Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
Vom Netzwerk:
einsichtig.
    Â»Buonanotte, principessa«, raspelte Marco ein letztes Mal Süßholz.
    Â»Principessa, tststs«, brummelte Hubertus leise und schob ein staksiges »Buonanotte, Kleines« hinterher.
    Â»Hör mal, Marco! Der Commissario und ich recherchieren doch in diesem Fall der Toten vom Strand. Wir bräuchten da noch mal deine Hilfe!«
    Â»O, bitte nix nock mal nach de Slüssel von de Bungalow fragen«, bat Marco, der aber wenigstens erleichtert darüber war, dass Hubertus wohl tatsächlich nicht mit ihm über seine Tochter reden wollte. »Isch will nix verliere meine Arbeit.«
    Â»Nein, nein, keine Sorge. In den Bungalow wollen wir nicht mehr. Ich habe nur ein paar Fragen. Aber auch, was den Bungalow anbelangt.« Hubertus bedeutete Marco, sich auf einen der klapprigen Campingstühle zu setzen. Dann schenkte er ihm ein Glas von dem Zwei-Liter-Rotwein »con gaz« ein, den er sich im Supermarkt besorgt hatte. Zu Hause hätte Hubertus nie Rotwein mit Kohlensäure getrunken, doch hier bei der Hitze mochte er das Gesöff irgendwie – vorausgesetzt, es war eisgekühlt. Er goss sich selbst ein weiteres Glas davon ein und stellte die Flasche in die Kühlbox.
    Â»Also, Marco! Wer hat denn hier alles einen Schlüssel zu dem Bungalow der Toten?«, fragte er dann und prostete ihm kurz zu.
    Â»Cincin«, sagte Marco vorsichtig und hob das Glas. »Wieso Sie fragen?«
    Â»Weil wir glauben, dass jemand bereits vor uns in dem Bungalow war – nach dem Tod der Frau.«
    Â»Si, si, von die Campingplatzrezeption war sischer jemand son drin«, antwortete Marco und nippte an dem Rotwein.
    Â»Schon möglich. Das meine ich aber nicht. Sagen wir mal so: Es sah in dem Bungalow aus, als ob jemand ein bisschen … manipuliert hätte.«
    Hubertus forschte in Marcos Gesichtszügen, die im Licht der Gaslampe nur schwer auszumachen waren, erkannte aber nichts Verdächtiges.
    Â»Also, wer hatte noch einen Schlüssel außer dir?«, wurde Hubertus eine Spur forscher und leerte das sechste Glas, wieder in einem Zug.
    Â»Isch abbe doch gar keine Slüssel. Ängen in de Interzimmer von de Rezeption. Slüssel verwaltet de Cheffe«, beteuerte Marco.
    Â»Gibt es denn noch weitere Schlüssel außer dem in der Rezeption?«
    Â»Isch glaube, de Direttore abben Slüssel. Generalslüssel für alle Bungalow«, sagte Marco.
    Â»Dann sollten wir vielleicht doch mal den Signor Di Salvo befragen«, meinte Hummel.
    Marco, der gerade einen weiteren Schluck Rotwein nehmen wollte, verschüttete das halbe Glas auf seinen weißen Anzug. »Porca miseria!«, rief er und erntete ein »Ruhe« aus der Nachbarschaft. Vermutlich kam es aus der Ecke von Dietmar.
    Hubertus reichte ihm ein Geschirrtuch. Hilflos tippte Marco damit auf den Flecken herum und schien verzweifelt. Ob Hummels Aussage oder des Anzugs wegen, war nicht recht auszumachen. Vermutlich beides.
    Â»Bitte nix de Direttore fragen. Und vor allem nix sagen, dass isch euch geben Slüssel. Isch sonst verliere meine Arbeit«, flehte Marco. Er rieb nun mit dem Tuch wild auf dem Rotweinflecken, wodurch er sich eher noch vergrößerte. Hubertus stellte ihm ein kleines Fässchen Salz auf den Tisch, das er aus einem Klappschränkchen im Vorzelt gezogen hatte.
    Â»Streu das drauf und lass es einwirken, das hilft«, sagte Hummel. Marco begann damit, sein Sakko mit Salz zu bestreuen, und erwischte dabei mehr, als er eigentlich wollte, woraufhin ihm noch mal ein zischendes »porca« herausrutschte. Das »miseria« verkniff er sich diesmal. Er wollte nicht auch noch Ärger mit dem Nachtwächter bekommen.
    Hubertus wurde klar, dass im Falle einer Befragung von Di Salvo vermutlich nicht nur Marco seinen Job, sondern sie auch augenblicklich ihren Stellplatz los wären. Wobei das im Grunde ein ganz verlockender Gedanke war. Bei den immer noch anstehenden siebzehn oder achtzehn Tagen (nach sechs Gläsern Wein Rechenaufgaben zu lösen war zu viel verlangt), bei dieser Bullenhitze und den überteuerten Preisen!
    Â»Keine Sorge, ich frage ihn schon nicht«, sagte Hummel und brachte die Tote vom Strand ins Spiel. »Kanntest du die Frau eigentlich? Hast du sie die Tage vor ihrem Tod mal gesehen und bewusst wahrgenommen?« Dann fügte er giftig hinzu: »Oder sie vielleicht so belagert wie nun meine Tochter?«
    Â»Aber … aber nein«, tat

Weitere Kostenlose Bücher