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Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Titel: Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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Hilfe.
    »Ich glaub, ihr habt da was vergessen«, ruf ich zu den Brüdern rüber.
    Sie schauen mich an.
    Ich deute mit dem Kinn auf das abtrünnige Frauenzimmer.
    Sie verdrehen die Augen in alle Richtungen, und schließlich steht einer von ihnen auf. Sagt zum Flötzinger: »Sorry«, und schleift das Weib hinter sich her. Dann schubst |120| er sie in einen Stuhl und legt ihre Hand auf seine Eier. Sie braucht wahrscheinlich immer was zum Spielen.
    Der Flötzinger bestellt sich einen doppelten Jägermeister und schüttet ihn mit zittriger Hand in den feuerroten Schädel.
    Kurz darauf kommt die Simmerl Gisela rein. Sie setzt sich zu ihrem Gatten und bestellt einen Wein. Und sie plappert drauflos, dass die Warze nur so wackelt. Das muss ich vielleicht doch schnell erwähnen. Die Simmerl Gisela hat eine Warze auf der Oberlippe, das ist sensationell. Wirklich unglaublich. Ich muss sie immer anstarren. Aber sonst ist sie nett, die Gisela. Ja.
    Nein, wo war ich stehen geblieben? Genau, also die Gisela erzählt und erzählt, und immer wieder fällt jetzt das Wort Susi. Und weil mich naturgemäß die Neugierde treibt, schnapp ich mir mein Bier und geh da mal rüber.
    »Kein Platz mehr frei«, sagt der Papa, was eigentlich schon richtig ist. Weil das Ehepaar Simmerl auf Stühlen sitzt, der Papa aber auf einer Bank. Auf einer Bank für mindestens zwei Personen. Wenn man sich aber so dermaßen breit macht wie er, passt eben sonst keiner mehr drauf.
    »Rutsch halt ein bisschen«, sag ich und geh auf ihn zu.
    »Fällt mir im Traum nicht ein«, sagt der alte Depp und macht sich ganz im Gegenteil noch um einiges breiter.
    Der Simmerl grinst. Der kennt uns halt schon ziemlich lange.
    Einer der Beischl-Brüder spricht mich jetzt an:
    »Da kannst dich auch herhocken«, sagt er, rutscht auf seiner Bank ein bisschen zur Seite und bestellt noch mal Bier und Schnaps für seine Lieben.
    Ja, das hab ich grad noch gebraucht. Ob mich mehr die Neugier wegen der Susi oder die Angst vor den Beischls niedersitzen lässt, kann ich nicht sagen. Jedenfalls sitz ich |121| dann halt und hab   – zack   – die Hand von der Frau Beischl auf meinem Gemächt.
    »Also nix Griechenland?«, fragt der Simmerl dann die Gattin. Die schüttelt den Kopf.
    »Nein, es ist einfach zu kurzfristig. Und für vier Personen kriegst du halt bei Last-Minute nix mehr. Außerdem wollten wir ja die Susi sowieso im Sommer besuchen. Jetzt machen wir das einfach schon früher. Ja, gut, baden kann man wohl noch nicht, aber ich glaub, wir können uns auch so die Zeit recht gut vertreiben«, sagt die Gisela und lacht.
    »Da hab ich nicht den geringsten Zweifel«, sagt der Metzger und bestellt eine Runde Grappa für seine guten Freunde.
    Dann steht mein neuer Sitznachbar auf und geht zum Flötzinger rüber. Zumindest schaut es so aus. Wie sich aber ziemlich schnell rausstellt, geht er nur zum Wolfi rüber. Geht zum Wolfi rüber, bestellt noch mal Nachschub und bezahlt die Zeche. Nachdem auch diese Ration auf dem Weg zur Leber ist, verlässt das Dreigestirn das Lokal.
    Ich mach mich auch bald vom Acker, weil ich weder auf den Papa seine wehleidige Lätschn, noch auf den Flötzinger seine Panikattacken scharf bin.
     
    In der Küche brennt noch Licht, wie ich heimkomm. Die Oma kommt zur Tür raus und schleudert das Wasser vom Putzeimer aus.
    »Der Ludwig hat in die Küche gekotzt«, sagt sie. »Wahrscheinlich hat er was Schlechtes gefressen.«
    »Worauf du einen lassen kannst«, sag ich grinsenderweise. Aber sie kann mich natürlich nicht hören.
     
    Dann läutet das Telefon, und der Moratschek ist dran.
    »Eberhofer«, hechelt er vollkommen atemlos, und es hört sich so an, als ob er in den letzten Zuckungen liegt.
    |122| »Geht’s Ihnen nicht gut?«, frag ich so.
    »Nein, überhaupt gar nicht. Sozusagen geht’s mir sogar beschissen.«
    »Ja, was ist denn los? Rufen Sie doch die Nachtschwester in Gottes Namen.«
    »Die kann mir auch nicht helfen«, sagt er und stöhnt. »Es war jemand im Zimmer, wie ich geschlafen hab. Ich bin mir vollkommen sicher.«
    Aha, daher weht der Wind.
    »Wie können Sie bitte schön vollkommen sicher sein, wenn Sie geschlafen haben?«
    »So was hat man im Gefühl.«
    Im Gefühl also.
    »Moratschek, glauben Sie nicht, dass Sie sich jetzt da in was verrennen? Ihr Zimmer liegt genau neben dem Schwesternzimmer. Wenn da jemand vorbeigeht, kriegt es doch die Nachtschwester mit. Und die lässt niemanden so mir nix dir nix in die Krankenzimmer. Erst recht nicht

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