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Schweigend steht der Wald: Roman (German Edition)

Schweigend steht der Wald: Roman (German Edition)

Titel: Schweigend steht der Wald: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Fleischhauer
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Gollas im Wagen unterwegs waren? Woher Sie kamen oder wohin Sie fuhren?«
    »Nein.«
    Breit rückte seinen Besucherstuhl ein wenig näher an ihr Bett heran und begann zu sprechen. Anja versuchte seinen Schilderungen zu folgen. Eine Verkehrskontrolle? Sie war festgenommen worden? Und dann eine derartige Befreiungsaktion von Rupert und Lukas?
    »Rupert hat die Polizisten angegriffen, sagen Sie? Mit Brandsätzen?«
    »Ja. Die beiden haben Sie aus dem Polizeigewahrsam befreit. Dann wollten sie wahrscheinlich so schnell wie möglich nach Faunried mit Ihnen. Rupert Gollas saß am Steuer. In einer Kurve kurz vor Hinterweiher überholte ihn ein anderes Fahrzeug, rammte ihn seitlich und drängte ihn von der Fahrbahn ab. Rupert Gollas verlor die Kontrolle. Der Wagen durchbrach die Fahrbahnbegrenzung und überschlug sich mehrfach. Sie waren angeschnallt, deshalb haben Sie den Unfall überlebt.«
    Anjas Blick wanderte von Dr. Breit zu ihrer Mutter und dann wieder zu dem fremden Mann. »Wir wurden gerammt?«
    »Ja.«
    »Von wem?«
    »Von Alois Leybach.«
    Anja begriff überhaupt nichts mehr.
    »Wobei wir den Namen in Anführungszeichen setzen müssen«, fügte Breit hinzu, »denn der echte Alois Leybach ist mit hoher Wahrscheinlichkeit seit über fünfzig Jahren tot.«
    Anja schaute wieder zu ihrer Mutter.
    »Ich kann mir gut vorstellen, wie phantastisch das alles für Sie klingen mag, Frau Grimm. Sie sind nicht die Einzige, die Schwierigkeiten hat, all diese Vorgänge nachzuvollziehen. Vor allem deshalb bin ich hier. Ich möchte Ihnen erklären, was sich während der letzten Wochen hier abgespielt hat und was nun alles auf Sie zukommt.«
    Anja lauschte. Je länger Breit sprach, desto unfassbarer erschien ihr das alles. Als er ihr eröffnete, dass sie von der Polizei observiert worden war, unterbrach sie ihn. »Woher wissen Sie das?«
    »Konrad Dallmann hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der Tod der beiden Gollas-Brüder hat ihn aufgerüttelt. Soweit man bislang weiß, hat Konrad Dallmann zunächst nur seinen Vater schützen wollen, der damals die Ermittlungen zum Verschwinden Ihres Vaters manipuliert hat. Einmal auf diesem Weg, hat er sich sehr schnell immer tiefer in die Angelegenheit verstrickt. Auch sein eigenes Schicksal war auf einmal davon abhängig, dass die Verbrechen der alten Männer nicht ans Licht kamen. Deshalb hat er mit allen Mitteln zu verhindern versucht, dass Sie die Toten im Greiner Bühl entdeckten. Er sagt, die Sache sei ihm entglitten. Aber er habe niemals die Absicht gehabt, Sie ermorden zu lassen.«
    Franziska Grimm atmete hörbar aus. »Das sagt er jetzt, um seine Haut zu retten. Er hätte diese Katastrophe jederzeit stoppen können.«
    »Ja. Aber ich glaube nicht, dass er sich freikaufen will. Durch sein Geständnis sind hier höchst unangenehme Dinge ans Licht gekommen. Das wird man ihm nicht verzeihen, und das weiß er auch.«
    »Was für Dinge?«, fragte Anja.
    »Eins nach dem anderen. Nach Ihrem Treffen mit Lukas im Haingries hat Dallmann einen Weg gesucht, Ihre Nachforschungen zu stoppen. Er handelte da schon unter enormem Druck. Er wollte Sie vorübergehend aus dem Verkehr ziehen, daher die vorgeschobene Verkehrskontrolle. Er wollte Sie in dem verlassenen Waldstück übernehmen, nach Weiden bringen und so lange aus dem Verkehr ziehen, bis sie den Greiner Bühl gesäubert haben würden. Aber er hat weder mit Rupert Gollas’ Wahnwitz gerechnet noch mit Alois Leybachs Kaltblütigkeit. Leybach ging offenbar davon aus, dass er Dallmann vollständig in der Hand hatte. Ein Irrtum, wie sich gezeigt hat. Dallmann hat sofort nach dem Unfall seinen Vorgesetzten informiert und alles gestanden.«
    »Aber … ich verstehe das alles nicht.« Anja fasste sich vorsichtig an die Stirn. »Wo kam Rupert so plötzlich her? Wieso hat er die Polizei angegriffen?«
    »Ganz werden wir das wohl nicht mehr rekonstruieren können. Sie hatten keinen Kontakt mit ihm?«
    »Nein.«
    »Er hatte keine Ahnung von Ihren Recherchen?«
    »Ich habe nur ein Mal mit ihm geredet, und das war seltsam genug.«
    »Ich habe gestern mit Franz Gollas gesprochen«, erklärte Breit. »Rupert wusste, dass Sie von Dallmann observiert wurden. Und er muss geglaubt haben, dass Sie in Gefahr waren. Lukas hat ihm berichtet, dass Sie von Polizisten misshandelt und verhaftet worden waren. Da ist er sofort aufgebrochen. Offenbar haben die beiden sich irgendwo getroffen und sind Ihnen nachgefahren. Als die Polizeiwagen nicht nach Waldmünchen

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