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Schweinehunde / Roman

Schweinehunde / Roman

Titel: Schweinehunde / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte & Søren HAMMER
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lassen sich auch vor Gericht kaum leugnen.«
    »Du hast recht, das wirkt überzeugend.«
    »Außerdem rührt WirHassenSie.dk ganz gewaltig die Werbetrommel für Stig Åge Thorsens morgige Online-Sendung. Es würde mich nicht wundern, wenn das ein nationaler Hit werden würde.«
    »Das kann auch ein Zufall sein, er kann sich der Bewegung … angeschlossen haben.«
    »Ja, aber das ist noch nicht alles. Wir haben einen Ausdruck aller Telefonnummern, von denen aus in den letzten vier Jahren in der Langebæk-Schule angerufen worden ist, und diese Liste stammt aus der letzten Woche und somit aus einer Zeit, in der die Menschen noch bereit waren, uns zu helfen. Die dürfte also eine gewisse Aussagekraft haben. Erik Mørk hat Per Clausen zweimal auf seinem Diensttelefon angerufen und auch bei Stig Åge Thorsen haben wir einen Treffer. Außerdem ist der eine ja Bauer und der andere Reklamemann, was gut mit dem übereinstimmt, was Emilie Mosberg Floyd von Per Clausen erfahren hat.«
    »Okay, ich glaube euch. Ihr habt super Arbeit geleistet, Poul und du. Sorg dafür, dass Arne informiert wird. Er soll dir allenfalls noch mit dem Bericht helfen.«
    »Ich habe schon mit Arne gesprochen, aber Planck kann ich nicht erreichen, deshalb habe ich ihm den Stand der Dinge kurz und knapp auf den Anrufbeantworter gesprochen. Wo ist er eigentlich?«
    »Entschuldige, das habe ich ganz vergessen. Er ist auch krank, oder genauer gesagt, müde. Er hat gesagt, ihm fehle die Kraft, hierher zu kommen, und dagegen kann man ja wohl kaum etwas sagen.«
    »Nein, natürlich nicht. Was meinst du, sollen wir Erik Mørk vorladen?«
    Konrad Simonsen zögerte. Er wäre gerne noch geblieben, einfach, um mit ihr zu reden und aus seinem eigenen, selbstverschuldeten Zeitplan auszubrechen. Vielleicht auch aus Stolz, um seine Wichtigkeit als Chef zu betonen, doch als er auf die Uhr blickte, ließ er diesen Gedanken fallen. Vielleicht hatte sie ja gar keine Lust, mit ihm über Unwichtiges zu plaudern? Auch sie hatte ja schließlich ein Privatleben. Er sagte: »Tut mir leid, ich habe den Faden verloren.«
    »Ob wir Erik Mørk vorladen sollen?«
    Der Gedanke daran, jemanden von denen in die Finger zu bekommen, der seine Tochter fotografiert hatte, zeigte Wirkung. Konrad Simonsens Mund verlangte nach einem Lakritz. Er holte das Päckchen hervor, nahm die letzten drei heraus und sah zu Boden, damit sie nicht seinen hasserfüllten Gesichtsausdruck sehen konnte. Dann antwortete er: »Nein, ich will keinen mehr vorladen, solange wir keinen Haftbefehl haben, der auch von Bestand ist. Ich will, dass die beim nächsten Mal alle hierbleiben müssen, und zwar für eine verdammt lange Zeit. Aber du solltest Pauline ins Hjørnekroen in der Nørrebrogade schicken und ein stilles Gebet zum Himmel schicken, dass unser Reklamemann mit seiner Kreditkarte bezahlt hat.«
    »Hm, genau das wollte ich gerade tun.«
    Die Comtesse sah ihm lange nach, als er ging. Vielleicht war er überlastet, vielleicht ging ihm die Sache näher, als gut war, aber sein Kopf funktionierte noch ausgezeichnet.

[home]
65
    E ine junge Frau schlich sich von einem Versteck zum nächsten über den Rathausplatz in Kopenhagen, suchte hinter den wenigen Nachtschwärmern Schutz, schlüpfte hinter die Plakatsäulen und duckte sich hinter geparkte Autos. Schließlich gelang es ihr, ungesehen in der Nähe des Mannes, den sie überraschen wollte, in eine Toreinfahrt zu schlüpfen. Als er kurz darauf den Kopf drehte und in die andere Richtung sah, rannte sie auf Zehenspitzen zu ihm, stellte sich hinter ihn und legte ihm den Zeigefinger in den Nacken.
    »Peng! Du bist tot!«
    Malte Brorup drehte sich um.
    »Hallo, Anita, wo kommst du denn her?«
    »Ich bin vom Himmel gefallen. Du bist wirklich ein elender Polizeispitzel, so leicht, wie man sich an dich anschleichen kann.«
    »Ich bin kein Polizeispitzel.«
    »Egal, aber alt wirst du so jedenfalls nicht. Komm jetzt und vergiss nicht, dass wir ein Paar sind.«
    Sie legte ihm den Arm um die Hüften und zog ihn mit sich.
    Sie waren einander erst vor knapp acht Stunden vorgestellt worden, und trotzdem hatte Anita Dahlgren das Gefühl, ihn schon seit Jahren zu kennen. Und dieses Gefühl hatte sie vom ersten Augenblick an gehabt, als sie ihn im McDonald’s in der Fußgängerzone getroffen hatte.
    Sie hatte bereits an einem Tisch gesessen, als Arne Pedersen und Malte Brorup ankamen. Als sie die beiden sah, stand sie auf und ging auf sie zu. Der Kommissar bekam zu seiner

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