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Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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untersuchen seine Platzwunde im Gesicht. Wie ich mir gedacht habe, hat das Klebeband einen hässlichen roten Fleck über seinem Mund hinterlassen und einige Haare von seinem weichen, dünnen Bärtchen mitgenommen, das jetzt noch mickriger aussieht.
    »Gavin!«, schreie ich, lasse Detective Canavan los und schlinge meine Arme um ihn, sehr zum Ärger der Sanitäter, die an ihm herumdoktern. »Ich liebe dich auch! Aber nur als Freund!«
    Gavin wirkt darüber gar nicht so glücklich, wie er sein sollte. »Das ist wahrscheinlich das Roofie«, sagt er und versucht,
sich aus meiner Umklammerung zu befreien. Besonders höflich finde ich das ja nicht.
    »Okay«, sagt Detective Canavan und ergreift mich am Arm. »Dann kommen Sie mal.«
    »Wohin gehen wir denn?«, frage ich.
    »Ach«, sagt Detective Canavan. »Ich glaube, es wäre nicht verkehrt, mit dem Krankenhaus anzufangen, damit sie ein bisschen Flüssigkeit in Sie hineinpumpen.«
    »Aber ich bin kein bisschen durstig«, versichere ich ihm. »Ich könnte allerdings ein wenig Eiscreme vertragen. Hey, wollen Sie einen DoveBar? Sie sind da drüben im Tiefkühler. Hey, jeder kann sich einen nehmen. Hey, ihr«, rufe ich den anderen zu. »Nehmt euch einen DoveBar. Ich gebe einen aus!«
    »Na, kommen Sie, Wells«, sagt Detective Canavan und packt mich fest am Arm. »Das reicht jetzt.«
    Als er mich aus der Cafeteria in die Lobby führt, vergesse ich bei dem Anblick, der sich mir bietet, alle DoveBars. Und zwar nicht wegen Crusty Curtiss in Handschellen, obwohl auch das ein erfreulicher Anblick ist. Es liegt auch nicht an der Tatsache, dass die Hälfte der Wohnheimbewohner versammelt sind, während Tom, Sarah und die anderen studentischen Hilfskräfte versuchen, sie zu überreden, wieder ihren üblichen Freitagabendvergnügungen nachzugehen.
    Nein. Es ist mein Vater.
    »Dad!«, schreie ich, reiße mich von Detective Canavan los und werfe mich meinem Vater in die Arme.
    »Heather!«, sagt er, überrascht, aber nicht unglücklich über meine stürmische Begrüßung. »Gott sei Dank, dir ist nichts passiert!«
    »Ich liebe dich so sehr !«, sage ich zu ihm.
    »Sie liebt im Moment jeden«, erklärt Detective Canavan. »Sie steht unter Rohypnol.«
    »Aber das ist nicht der Grund, warum ich dich liebe«, versichere ich meinem Vater, um seine Gefühle nicht zu verletzen. »Und auch nicht, weil du die Polizei und mich davor bewahrt hast, enthauptet zu werden.«
    »Na«, erwidert Dad schmunzelnd, »das ist ja gut zu wissen. Ihr Mund ist blutig. Warum hat sie einen blutigen Mund?«
    In diesem Moment bemerke ich, dass Dad nicht allein da steht. Cooper steht neben ihm! Er zieht eins seiner allgegenwärtigen Taschentücher hervor. Anscheinend sind Taschentücher ein wichtiges Arbeitsinstrument für einen Privatdetektiv.
    »Ach, das«, sagt Detective Canavan. »Sie hat bloß einen von den Typen gebissen.«
    »Cooper«, schreie ich und werfe ihm die Arme um den Hals, während er versucht, Steve Winers Blut von meinen Lippen zu tupfen. »Ich freue mich so, dich zu sehen.«
    »Das merke ich«, sagt Cooper. Aus irgendeinem Grund lacht er. »Halt still, du hast da …«
    »Ich liebe dich so sehr «, erkläre ich ihm. »Obwohl du Gavin erzählt hast, ich würde immer noch deinen Bruder lieben. Warum sagst du so was, Cooper? Ich liebe Jordan überhaupt nicht mehr.«
    »Okay«, erwidert Cooper, »ich glaube dir. Aber halt jetzt endlich mal still.«
    »Ich liebe ihn nicht«, versichere ich ihm. »Ich liebe Jordan nicht. Ich liebe dich ! Wirklich!«
    Dann taucht auf einmal Reggie wieder in meinem Blickfeld auf. Cooper ist gerade damit fertig geworden, mir den Mund abzuputzen, und ich schreie: »Reggie! Ich liebe dich!
Ich liebe dich so sehr! Ich möchte dich auf deiner Bananenplantage besuchen!«
    »Eigentlich habe ich gar keine Bananenplantage, Heather«, sagt Reggie. Auch er lacht. Warum lachen eigentlich alle? Im Ernst, vielleicht sollte ich ja aufhören, Songs zu schreiben, und stattdessen auf Stand-up-Comedian umsatteln. Anscheinend finden mich ja alle schrecklich komisch. »Ich bin aus Iowa.«
    »Ist schon okay«, erwidere ich. Einer der Sanitäter löst sanft meine Arme von Coopers Hals. »Ich liebe dich trotzdem. Ich liebe euch alle ! Dich, Tom und Sarah und sogar Dr. Kilgore. Wo ist sie überhaupt?«
    Dann dreht sich der Raum auf einmal ganz schnell, richtig schnell, und ich werde unwiderstehlich müde.
    Danach erinnere ich mich an nichts mehr.

29

     
    »Gavin’s Song«
Von Heather

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