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Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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jedermanns
Überraschung. Als wir uns alle erstaunt nach ihr umdrehen, fügt sie mit erstickter Stimme hinzu: »Heute Abend in Inside Edition .«
    Detective Canavan nimmt seinen Fuß von dem Stuhl, auf dem er sich die ganze Zeit über abgestützt hat.
    »Präsident Allington«, sagt er, »in ungefähr fünf Minuten werden meine Leute den gesamten Flügel hier für die Öffentlichkeit sperren. Zur Öffentlichkeit zähle ich auch Ihre Angestellten. Wir werden in diesem Fall umfassend ermitteln und bitten Sie um Ihre Kooperation.
    Zunächst einmal fordere ich Sie auf, dass Sie und Ihre Angestellten sich entfernen, sobald meine Leute mit ihnen fertig sind. Des Weiteren muss ich Sie darum ersuchen, dass diese Cafeteria geschlossen bleibt, bis ich es für angebracht halte, sie wieder zu öffnen. Wenn ich mich nicht irre« – der Tonfall des Detective schließt das allerdings aus –, »ist heute früh eine Studentin auf dem Schulgelände ermordet worden, und ihr Mörder ist noch unter uns, wahrscheinlich direkt hier auf dem Campus. Möglicherweise sogar hier in diesem Raum. Ich kann mir keinen Umstand vorstellen, der dem Ruf Ihres Colleges mehr schaden könnte. Einen Empfang oder auch ein Basketballspiel zu verschieben, ist nichts dagegen, oder?«
    Vermutlich kann man es Dekanin Evans nicht wirklich übelnehmen, dass sie in diesem Moment in nervöses Kichern ausbricht. Die Vorstellung, dass sich unter den Angestellten des New York College ein Killer befindet, würde selbst dem ruhigsten und gelassensten Individuum einen hysterischen Lachanfall entlocken. Eine langweiligere Truppe als unsere kann man sich kaum vorstellen. Gerald Eckhardt, mit seinem heimlichen Rauchen und seiner Fliege, wetzt ein Hackebeil? Coach Andrews in seiner
Jogginghose und der Trainingsjacke hackt ein junges Mädchen zu Tode? Dr. Flynn mit seinen gerade mal hundertvierzig Pfund zerlegt einen Cheerleader mit der Kettensäge?
    Es ist einfach unvorstellbar.
    Und trotzdem.
    Und trotzdem muss selbst Carol Ann Evans mittlerweile klar geworden sein, dass Lindsays Mörder Zugang zur Cafeteria gehabt haben muss. Nur jemand, der in Fisher Hall arbeitet, hat Zugang zu dem Schlüssel.
    Das bedeutet, dass jeder der Angestellten ein Mörder sein könnte.
    Traurig daran ist nur, dass mich das nicht überrascht.
    Wow. Ich bin wohl wirklich eine mit allen Wassern gewaschene New Yorkerin.

3

     
    »Investment Banker Guy«
von Heather Wells
     
     
    »Du hast einen Haufen Nachrichten«, informiert mich Sarah, die wissenschaftliche Hilfskraft in unserem Büro, in spitzem Tonfall, als ich hereinkomme. Jedes Studentenwohnheim hat eine solche Hilfskraft, die gegen freie Unterkunft und Verpflegung bei der Erledigung des Papierkrams hilft. »Das Telefon hat ständig geklingelt. Alle wollen wissen, warum die Cafeteria geschlossen ist. Ich habe es auf die undichte Gasleitung geschoben, aber ich weiß nicht, wie lange die Leute uns das noch abkaufen, wo so viele Bullen hier herumlaufen. Haben sie den Rest von ihr schon gefunden?«
    »Schscht«, sage ich und blicke mich erschreckt um, ob nicht irgendwo ein Student herumlungert.
    Aber das Büro – immer noch festlich mit Girlanden aus falschem Immergrün, einer Menorah und Kalebassenkürbissen
geschmückt – ist leer. Nur Tom sitzt wieder an seinem Schreibtisch, der von meinem Arbeitsplatz durch ein Metallgitter abgetrennt ist, und murmelt ins Telefon.
    »Und wenn schon«, sagt Sarah und verdreht die Augen. Sarah studiert Psychologie, deshalb versteht sie viel von der menschlichen Psyche. Sie glaubt das zumindest. »Die Hälfte der Leute in diesem Gebäude sind noch nicht einmal wach. Oder wenn sie wach sind, dann sind sie in ihren Vorlesungen. Meinst du, das Spiel morgen Abend wird abgesagt? Natürlich nicht wegen des angekündigten Schneesturms, sondern wegen… du weißt schon. Was glaubst du?«
    »Hm«, sage ich und setze mich an meinen Schreibtisch. Es tut gut, endlich zu sitzen. Bis jetzt hatte ich gar nicht gemerkt, wie sehr mir die Knie wackeln.
    Na ja, man sieht ja auch nicht jeden Tag den Kopf eines enthaupteten Cheerleaders in einem Kochtopf. Dazu noch eines Cheerleaders, den man kennt. Kein Wunder, dass ich erschüttert bin. Außerdem hatte ich, abgesehen von dem Café Mocha, noch kein Frühstück.
    Allerdings ist mir auch nicht nach Essen zumute.
    »Ich weiß nicht«, sage ich. »Sie wollen Mark verhören.«
    Sarah wirft mir einen verärgerten Blick zu. »Er war es nicht«, sagt sie verächtlich. »Dazu ist

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