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Schweinsgalopp

Schweinsgalopp

Titel: Schweinsgalopp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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professionellem Widerstand, vielleicht sogar in Form von Personen, die von denselben Lehrern ausgebildet worden waren. Aber ein Greis und ein Dienstmädchen, die nur das Pech hatten, sich zur selben Zeit im Haus zu befinden…
    Es gab keine Vorschriften für diesen Fall – das mußte Witwenmacher zugeben. Allerdings hatte die Gilde im Laufe der Jahre einen gewissen Ethos entwickelt, und ihre Mitglieder legten Wert darauf, ihre Arbeit möglichst sauber und ordentlich zu erledigen. Sie räumten sogar auf und schlossen die Türen hinter sich, wenn sie gingen. Den Harmlosen und Unbeteiligten Leid zuzufügen… damit bohrte man nicht nur ein Loch ins moralische Gewebe der Gesellschaft – man verstieß gegen die Regeln der guten Manieren. Es war sogar noch schlimmer, denn es war eine Geschmacklosigkeit. Aber es gab keine Vorschriften…
    »Daran gibt es doch nichts auszusetzen, oder?« fragte Kaffeetrinken und gab sich besorgt.
    »Nun… einer solchen Vorgehensweise mangelt es an Eleganz«, sagte Witwenmacher.
    »Oh. Danke, Herr. Ich lasse mich immer gern auf Fehler und Versäumnisse hinweisen. Beim nächstenmal werde ich daran denken.«
    Witwenmacher atmete tief durch.
    »Genau darüber wollte ich mit dir reden.« Er hob das Bild, das den – wie hatte die Erscheinung ihn genannt? – Dicken zeigte.
    »Sag mir… Wie würdest du diesen Herrn hier inhumieren?«
    Ein anderer Assassine hätte jetzt gelacht oder »Soll das ein Witz sein?« gefragt. Kaffeetrinken hingegen beugte sich nur ein wenig vor, und in seinem Gesicht zeigte sich eine seltsame Art von Aufmerksamkeit.
    »Eine schwierige Sache, Sir.«
    »Ja, ich glaube auch«, bestätigte Witwenmacher.
    »Ich brauche Zeit, um einen Plan auszuarbeiten, Herr«, fügte Kaffeetrinken hinzu.
    »Natürlich. Und…«
    Es klopfte an der Tür, und Carter kam mit einer zweiten Tasse herein. Er nickte dem Gildenpräsident respektvoll zu und schlich wieder fort.
    »Alles klar, Herr«, sagte Kaffeetrinken.
    »Wie bitte?« fragte Witwenmacher geistesabwesend.
    »Ich habe jetzt einen Plan, Herr«, meinte Kaffeetrinken geduldig.
    »Tatsächlich?«
    »Ja, Herr.«
    »Du hast nicht viel Zeit gebraucht, um dir einen einfallen zu lassen.«
    »Nein, Herr.«
    »Lieber Himmel…«
    »Nun, Herr, du weißt doch, daß uns die Ausbilder ermutigen, hypothetische Probleme durchzudenken…«
    »Oh, ja. Eine sehr nützliche Übung…« Witwenmacher unterbrach sich und musterte den jungen Mann verblüfft.
    »Soll das heißen, du hast dir wirklich Zeit genommen, über die Inhumierung des Schneevaters nachzudenken?« brachte er hervor. »Du hast dich tatsächlich hingesetzt und dir alles genau durch den Kopf gehen lassen? Du warst wirklich bereit, kostbare Freizeit dafür zu opfern?«
    »Ja, Herr. Übrigens ging es dabei nicht nur um den Schneevater, sondern um die Seelenkuchenente und den Sandmann. Und um Tod.«
    Witwenmacher blinzelte. »Du hast allen Ernstes darüber nachgedacht, wie man…«
    »Ja, Herr. Die entsprechende Akte ist ziemlich dick und sehr interessant. Natürlich habe ich nur in meiner freien Zeit an den Plänen gearbeitet.«
    »Ich möchte ganz sicher sein, Herr Kaffeetrinken. Du hast dir wirklich überlegt, wie man… den Tod töten kann?«
    »Nur als Hobby, Herr.«
    »Nun, ja, mit Hobbies ist das so eine Sache. Ich habe früher Schmetterlinge gesammelt.« Witwenmacher erinnerte sich an das erwachende Vergnügen beim Gebrauch von Gift und Nadel. »Aber…«
    »Die allgemeine Methodik unterscheidet sich eigentlich nicht von der, die bei Menschen zur Anwendung kommt, Herr. Gelegenheit, Ort, Technik… Man muß mit den Dingen arbeiten, die über das betreffende Individuum bekannt sind. In diesem Fall weiß man eine ganze Menge.«
    »Du hast alles ausgearbeitet, nicht wahr?« fragte Witwenmacher. Es klang fasziniert.
    »Oh, ja, Herr, schon vor langer Zeit.«
    »Wann, wenn ich fragen darf?«
    »Während einer Silvesternacht, glaube ich. Als ich im Bett lag und nicht schlafen konnte.«
    Bei den Göttern, dachte Witwenmacher. Und ich habe damals immer den Schlittenglocken gelauscht.
    »Meine Güte«, sagte er.
    »Vielleicht muß ich das eine oder andere Detail überprüfen, Herr. Es wäre schön, wenn ich auf die Bücher in der Dunklen Bibliothek zurückgreifen könnte. Wie dem auch sei: Ich glaube, ich weiß bereits, worauf es ankommt.«
    »Aber… manche Leute sind der Ansicht, daß die… äh… fragliche Person in gewisser Weise… unsterblich ist.«
    »Jeder hat einen schwachen Punkt,

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