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Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Titel: Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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hier Gott und die Welt mit Frühstück versorgt und mich komplett ignoriert. Das Einzige, was sie zu mir sagt, ist: »Der Köter muss raus!«
    Da hat sie sich aber geschnitten, die fette Qualle. Weil der Ludwig nämlich ein speziell ausgebildeter Polizeihund ist und vom Veterinäramt praktisch als keimfrei eingestuft wurde. So sag ich ihr das und halte kurz meinen Ausweis unter ihre Taucherbrille. Und da sie eben nicht nur dick ist, sondern auch doof, glaubt sie mir das.
    Dann aber kommt eh schon der Rudi und hat Frühstück dabei. Na also.
    »Der Küstner ist abgereist«, sagt er, während ich in ein Croissant reinbeiße.
    »Woher willst du das wissen?«, frag ich kauenderweise. Ich teile mein Mahl mit dem Ludwig, der mich dankbar anschaut. Nur der Kaffee wird nicht geteilt. Irgendwo hört’s eben auf. »Berufsgeheimnis«, sagt der Rudi. »Du kannst jedenfalls deinen Posten hier kündigen. Der Küstner ist weg. Definitiv. Und du solltest mal der Frau Moratschek einen kleinen Besuch abstatten. Damit sie wenigstens informiert ist über ihren Lustgreis.«
    Ich nicke, so machen wir es.
    Zuerst aber schauen wir noch schnell nach dem Patienten. Viel allerdings bekommt er davon nicht mit.
    |114| »Absoluter Schwächeanfall«, sagt der werte Herr Chefarzt. »Es ist immer wieder traurig, wenn man die eigene Energie überschätzt.«
    Ja, der muss es ja wissen.
     
    Wie ich der Frau Moratschek die Situation erkläre, ist sie erstens verblüfft, zweitens besorgt und drittens ziemlich grantig. Verblüfft ist sie natürlich wegen dem Küstner.
    »Nein, das hätt ich im Leben nicht geglaubt. So ein netter Mann und so aufmerksam. Dass der ein Verbrecher ist, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen«, sagt sie und klemmt sich eine silbergraue Strähne hinters Ohr.
    Kann sie sich nicht vorstellen, ist aber so.
    Besorgt ist sie wegen den gesundheitlichen Defiziten ihres Gatten. Besuchen will sie ihn trotzdem nicht, weil sie eben drittens ziemlich grantig ist.
    »Wenn mein Mann tatsächlich annimmt, dass ich mit dem Herrn Küstner was habe, dann ist das die Höhe. Und das muss ich erst einmal verarbeiten. Er schwebt ja schließlich nicht in Lebensgefahr, oder?«
    Ich schüttel den Kopf.
    »Nein, das nicht. Aber gnä’ Frau, wenn Sie mit Ihrem Küstner nichts haben, warum bezeichnen Sie ihn dann als Cousin?«, muss ich jetzt noch wissen. Sie schaut mich an, dass ich am liebsten in Deckung gehen würde.
    »Ja, genau wegen so was eben. Wegen dem blöden Gerede halt. Wenn ich gesagt hätte, das ist ein fremder Mann, mit dem ich da spazieren geh, hätt es doch gleich was weiß ich alles geheißen.«
    »Aber so im Nachhinein heißt es das ja jetzt auch, gell«, sag ich und sammle damit vermutlich wieder keine Pluspunkte. Sie erhebt sich und bringt mich zur Tür.
    Nachdem ich also die Frau Moratschek außer Gefahr |115| weiß, ruf ich mal die Kollegen an und sag, dass der Küstner in Bad Wörishofen herumhängt. Oder gehangen hat. Jedenfalls bis gestern. Einen Freudentaumel löse ich damit jedenfalls auch hier nicht aus. Weil sie halt schon gehofft haben, dass er längst im Ausland sein Unwesen treibt.
    Dann leg ich auf und fahr heim.

|116| Kapitel 13
    Die Oma hat eine Riesenüberraschung für mich, und weil ich ja nicht blöd bin, weiß ich freilich, dass es das Lamperl ist. Ich setz mich also an den Küchentisch und betrachte das aufgeregte winzige Weiblein, wie es liebevoll mein Mahl zubereitet. Und dann ist es auch schon so weit. Der Teller steht vor mir, und gleich fängt es an, mich zu würgen. Weil ich zuvor aber genug Bedenkzeit hatte, sag ich jetzt: »Du, Oma, ich hol mir bloß schnell noch ein Bier aus dem Keller.«
    Handzeichentechnisch sag ich dasselbe.
    »Bleib sitzen, Bub, und fang schon mal zum essen an. Sonst wird ja alles eiskalt. Ich hol dir derweil dein Bier, gell.«
    Und schon saust sie los. Genau das hab ich eingeplant.
    Ehrlichkeitshalber muss ich vielleicht sagen, dass die Kartoffeln mit der Soße schon hammermäßig gut sind. Genauso wie die Speckbohnen. Vom Fleisch allerdings krieg ich nichts runter. Nicht ums Verrecken. Also fällt es mir vom Teller und wie durch Zauberhand direkt vor dem Ludwig seine Schnauze. Und der schaut mich dann an.
    »Auf geht’s«, sag ich, weil das sein Kommando ist, wenn er was tun darf. Und jetzt darf er. Und im Nullkommanix ist das Fleisch hinuntergeschlungen, und ich kann mich in aller Ruhe den Beilagen widmen.
    »Du hast ja vielleicht einen Mordshunger gehabt, Bub«,

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