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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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im Besonderen. Immerhin war aber wohl nicht eingeplant, dass auch er einmal zu Wort kam – noch nicht einmal, um zu erklären, wieso er hier im Hemd und seiner schicksten kurzen Hose saß.
    Hubertus wechselte unter einem Vorwand (»Ganz schön warm – ich glaube, ich muss in den Schatten«) den Platz. Er setzte sich wieder etwa fünfzig Meter von der Bar entfernt an den Strand, aber diesmal auf der anderen Seite.
    Er schaute sich vorsichtig um, ob er von weiteren Schwarzwäldern belästigt werden könnte, doch soweit er das beurteilen konnte (am Strand mit Badekleidung und Sonnenbrillen ähnelten die Menschen einander), bestand die Gefahr hier nicht.
    Immer wieder legte er sich nun mal zur Tarnung in den Sand, setzte sich wieder auf und beobachtete das Meer, legte sich dann wieder hin und fixierte zwischendurch die Bar.
    Verdammt, war dieser Sand heiß!
    Er hatte plötzlich einen unglaublichen Durst.
    Fünfzig Meter entfernt, an eben jener Strandbar, gab es allerhand Getränke – doch Hummel legte keinen Wert darauf, sich dem Observierten Aug in Aug gegenüber zu präsentieren.
    Er überlegte, ob er in den Supermarkt auf dem Campingplatz gehen sollte. Zum einen sprach sein Durst dafür, zum anderen nicht minder der Kopfschmerz, der ihn allmählich plagte. Kein Wunder: Er saß nun schon eine Stunde in der prallen Sonne, und plötzlich spürte er, wie ein Sonnenbrand der Güteklasse A seinen Körper heimsuchte.
    Wenn er es sich genauer überlegte, war das Vorhaben hier ohnehin ein nutzloses.
    Vielleicht sollte er erst etwas trinken, sich dann die Sonnencreme aus dem Supermarkt oder dem Wohnwagen besorgen und anschließend einen Strandspaziergang machen. Irgendwann würde Marco eine Mittagspause einlegen, das wusste Hummel von Winterhalter. Dann kam möglicherweise Bewegung in die Sache, und bis dahin wäre er sicher wieder hier.
    Wenige Sekunden später vergaß Hubertus seinen Plan wieder, denn schon jetzt tat sich etwas. Marco wurde tatsächlich abgelöst. Vielleicht zahlte sich nun die mit dem Sonnenbrand bezahlte Wartezeit aus, und der Barkeeper traf sich tatsächlich mit einem Komplizen.
    Hummel klopfte sich den Sand von der Hose und ging Marco im Abstand von etwa zwanzig Metern hinterher.
    Der hatte eben auf die Uhr geschaut – und das hieß doch wohl, dass er etwas vorhatte …
    Der Barmann durchquerte den Campingplatz. Hubertus hatte den Eindruck, es gehe in Richtung Verwaltung. Fast hoffte Hummel darauf, denn dort befand sich eine Klimaanlage – und nebenan der Supermarkt, in dem er etwas zu trinken bekommen würde.
    Marco blickte sich nicht um und ging zügigen Schrittes. Immer wieder sah er auf seine Uhr.
    Nun, um die Mittagszeit, war der Platz fast leer.
    Hummel hatte Mühe, ihm hinterherzukommen.
    Â»Ja, Huby, servus – habt ihr euren Mörder jetzt g’fange?«
    Schon wieder ein Villinger. Verflixt.
    Hubertus brummelte etwas, das er selbst nicht verstand. Als der Mann sich nicht abschütteln ließ, probierte es Hummel mit einem patzigen »Ich hab einen Hitzschlag« und ließ den Verfolger stehen.
    Das wirkte.
    Derweil hatten sich Hubertus’ Erwartungen, es gehe zur Verwaltung, zerschlagen, denn Marco bog in eine andere Straße ein.
    Links, rechts, links – Hummel wurde noch wärmer. Das Hemd klebte an seinem Körper, der Sonnenbrand schmerzte, der Kopf nicht minder.
    Und plötzlich hatte er einen schlimmen Verdacht …

36. Unter siebzig Brücken
    Â»Watt, hundert Steine will der haben? Und für einmal ›O sole mio‹ trällern zusätzlich fünfzig Euro on top?« Harald kam bei den Verhandlungen mit dem Gondoliere richtig in Fahrt. »Darfse keinem erzählen, is ja eigentlich Wucher. Aber wie seht ihr datt? Machen?«, wandte er sich dann an seine Mitreisenden. »Ich meine, wenn wir schon mal hier sind und wenn wir datt pro Kopf aufteilen?« Wobei Harald seinen halbwüchsigen Sohn ebenso aus der Rechnung herausnahm wie den kleinen Maximilian. »Kinder sind frei, datt ist wohl klar.«
    Die Reisegruppe stimmte zögernd zu.
    Immerhin hatten sie nun schon halb Venedig mit seinen morbiden Palazzi und seinen pittoresken Balkönchen zu Fuß durchstreift, mindestens ein Dutzend Geschäfte mit venezianischen Masken und doppelt so viele Läden mit traditionellem Glasschmuck durchstöbert.
    Bei Elke hatte die

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