Schwer verliebt: Roman (German Edition)
den Beutel mit Koks unter ihren Lieblingstisch in der Cafeteria geklebt, und als sie es Doug zurückgeben wollte, war es nicht mehr da. Jemand anderer hatte es nämlich gefunden. Jemand, der regelmäßig mit Lindsay an diesem Tisch saß.«
Ich starre sie an. »Kimberly Watkins? Kimberly hatte die ganze Zeit über Dougs Koks?« Als Sarah nickt, frage ich: »Und wie ist es herausgekommen?«
»Durch Cheryl«, erklärt Magda. »Sie war so wütend auf Kimberly, wegen dem, was sie über Lindsay und Coach Andrews gesagt hatte, und auch weil der arme Jeff zusammengeschlagen worden ist – es geht ihm übrigens schon wieder besser, er hat nur ein paar Rippen gebrochen –,
dass sie sie zur Rede stellte, und na ja, sie haben sich nicht gerade wie Filmstars aufgeführt.«
»Doch, mit Paris Hilton und Nicole Richie könnte man sie schon vergleichen«, wirft Sarah ein.
»Cheryl ist wie eine Furie auf Kimberly losgegangen«, sagt Pete. »Kimberly hat alles gestanden. Sie wollte anscheinend selber mit dem Drogendealen anfangen. Sie hat gesehen, wie Lindsay das Koks versteckt hat und hat es bei nächster Gelegenheit geklaut. Als Lindsay dann tot war, hatte sie zu viel Angst, irgendetwas zu unternehmen, weil sie fürchtete, die Winer-Jungen würden mit ihr dasselbe wie mit Lindsay machen, wenn sie herausfänden, dass sie den Stoff hatte.«
»Deshalb hat sie auch ständig versucht, mich auf falsche Fährten zu bringen«, murmele ich.
»Genau«, sagt Sarah. »Auf jeden Fall ist Cheryl sofort zur Polizei gegangen, jetzt haben sie auch Kimberly festgenommen. Das Drogendezernat hat seit Monaten daran gearbeitet, den bisher größten Studenten-Drogenring auf dem Campus zu sprengen. Aber sie hatten erst nach dem Mord an Lindsay eine genauere Vorstellung davon, wo der Stoff herkam. Deshalb musste Reggie auch Undercover im Park arbeiten. Sie hofften, dass er dabei was herausfinden würde, und dann hast du ihn nach den Winer-Jungen gefragt. Aber Beweise hatten sie damit noch lange nicht.«
Sarah zuckt mit den Schultern. »Jetzt müssen sich die Winers zusammen mit noch ein paar anderen Verbindungsbrüdern zusätzlich zu Drogenbesitz und Dealen wegen Mordes und versuchten Mordes vor Gericht verantworten … Daddy Winer hat schon den besten Strafverteidiger in der Stadt engagiert. Aber das wird wohl nichts nützen, wenn du aussagst. Ach ja und Kimberly im Übrigen auch.
Sie hat sich freiwillig als Zeugin der Anklage zur Verfügung gestellt, damit die Anklage gegen sie wegen Drogenbesitz fallen gelassen wird.«
»Sie haben Kimberly aber von der Schule verwiesen, oder?«, frage ich.
»Ja«, erwidert Magda. »Alle. Auch die Winers.«
»Gut«, sage ich schwach. Mir fallen die Augen schon wieder zu. »Dann habe ich ja nächste Woche reichlich Zimmer zu verteilen.«
Eine Zeitlang versinke ich erneut in gnädiger Dunkelheit, das Beruhigungsmittel für das Zentralnervensystem scheint wieder zu funktionieren. Als ich die Augen wieder öffne, stehen Detective Canavan und Reggie an meinem Bett.
»Du«, sage ich zu Reggie, »du hast mich angelogen.«
Er lächelt, und ich stelle betrübt fest, dass die Goldzähne leider verschwunden sind.
»Tut mir leid«, sagt er. »Ich war im Dienst.«
»Brian ist Sonderagent im Drogendezernat, Heather«, erklärt Detective Canavan. »Er hat fast ein Jahr lang verdeckt im Park ermittelt, um herauszufinden, woher die Partydrogen auf dem Campus kamen. Dank deines Hinweises auf die Winers konnte Brian seine Leute anweisen, eine Agentin als Putzfrau verkleidet einzuschmuggeln«, die Putzfrau, die im Gang des Tau-Phi-Hauses an dem Fette Weiber raus herumgeputzt hatte, »sodass sie letztlich genügend Beweise hatten, um die Winers nicht nur wegen Drogenhandels, sondern auch wegen Mordes und versuchten Mordes zu verhaften.«
Ich blicke Reggie an. »Brian?«
Er zuckt mit den Schultern. »Reggie klingt mehr nach Straße, weißt du?«
»Warst du jemals in Jamaika?«, frage ich.
»Um Himmels willen, nein«, antwortet er. »Wenn ich frei habe, fahre ich in die Berge. Ich bin ein begeisterter Skifahrer.«
Ich blicke Detective Canavan an. »Bekomme ich einen Orden oder so?«
»Äh«, erwidert Detective Canavan. »Nein. Aber ich habe das hier.« Er hält einen Dove-Candyriegel aus dunkler Schokolade hoch. »Eiscreme wäre geschmolzen«, erklärt er.
Ich hebe meine Hand, in der all die Infusionsnadeln stecken, und schnappe mir den Schokoriegel.
»Diese Stadt«, sage ich, »wird immer geiziger mit den Belohnungen
Weitere Kostenlose Bücher