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Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Augen erreicht. Zu Detective Canavan sagt er so laut, dass es jeder in der Cafeteria hören kann – vermutlich will er damit vor allem Präsident Allington beeindrucken, der mich sicher nicht kennt, obwohl seine Frau und ich einmal fast von derselben Person ermordet worden sind: »Heather kennt jeden einzelnen der siebenhundert Bewohner von Fisher Hall mit Namen, nicht wahr, Heather?«
    »Na ja, im Großen und Ganzen schon«, erwidere ich unbehaglich, »aber nicht, wenn sie ein paar Stunden lang auf dem Herd gekocht haben.«
    Gute Formulierung, oder? Dekanin Evans gibt jedenfalls schon wieder Würgegeräusche von sich. Dabei habe
ich es gar nicht absichtlich gemacht. Es kam einfach so aus mir heraus.
    Hoffentlich verwendet die Dekanin es nicht gegen mich. Sie wissen schon, wegen meiner Zulassung.
    »Und, wer ist sie? Wer ist das Mädchen?« Es scheint den Detective überhaupt nicht zu stören, dass alle in der Cafeteria zuhören. »Ein Name wäre schön.«
    Mein Magen hebt sich ein bisschen, so wie in der Küche, als Pete den Deckel vom Topf angehoben hat und ich in diese blicklosen Augen gestarrt habe.
    Ich hole tief Luft. In der Cafeteria riecht es ganz normal nach Frühstück … Eier, Würstchen und Ahornsirup. Sie kann man nicht riechen.
    Ich glaube es zumindest nicht.
    Trotzdem bin ich dankbar dafür, dass ich heute Morgen noch keine Gelegenheit hatte, mein übliches Bagel mit Cream Cheese und Schinken zu essen. Bis jetzt war der Café Mocha mehr als genug. Der Boden des Speisesaales verschwimmt ein wenig vor meinen Augen.
    Ich räuspere mich. Jetzt geht es mir wieder ein bisschen besser.
    »Lindsay Combs«, sage ich. »Sie ist – war – mit dem Verteidiger der Stiefmütterchen zusammen.« Die Stiefmütterchen ist der traurige Name unserer Basketballmannschaft. Sie haben ihren wirklichen Namen, die Berglöwen, in den fünfziger Jahren wegen eines Betrugsskandals verloren, seitdem heißen sie Stiefmütterchen, sehr zur Erheiterung der gegnerischen Mannschaften und zu ihrem ständigen Kummer.
    Alle im Raum ziehen scharf die Luft ein. Präsident Allington, der wie üblich seine Interpretation dessen trägt, was ein Student an seinem College anziehen könnte, wenn
wir 1955 hätten, nämlich eine Jacke, auf der New York College steht und eine graue Kordhose, schreit tatsächlich: »Nein!« Auch Trainer Andrews wird blass, das hätte ich vorhersagen können.
    »O Gott!«, sagt er. Er ist ein großer Kerl, ungefähr in meinem Alter, mit gegelten dunklen Haaren und entwaffnend blauen Augen – der schwarzhaarige irische Typ. Wenn er nicht so muskulös wäre, wäre er eigentlich ganz süß. Ach ja, und wenn er überhaupt bemerken würde, dass es mich gibt.
    Obwohl natürlich nichts daraus werden könnte, weil mein Herz einem anderen gehört.
    »Nicht Lindsay«, stöhnt er.
    Ich kann ihn gut verstehen. Cheryl Haebig ist nicht die Einzige, die Lindsay mochte, wir mochten sie alle. Na ja, außer unserer wissenschaftlichen Hilfskraft Sarah. Lindsay war unglaublich beliebt. Sie war der Captain der Cheerleader-Truppe des New York College, mit taillenlangen honigfarbenen Haaren und Brüsten wie Pampelmusen, von denen Sarah immer behauptete, sie seien das Ergebnis plastischer Chirurgie. Manchmal konnte einem Lindsays immer gute Laune zwar auf die Nerven gehen (mir jedenfalls), aber sie hob sich zumindest von den Studentinnen wohltuend ab, die wir normalerweise bei uns im Büro haben – verwöhnte, unzufriedene Gören, die ständig damit drohten, ihren Anwaltsvater anzurufen, wenn wir ihnen nicht ein Einzel- oder ein besonders langes Bett gäben.
    »Ach, du lieber Himmel!« Dr. Jessup hatte mir nicht geglaubt, als ich angerufen und gesagt hatte, er solle so schnell wie möglich zur Fisher Hall kommen, weil eine unserer Bewohnerinnen im wahrsten Sinne des Wortes
den Kopf verloren habe. Jetzt schien es ihm langsam zu dämmern. »Sind Sie sicher , Heather?«
    »Ja«, erwidere ich. »Es ist mit Sicherheit Lindsay Combs, der Kopf der Cheerleader.« Ich schlucke. »Entschuldigung. Das war keine Absicht.«
    Detective Canavan hat einen Notizblock aus dem Gürtel gezogen, aber er schreibt nichts hinein. Stattdessen blättert er ihn durch. Ohne aufzublicken fragt er: »Woran haben Sie es erkannt?«
    Ich tue mein Möglichstes, um nicht an diese blicklosen Augen zu denken, aber es funktioniert natürlich nicht. »Lindsay trug Kontaktlinsen. In Grün.« Es war ein so unnatürliches Grün, dass Sarah jedes Mal, wenn Lindsay das

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