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Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Titel: Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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langen, spitzen, aufgerichteten Ohren, langen Schnauzhaaren und langen weißen Fangzähnen. Auf allen vieren war es etwa einen Meter groß. Der einzige menschliche Zug war ein schimmernder schwarzer Haarschopf, der dem Wesen glatt über die rechte Schulter herabfiel.
    Die Erscheinung umkreiste dreimal die Bühne, zog den Kopf ein, schnüffelte, als folge sie einer Spur, und knurrte tief in der Kehle.
    Dann bemerkte sie das Publikum und wich mit einem Aufschrei zurück, bedrohte es mit den langen schimmernden Klauen, in die ihre Vorderpfoten mündeten.
    Zwei Männer im Publikum standen so sehr im Bann der Illusion, daß sie mühsam daran gehindert werden mußten, ein Messer oder eine Axt auf das Ungeheuer zu schleudern, das sie für echt und gefährlich hielten.
    Das Wesen musterte sie, entblößte sein Raubtiergebiß. Als es mit schneller Bewegung den Kopf hin und her wandte und die Männer mit großen braunen Augen betrachtete, schlug im gleichen Rhythmus der kurzhaarige Schwanz in die andere Richtung aus.
    Nun begann das Wesen einen Leopardentanz um Leben, Liebe und Tod, manchmal auf den Hinterbeinen, doch meistens auf allen vieren. Es hüpfte und erforschte, bedrohte und wich zurück, es griff an und floh, es warf sich herum und wand sich mit den lasziven Bewegungen einer Katze.
    Auch das lange Haar machte es dem Publikum nicht leichter, sich das Wesen als eine Frau in einem engen Pelztrikot vorzustellen. Vor allem schienen seine Vorderbeine so lang zu sein wie seine Hinterbeine und ein Extragelenk zu haben.
    Etwas Weißes krächzte und flatterte hinter einem der Vorhänge hervor. Mit schnellem Sprung und Prankenhieb schlug die große silberne Katze danach und warf sich darauf.
    Niemanden in der Gotteshalle entging der Todesschrei der Schneetaube und das Knirschen ihres brechenden Genicks.
    Die große Katze hielt den toten Vogel vor ihre Fangzähne, richtete sich fraulich auf und stieß einen Seufzer aus, in dem sich Abscheu und Sehnsucht, Staunen und Vorfreude mischten – Vorfreude auf das, was jetzt kommen mochte.
    Fafhrd jedoch seufzte nicht. Zum einen hätte die geringste Bewegung sein Versteck offenbart. Zum anderen konnte er deutlich sehen, was hinter den beiden spiralenbemalten Vorhängen vor sich ging.
    Wegen seiner Jugend zur Show noch nicht zugelassen – ganz zu schweigen von Mors Wünschen und Zaubersprüchen –, hatte er eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung auf der Schluchtseite, wo niemand auf ihn achtete, eine der Pinien der Gotteshalle bestiegen. Die Schnüre der Hautwände erleichterten ihm das Klettern sehr. Oben war er dann vorsichtig auf zwei starke Pinienäste gekrochen, die nach innen über die Halle ragten, und er hatte sich vorgesehen, keine braungewordenen Nadeln und auch keinen Schnee loszuschütteln, bis er eine Stelle mit guter Sicht zur Bühne gefunden hatte, ohne daß er vom Publikum aus zu sehen war. Danach hatte er nur noch still liegen müssen, um keine verräterischen Nadeln oder Schneebrocken herabregnen zu lassen.
    Wenn jemand durch das Halbdunkel nach oben schaute und zufällig ein Stück seiner weißen Kleidung entdeckte, so hoffte Fafhrd, daß er das für Schnee halten würde.
    Jetzt beobachtete er die beiden Mingol-Mädchen, die mit schnellen Bewegungen Vlana die engen Pelzärmel abzogen, zusammen mit den fellbedeckten klauenbewehrten starren Pfoten, die sie umklammert hatte. Sie vollzogen das gleiche Ritual mit den Beinfellen Vlanas, die sich auf einen Stuhl gesetzt hatte und – nachdem die Eckzähne entfernt waren – hastig Leopardenmaske und Schulterstück abnahm.
    Einen Augenblick später schlappte sie wieder auf die Bühne – eine Höhlenfrau in einem kurzen silbrigen Fellumhang. Langsam knabberte sie am Ende eines langen dicken Knochens. Pantomimisch spielte sie den Arbeitstag einer Höhlenfrau vor: Aufpassen auf das Feuer und die Babys, Züchtigen der Kinder, Häutekauen und eifriges Nähen. Als der Ehemann zurückkehrte, kam etwas Leben in die Szene, wenn der Mann auch unsichtbar blieb und nur durch Vlanas Mimik dargestellt wurde.
    Ihr Publikum folgte der Geschichte mühelos und grinste, als sie ihren Mann nach dem Fleisch fragte, das er mitgebracht hatte, und sich dann über seinen mageren Fang enttäuscht zeigte. Es lachte laut, als sie ihn mit ihrem Knochen zu prügeln versuchte und selbst zu Boden geschlagen wurde, während ihre Kinder ringsum tobten.
    Aus dieser Stellung hastete sie von der Bühne hinter den anderen Vorhang, hinter dem sich der

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