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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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gepolsterte Sitzgruppe, wo offenbar die Kundschaft erwartet wurde.
    Â»Ich würde gerne gleich zu Elena gehen«, sagte Riesle ohne Umschweife. »Ist die heute da?«
    Â»Elena? Elena haben wir leider keine. Aber du darfst jede von uns gerne Elena nennen, wenn du das möchtest.« Die Empfangsdame blieb unbeeindruckt.
    Â»Ein Freund hat euch mir empfohlen. Und vor allem die Elena. Und nur zu der will ich«, tastete sich Riesle weiter vor.
    Â»Hör mal, Schätzchen. Hier gibt’s keine Elena. Und hier gab’s auch bisher keine.«
    Â»Es mag schon eine Weile her sein«, blieb Riesle beharrlich, »aber eine Elena Ridescu müsste hier doch mal gearbeitet haben, nicht wahr?«
    Â»Hör mal, Herzchen!« Auch wenn die Ansprache verniedlichend blieb, so änderte sich nun doch der Ton der Empfangsdame, wurde härter: »Wir Mädchen arbeiten nicht unter unserem richtigen Namen. Wir geben uns schon gerne mal einen, na ja, Künstlernamen. Und die, von der du sprichst, hieß mal Irina.«
    Â»Stimmt«, fiel es Riesle wieder ein.
    Die Dame runzelte die Stirn. »Die arbeitet aber schon lange nicht mehr hier. Also, willst du dich nun entspannen oder suchst du nur deine Irina? Dann muss ich dich leider enttäuschen, und du solltest mir nicht länger meine Zeit stehlen. Verstanden, Herzchen?«
    Riesle reagierte auf das »Herzchen« ähnlich erfreut wie sein Kumpel Bäuerle auf den »Hausmeister«, doch blieb er äußerlich unbeeindruckt.
    Â»Vielleicht könnten wir uns ja etwas über Irina unterhalten«, sagte der Journalist und zückte einen Fünfzigeuroschein. Innerlich verfluchte er sich dafür. Weizenbier im »Nashorn«, »Hugo« im »City-Rondell«, später noch die Fahrt nach Italien. Und nun bezahlte er auch noch dafür, um mit der Bediensteten eines zwielichtigen Etablissements sprechen zu können. Und das auch noch ohne weitere Dienstleistung.
    Na ja, vielleicht könnte er den Betrag von der Steuer absetzen, überlegte Riesle weiter.
    Die Frau hinter dem Tresen verstaute den Schein sorgfältig in ihrem Bademantel, der dafürsprach, dass sie sich nicht nur als Empfangsdame betätigte.
    Â»Bevor ich dir irgendwas über Elena erzähle, möchte ich wissen, warum du so an ihr interessiert bist«, sagte sie und nahm nebenbei den Handkuss eines Stammkunden entgegen.
    Riesle wählte die Überfallstrategie, achtete dabei genau auf das Gesicht der Frau und ihre Reaktion: »Sie ist tot.«
    Doch die Taktik schlug fehl. Im Rotlichtmilieu wurde offenbar tatsächlich noch Zeitung gelesen.
    Â»Bin im Bilde. Schlimme Sache. Sie war ein liebes Mädel. Weiß man schon was Neues, wie sie …?«, fragte die Empfangsdame mit einem angemessen betroffenen Gesichtsausdruck, wie es Klaus erschien.
    Â»Lesen Sie den Kurier ?«
    Sie nickte. »Manchmal. Die Sache mit Elena habe ich verfolgt.«
    Â»Dann wissen Sie ja, dass sich Elena unter anderem Namen auf dem Zeltplatz angemeldet hatte. Sie nannte sich Beate Kollmann. Hat die auch mal hier angeschafft? Vielleicht ebenfalls unter anderem Namen?«
    Sie zog die Schultern hoch. »Kann schon sein. Wenn, dann ist’s aber lange her. Zu lange, um dir Auskunft zu geben – zumal die ja noch lebt. Warum willst du das denn alles wissen, Herzchen?«
    Â»Ich bin Privatdetektiv«, log der Journalist und zeigte einen seiner gefälschten Ausweise. »Zurück zu Elena: Können Sie etwas über eine mögliche Drogensucht von ihr sagen?«
    Â»Unsere Mädchen sind sauber! Zumindest habe ich bei ihr nichts davon mitbekommen. Elena war eine ganz Liebe. Aber es ist schon einige Jahre her, dass sie hier gearbeitet hat.«
    Â»Wie lange genau?«, hakte Riesle nach.
    Â»Fünf vielleicht«, entgegnete sie und rümpfte fragend die Nase.
    Â»Wo kam sie ursprünglich her?«, fragte Riesle weiter.
    Â»Aus Osteuropa. Ich glaube, Rumänien. Sie lebte schon eine Weile hier in der Gegend, sprach fast perfekt Deutsch«, gab die Puffmutter, wie Riesle sie inzwischen gedanklich nannte, weiter Auskunft.
    Â»War sie schon Prostituierte, als sie nach Deutschland kam?«
    Â»Das weiß ich nicht. Aber sie arbeitete auf jeden Fall schon im Rotlichtmilieu, bevor sie zu uns gekommen ist. Wir sind ein seriöses Haus. Ich weiß nur, dass der Anbieter, für den sie vorher gearbeitet hat, das nicht unbedingt war.« Ohne viel

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