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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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still. Die Leiche ebenso.
    Dann hörte er ein weiteres Geräusch.
    Da machte sich jemand am Wohnwagen zu schaffen!
    Panisch suchte Riesle nach einem Versteck.
    Unter dem gegenüberliegenden Bett! Rasch!!!
    Ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Es ging um Zehntelsekunden …

35. Beschattung mit Sonnenbrand
    Als er sich dem Campingplatz näherte, entschied Hummel, dass er sein Auto vorläufig nicht wieder auf seinem Stellplatz parken würde. Denn dort, in seinem Wohnwagen, lag Klaus Riesle – und falls der aufwachte, hatte er ihn am Hals, und die Verfolgung Marcos würde noch schwieriger werden.
    Ein bisschen drückte Hummel wieder einmal das schlechte Gewissen. Klaus und er standen diesmal gewissermaßen auf unterschiedlichen Seiten.
    Hummel und Winterhalter waren nun mal angesichts der Umstände ein Team. Riesle hingegen, man musste es schon so deutlich denken, störte dabei etwas.
    Er war nun mal Journalist, und – das wusste Hummel besser als jeder andere – er ging für eine Story über Grenzen. Auch im wörtlichen Sinne.
    Es war zwar nicht ganz fair, ihn hier auszubooten, nachdem Klaus eigens eine Nachtfahrt aus dem Schwarzwald über zwei Grenzen an den Lido angetreten hatte, aber was sollte Hubertus denn machen? Er hatte sich Winterhalter verpflichtet. Zu Recht.
    Vielleicht gelang es ja später irgendwie, dass sie alle noch gemeinsame Sache machten. Dass Klaus noch zu seiner Exklusivgeschichte käme – aber eben nach der Klärung des Falls.
    Die Verfolgung von Marco jedenfalls war alleine einfacher zu praktizieren. Sollte sich Riesle mal in Ruhe ausschlafen.
    Hummel parkte den Wagen vor der großen Schranke und marschierte locker grüßend am Sicherheitspersonal des Campingplatzes vorbei. Die beiden Männer blickten auf sein »Paradiso di Venezia«-Armband, grüßten – und schon war er drin.
    Einige Schritte weiter zögerte Hubertus und ging etwas langsamer. Er räumte gegenüber sich selbst ein, dass die Beschattung nicht gerade hundertprozentig durchdacht war. Sollte er einfach aus der Ferne beobachten, mit wem Marco sich während seines Dienstes an der Strandbar unterhielt?
    Er würde versuchen, in der Masse der Urlauber am Strand unterzutauchen.
    Das würde am ehesten gelingen, wenn er entsprechende Utensilien bei sich hatte. Handtücher, Sonnencreme – irgendwas eben.
    Also doch noch einmal zurück zum Wohnwagen?
    Nein. Riesle würde hundertprozentig aufwachen, wenn er da hereinplatzte. Noch schlimmer: Er würde Klaus wecken müssen, um überhaupt Einlass zu finden, denn der hatte ja den Schlüssel und die Tür vermutlich verriegelt. Und der Ersatzschlüssel war entweder bei Elke oder bei Martina.
    Hummel verwarf den Gedanken und schlich betont unauffällig an den Strand, der jetzt zur Mittagszeit gut besucht war.
    Er setzte sich in sicherer Entfernung zur Strandbar, aber mit guter Sicht darauf, in den Sand – ohne Handtuch und ohne rechten Plan.
    Marco tat Dienst und plauderte in der ihm eigenen Art charmant mit Männlein wie Weiblein. Daran war zunächst einmal nichts Verdächtiges. Das einzig Verdächtige war er selbst, Hubertus Hummel, denn er verhielt sich keineswegs wie ein üblicher Sonnenanbeter, sondern saß einfach nur da in seiner kurzen Hose, dem Hemd und den Sandalen, die er nun auszog.
    Zweimal kamen jeweils zwei gut angezogene Italiener an der Strandbar vorbei, die auf Marco einredeten. Dabei schien er seine Lockerheit etwas zu verlieren.
    Einmal gestikulierte er sogar wild. Vielleicht war das eine Spur!
    Beim zweiten Mal zog einer der Italiener etwas aus seiner Tasche.
    Es war … etwas Rosafarbenes.
    Hummel erkannte es: Es war die Gazetta dello Sport . Der fremde Italiener schlug sie auf und tippte wütend darauf herum. Die Männer ereiferten sich ganz offensichtlich über Fußball.
    Es war überall auf der Welt das Gleiche – nur dass fußballbegeisterte Italiener oftmals besser angezogen waren als ihre deutschen Entsprechungen. Harald war ein gutes Beispiel.
    Â»Was machsch du denn da, Huby? Hasch du deine Badesachen verloren?«
    Auch das noch: Frau Seiler, die ihn schon am ersten Tag auf seinem Weg in den Supermarkt belästigt hatte, lag mitsamt ihrer Familie in der Nähe. Seilers berichteten ihm ohne Punkt und Komma alle möglichen unwichtigen Dinge über das Campen im Allgemeinen und die Italiener

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