Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
Vom Netzwerk:
Immerhin hatten die Wachmänner ihre Drohung, die Polizei zu rufen, nicht wahr gemacht.
    Â»Noch knapp drei Stunden«, sagte Bäuerle matt. »Lass uns pennen.«
    Er kippte die Lehne weiter nach hinten, fuhr aber sofort wieder nach oben, als er hörte, wie Riesle den Motor startete und versuchte, aus der Reihe auszuscheren, die hinter ihnen inzwischen durch zwei weitere Autos verstärkt worden war.
    Â»Diese Idioten!«, fluchte Riesle – und erst beim nächsten Satz war seinem Beifahrer klar, dass er nicht die anderen Autofahrer, sondern die Securitys meinte. »Die sind ja korrekter als die Deutschen. Von wegen lockere Südländer!«
    Â»Und was machen wir jetzt?«, fragte Bäuerle, der die unberechenbaren Launen des Freundes fürchtete.
    Â»Was ganz anderes!«, kündigte der an und brauste mit Vollgas davon, sodass der Kies nur so aufspritzte.

30. Frühstück in der Bar
    Hummel verfluchte sich. Da hatte er nun einmal tief geschlafen – außer aufgrund seines Schlafdefizits sicher auch wegen der sieben Gläser Rotwein vom Vorabend –, und dann klingelte zum ersten Mal in diesem Urlaub der Wecker.
    Warum mussten sich Winterhalter und er denn schon um 7   Uhr   30 zu einer Frühbesprechung in der Bar neben der Rezeption treffen?
    Die Antwort war ebenso einfach wie vielfältig: Weil Winterhalter passionierter Frühaufsteher war. Und: Weil möglicherweise »Gefahr im Verzug« war, wie der immer mehr in den Fall verbissene Kommissar gemutmaßt hatte. Außerdem: Weil Winterhalter nachher mit seiner Frau auf den Markt nach Treporti fahren musste. Weil um diese Uhrzeit weder Hilde noch Elke, Martina oder Maximilian wach waren, und weil man demnach ungestört war.
    Hubertus schlurfte also in T-Shirt und Turnhose recht lustlos durch die noch kaum bevölkerten Campingplatzstraßen, traf aber immerhin wieder – »Mooorgen« – drei Schwenninger Männer um die vierzig, die in Richtung der sanitären Anlagen unterwegs waren. Das Trio, so hatte er in einem weiteren ihm aufgezwungenen Gespräch erfahren, war in einem gemeinsamen kleinen Zelt hier.
    Abgesehen davon, dass er ohnehin nie wieder campen würde, erschien es Hummel schwerst inakzeptabel, dies in einem Zelt statt in einem Wohnwagen zu tun. Und die Duschen waren hier zwar einigermaßen sauber – aber wie konnte man denn so verrückt sein, sie ohne Badeschlappen zu betreten, wie die drei es offensichtlich vorhatten? Das war schließlich, als versende man vergoldete Einladungskarten an sämtliche Fußpilze der Region.
    Gut, wäre er noch Schüler oder Student, würde er das wahrscheinlich auch alles pragmatischer sehen. Wie die zwei verlodderten jungen Kerle, die ihm nun entgegenkamen. So, wie sie schwankten, waren sie wahrscheinlich noch betrunken vom Vorabend.
    Â»Ach ne! Hallo, Herr Hummel!«
    Hubertus traute seinen Ohren nicht. Und wenig später verließ ihn auch das Vertrauen in seine Augen.
    Â»Ne, echt, der Hummel. Oje … mir is’ schlecht. Ich kotz’ gleich!«
    Im Gegensatz zur Lufttemperatur, die schon wieder bei weit über zwanzig Grad lag, sank die der Hummel’schen Laune endgültig unter null. Daniel und Dominik, elfte Klasse – und das auch im nächsten Schuljahr, denn die beiden hatte er jüngst durchfallen lassen. Durchfallen lassen müssen.
    Â»Was … was macht ihr denn hier?«, stammelte Hummel.
    Â»Ja, was wohl? Erholung von der Schule – Urlaub halt«, gab Daniel zurück, der eine Badehose und ein schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck einer Death-Metal-Gruppe anhatte.
    Â»Und saufen«, fügte Dominik hinzu, der seinen muskulösen Oberkörper zur Schau stellte.
    Hummel überlegte pikiert, wie er wohl reagiert hätte, wenn er als Siebzehnjähriger seinen Lehrer auf einem Zeltplatz getroffen hätte. Ziemlich sicher höflicher als diese beiden hier. Andererseits hatte er auch keinem seiner Lehrer eine schulische Ehrenrunde zu verdanken.
    Â»Und Sie?«, fragte nun Daniel wieder.
    Â»Ich?«, fragte Hummel und blickte sich verstohlen um.
    Â»Ja, Sie«, entgegnete Dominik ruppig. Offenbar waren beide nicht gewillt, durch übertriebene Freundlichkeit schon einmal gut Wetter für ein eventuelles Wiedersehen im Klassenzimmer zu machen. »Und noch mal danke für das Zusatzjahr an dem Scheiß-Gymi!«
    Â»Dasselbe«,

Weitere Kostenlose Bücher