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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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habe?«
    Â»Ich denke auch, dass jemand damit etwas verbergen will. Hat die Frau vielleicht irgendetwas fotografiert, was sie nicht hätte fotografieren sollen?«, grübelte Hummel weiter.
    Â»Mir sollte da noch ein paar Befragunge vornehme. Und zwar bei den Campern, die in der Nähe von der Poolanlage wohne. Vielleicht habet die jemand bemerkt, der an dem Tag, als mir die Frau dot g’funde habe, Fotos am Pool g’macht hat.«
    Â»Können wir natürlich mal versuchen. Allerdings erscheint mir jemand, der Fotos im Urlaub macht, nicht gerade verdächtig«, schmunzelte Hummel.
    Â»Warum haben Sie Riesle übrigens vorhin so abrupt weggedrückt? Ich glaube, er dürfte darüber nicht gerade erbaut gewesen sein«, wechselte Hubertus das Thema. Allmählich regte sich bei ihm doch das schlechte Gewissen gegenüber seinem Freund. Das iPad war aus, sodass weitere Kontaktversuche Riesles – und die hatte es sicher gegeben – nicht von Erfolg gekrönt sein konnten.
    Â»Der hätte doch aus der Sach gleich wieder ä Mordsg’schichte g’macht. Herr Hummel, mir könnet momentan keine weitere Publicity brauche.«
    Winterhalter sprach das Wort zur klammheimlichen Freude Hummels sehr Deutsch aus: »Publisiti.«
    Â»Sie wisset doch, dass alle hier mittlerweile Internet habe. Des isch nimmer so wie früher, als mer die Zeitung im Urlaub immer erscht ein paar Dag später von daheim geschickt bekomme hat. Die sind alle auf dem Laufende über die aktuelle Kurier -Ausgabe, zumal nach dem Vorfall hier …«
    Hummel nickte. »Verstehe, aber ich denke, Klaus wird trotzdem wieder eine Geschichte daraus drehen. Auch aus dem wenigen, was er vorhin mitbekommen hat.«
    Er nahm noch einmal den Fotoapparat und zoomte die Datums- und Uhrzeitanzeige der Poolanlage bis zum Maximum heran. Ȇbrigens: Als Sie vorhin zu Riesle sagten, es sei vermutlich kein Mord, haben Sie das tatsächlich so gemeint?«
    Â»Eigentlich nit. Des schien mir alles irgendwie zu einfach. Auch die Situation im Bungalow vorhin. Des fast schon drapierte Droge’besteck, die Zettel …«, sagte Winterhalter und lächelte verschmitzt wie ein Schwarzwaldbauer aus der Feder von Johann Peter Hebel. »Aber gege’über de Presse war des halt meine offizielle Version.«
    Â»Und wie sollen wir jetzt weiter vorgehen?«, wollte Hummel wissen.
    Â»Isch nit ganz einfach. Ich hab hier ja keine ermittlungstechnische Befugnisse«, sagte Winterhalter und beobachtete ein paar Arbeiter, die selbst jetzt, spät am Abend, die Piniennadeln vom Boden aufkehrten. Es war ein wirklich peinlich sauberer Campingplatz. »Aber wenn des stimmt, was de Herr Riesle g’sagt hat, und die Leiche wird übermorge verbrannt, müsset mir uns beeile. Mir müsset irgendwie an die Leiche herankomme, sie untersuche. Wieso wird die eigentlich verbrannt? Italien isch doch katholisch – da isch des doch eher unüblich, oder?«
    Â»Das ist wahrscheinlich billiger, wenn man keine Angehörigen ausfindig machen konnte«, entgegnete Hummel. »Aber Sie haben recht: Wenn die Leiche erst mal verbrannt ist, wären mögliche Beweise, die auf ein Verbrechen hindeuten, vernichtet.«
    Â»Eine Obduktion kriege mir in der kurze Zeit aber nimmer hin. Ich war jo beim Arzt, und der will keinesfalls von der natürliche Todesursache abrücke«, sagte Winterhalter mit ernster Miene.
    Â»Haben Sie ihn mit Ihren Erkenntnissen konfrontiert?«, fragte Hummel.
    Â»Jo, aber des hat ihn nit interessiert. Hat sich gleich angegriffe gefühlt. Götter in Weiß halt.«
    Â»Und wenn wir versuchen, die Behörden in Deutschland einzuschalten? Gäbe es vielleicht eine Möglichkeit, dort noch eine Obduktion hinzubekommen? Sozusagen auf dem offiziellen Dienstweg?« Hubertus gab noch nicht auf.
    Â»Schwierig, Herr Hummel. Des kann dauern, bis die deutsche Behörde sich da einschalte. Da müsst ich über die Botschaft gehe. Die Behörde’mühle mahlen langsam. Und gerade bei so binationale G’schichte sind die Empfindlichkeite groß. Des könnt zu diplomatische Verwicklunge führe, und da bin ich nit grad scharf drauf.«
    Â»Diplomatische was?« Es war das Stichwort für Nachbar Harald, mit drei bereits geöffneten Flaschen Bier herüberzukommen. Hummel fiel auf, dass er diesen verdammten Fernseher, der natürlich wie immer lief,

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