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Schwerter und Rosen

Schwerter und Rosen

Titel: Schwerter und Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Stolzenburg
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richtige Braut zugeführt wird – die bildschöne Spanierin Berengaria von Navarra. Als Herzog der Normandie und von Anjou fühlt sich Richard mehr als Franzose denn als Engländer, was schon bald dazu führt, dass er die Insel lediglich als überdimensionale Schatztruhe betrachtet, aus der er sich für das geplante Kreuzzugvorhaben bedienen kann.
    Während Richard Löwenherz undiplomatisch Klerus, Adel und den König von Frankreich gegen sich aufbringt, stoßen die deutschen Kreuzfahrer unter Friedrich Barbarossa bereits im heutigen Bulgarien auf unerwarteten Widerstand. Durch eine Weissagung zu der irrigen Annahme verleitet, das eigentliche Ziel des Zuges sei seine Stadt, wirft Kaiser Isaak von Konstantinopel (Byzanz) den christlichen Streitern einen Stein nach dem anderen in den Weg. Dem abergläubischen Kaiser erscheint es weniger risikoreich, einen Pakt mit Sultan Salah ad-Din zu schließen – der versprochen hat, die Grabeskirche in Jerusalem der byzantinischen Kirche zu unterstellen – als den katholischen Christen zu trauen. Schließlich ist ihm Rom zutiefst verhasst. Der ganze Kreuzzug scheint unter dem Einfluss schlechter Sterne zu stehen.
    Ein weiterer Schauplatz wird eröffnet, als der entmachtete König von Jerusalem, Guy de Lusignan, die Belagerung der strategisch wichtigen Stadt Akkon beginnt, die schon bald zum Dreh- und Angelpunkt des Machtkampfes zwischen Sarazenen und Christen wird. Zwar hatte der von Salah ad-Din gefangen gesetzte Guy geschworen, im Gegenzug für eine Freilassung, nie mehr die Waffen gegen den Sultan zu erheben. Aber er denkt nicht im Traum daran, diesen Eid zu wahren. Viele der Barone der Kreuzfahrerstaaten lasten Guy allerdings die Niederlage von Hattin an. Und so sieht sich der ehemalige König von Jerusalem nicht nur ohne Reich, er muss sich auch gegen Konrad von Montferrat behaupten, der von einer mächtigen Fraktion – unter anderem von Philipp von Frankreich – unterstützt wird und der ihm Zuflucht in Tyros verweigert. Erst als pisanische und sizilianische Kreuzfahrer im Heiligen Land eintreffen, gelingt es Guy de Lusignan, mit deren Hilfe, die Belagerung der Stadt Akkon in Angriff zu nehmen. Einerseits will er Konrad von Montferrat mit der Eroberung der Stadt zeigen, wer der Mächtigere ist; andererseits hofft er, mit Hilfe von Richard Löwenherz Jerusalem zurückzuerobern – Akkon soll dazu lediglich als Sprungbrett dienen. Während sich die Armeen der Kreuzfahrer aus allen Richtungen dem Heiligen Land nähern, beginnt der Boden unter Sultan Salah ad-Dins Füßen langsam, aber sicher zu brennen.

Teil 1: Juli 1189 – Mai 1190
     
    London, White Tower, Juli 1189
     
    »Nun habt Euch nicht so! Was ist denn schon dabei?!« Catherine de Ferrers meergrüne Augen waren weit vor Furcht. Raubtierartig blitzten die Zähne des hochgewachsenen Mannes, der sie an die Wand drängte, im Dämmerlicht der Fackeln unter der dunklen Kapuze hervor. Der Rest des Gesichtes lag im Schatten des tief in die Stirn gezogenen Überwurfes. Einzig eine sichelförmige Narbe teilte schimmernd die bläulichen Bartstoppeln an seinem Kinn. Sie hatte nicht schlafen können und ein wenig die Düfte des prachtvollen, wenngleich winzigen Gartens des White Towers in der lauen Sommerluft genossen, als sie plötzlich von einer Gruppe vermummter Gestalten aufgeschreckt worden war, die sich – nervös in alle Richtungen blickend – durch einen der niedrigen Torbogen geduckt hatten. Hastig hatte sie sich zwischen die dichten Rosenbüsche gekauert und die Luft angehalten, um nicht entdeckt zu werden. Erst gestern war sie mit der Königin, die bald die Königinmutter sein würde, nach einer ermüdenden dreitägigen Reise von Burg Sarum in Salisbury in London eingetroffen. Und nach der erdrückenden Atmosphäre, die auf der Burg – dem Gefängnis der Königin – geherrscht hatte, genoss das dreizehnjährige Mädchen die Freiheit der weitläufigen Festung. Allerdings schien das normannische Bollwerk nach der Stille des Landes selbst am Abend wie ein Bienenstock zu summen.
    Die gierigen Hände des breitschultrigen Ritters, die sich um ihre schlanke Taille schlangen, zerrten ungeduldig an der seitlichen Schnürung ihres mit kostbaren Goldfäden durchwirkten Bliauds . »Bitte Mylord«, flehte sie tonlos, während sie versuchte, sich unter den muskulösen Armen ihres Bedrängers hinwegzuducken. »Lasst mich gehen.« Ein kehliges Lachen war alles, was sie mit ihrer Bitte bewirkte, und er stieß sie hart gegen

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