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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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müssten nicht erst in
Düsseldorf nachfragen. Ich wüsste schon jemanden.«
    »Aha?« Jan Kuhnert wurde neugierig.
    »Die Kollegin ist noch jung, aber sie hat schon eine Menge Erfahrung
gesammelt. Und sie sieht nicht aus wie eine Polizeibeamtin.«
    »Nein, Ecki, das ist nicht dein Ernst.«
    »Doch, Frank. Viola wäre die Idealbesetzung.«
    Frank sah zur Wand. Dort hing ein Plakat, das die Gefahren von Sucht
zeigte: eine Spritze, ein voller Aschenbecher und eine Schnapsflasche, daneben
eine offene Schachtel Tabletten. In Franks Kopf vermischten sich die Bilder mit
denen brennender Kokaplantagen, dunkler Blutlachen unter den Köpfen
Erschossener, lachender Menschen in Discotheken. Und dazwischen Bilder von
Viola, ihre Hände, ihr Haar und der mit Lippenstift geschriebene Gruß auf
seinem Badezimmerspiegel.
    »Frank?«
    »Was?«
    »Was meinst du?« Ecki sah ihn besorgt an.
    »Ich weiß nicht. Sie ist noch so jung.«
    Boshoven schob den Briefumschlag über den Tisch. »30 000.«
    »Sie haben also die Schwachstelle entdeckt?«
    »Nein. Ich habe alles versucht. Meine Mitarbeiter sind schockiert
über die Vorgänge und Vorwürfe. Niemand kann sich erklären, wie es zu diesem
Diebstahl der Formulare kommen konnte. Unglücklicherweise hatten zu viele
Zugang zu den Unterlagen. Dieser Vorfall hat unser Unternehmen verändert. Aber
das soll nicht Ihre Sorge sein.«
    Ulrich Böhling spürte Mitleid mit dem Unternehmer, der blass aussah.
Er nahm den Umschlag vom Tisch und schob ihn ungeöffnet zwischen die
Aktenstapel. »Was werden Sie nun tun, Herr Boshoven?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nur eines: Ich beende hiermit unsere
Zusammenarbeit, Herr Böhling.«
    »Das verstehe ich nicht, Herr Boshoven. Wir waren bisher sehr
zufrieden mit Ihrer Arbeit. Aus meiner Sicht gibt es keinen Anlass mehr, unsere
Geschäftsbeziehung zu beenden.«
    »Ich bin fest dazu entschlossen.«
    Boshoven hatte den Rücken durchgedrückt und saß kerzengerade in
seinem klobigen Stuhl.
    »Ich bin jedenfalls froh, dass wir ohne Polizei ausgekommen sind.
Ich lasse Ihnen einen Kaffee bringen. Der kann bei diesen Temperaturen nicht
schaden.«
    Die beiden Unternehmer überbrückten die Wartezeit mit allgemeinen
Bemerkungen über die Wirtschaftslage.
    Schließlich öffnete Renate Pesch die Tür und stellte das Tablett mit
dem Kaffee auf den Tisch.
    »Frau Pesch, bitte bleiben Sie noch einen Augenblick.« Böhling sah
Boshoven an. »Frau Pesch kennen Sie ja bereits. Sie ist die wahre Seele dieses
Hauses, sage ich immer.«
    Clemens Boshoven nickte ihr abwesend lächelnd zu.
    »Frau Pesch ist ab sofort nicht nur meine Chefsekretärin, sondern
auch zuständig für die Qualitätssicherung unserer Produkte. Bei ihr ist diese
Aufgabe wirklich in den besten Händen.«
    »Oh, das ist sehr erfreulich. Ich freue mich für Sie.«
    »Wäre Frau Pesch kein Grund, unsere Zusammenarbeit fortzusetzen? Sie
finden in ihr eine absolut integre Ansprechpartnerin.«
    Clemens Boshoven konnte es sich in Wahrheit nicht leisten, auf
Bolten als Kunden zu verzichten. Und vielleicht hatte die Chefsekretärin Dinge
im Umfeld von Voogt beobachtet, die für ihn wichtig sein könnten.
    »Unter diesen Umständen kann ich das Angebot von Herrn Böhling auf
keinen Fall ausschlagen. Ich freue mich, dass die Brauerei Bolten und unser
Labor ihre Geschäftsbeziehungen fortsetzen. Und ich freue mich ganz besonders,
dass ich künftig auf so eine charmante Ansprechpartnerin vertrauen darf.«
    »Was wollen Sie von mir?« Kurt Thofondern sah die beiden
Kriminalhauptkommissare misstrauisch an. »Haben Sie endlich meine Tochter
gefunden?«
    »Wir haben gedacht, Sie haben Neuigkeiten für uns.«
    »Meine Geschäftsbücher müssen bis zum Jahresende fertig werden.
Meine feine Tochter haut einfach ab und läßt mich in der Scheiße sitzen.«
    Ecki wurde ungehalten. »Hören Sie, Sie verstehen offenbar nicht
ganz. Wir möchten vermeiden, mit einem Durchsuchungsbeschluss zurückkehren zu
müssen.«
    Thofondern starrte ihn feindselig an, trat aber einen Schritt
beiseite.
    In der Küche wies er schroff auf die beiden Stühle, die am Tisch
standen. Er selbst setzte sich auf die Eckbank.
    »Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu Ihrer Tochter beschreiben?«
    »Was soll diese Frage? Warum sind Sie hier?«
    »Beantworten Sie bitte meine Frage, Herr Thofondern.«
    »Sie ist meine Tochter.«
    »Geht das auch ein bisschen genauer? Wenn wir Ihre Tochter finden
sollen, müssen Sie schon konkreter werden.« Ecki sah

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