    Â»Du … du erwartest aber nicht, dass ich da mit hineingehe?«, fragte Didi zögerlich. Auch wenn es schon einige Jahre her war, erkannte er das Etablissement. Es war das, in dem Elena gearbeitet hatte.
    Â»Nein, natürlich nicht. Du musst doch jetzt mein Zeug packen«, grinste Riesle und drückte Didi die Schlüssel in die Hand. »Viel Spaß, und pass auf mein schönes Auto auf, ja?«
    Â»Hm«, sagte Bäuerle noch leise. »Erwähne doch, äh, bitte sicherheitshalber da drin nicht meinen Namen. Ja?« Er war nun tatsächlich froh, sich um Riesles Gepäck kümmern zu dürfen.
    Â»Keine Sorge«, grinste Klaus.
    Entgegen seines Fahrstils nutzte Didi die Beschleunigung des Kadetts beim Wegfahren voll aus. Klaus hätte es nicht besser vollführen können.
    Â»Hallo du«, hauchte die Dame hinter dem Tresen, als Riesle das Etablissement betrat. Sie war Mitte vierzig, hatte müde Augen, war viel zu stark geschminkt und trug einen seidenen Bademantel. »Was können wir für dich tun, Herzchen?«
    Â»Ich wollte mich ein bisschen entspannen.« Klaus machte erst mal auf Kunde. Er blickte sich um und war wieder einmal beeindruckt, dass solche Einrichtungen immer alles taten, um dem Klischee zu entsprechen. Es war plüschig. Extrem plüschig. Die unvermeidlichen weinroten Sofas mit Goldverzierung. Es hätte den Journalisten nicht gewundert, wenn Stephan Derrick und Harry Klein zu den Klängen von Frank Duval hinter ihm in den Schuppen eingelaufen wären.
    Â»Entspannung ist unser Spezialgebiet«, hauchte die Dame derweil weiter. »Was darf’s denn sein? Eine Massage mit Öl für den Anfang? Die Mädchen sitzen dort hinten. Wenn du sie kennenlernen möchtest …?« Sie zeigte auf eine ebenfalls weinrot

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