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Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Titel: Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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und da gab es inzwischen einige, trotz der starken Anziehung, die die Bühne ausübte –, erblickte zwei miteinander ringende, weißgekleidete blondschöpfige Gestalten, die halb aus dem verästelten Dach herabhingen, als wollten sie sich im Gleitflug auf die Zuschauer stürzen. Weiterkämpfend verschwanden die Gestalten wieder nach oben.
    Ein älterer Mann rief: »Sakrileg!« Ein jüngerer: »Eindringlinge! Verhauen wir sie!« Man wäre seinem Vorschlag sicher gefolgt, denn ein Viertel des Publikums war inzwischen auf den Beinen, wenn Essedinex nicht durch ein Vorhangloch den Zuschauerraum im Auge behalten und etwas von widerspenstigen Menschenmengen verstanden hätte. Er schnipste dem Mingol hinter sich zu und machte eine schnelle Handbewegung.
    Die Musik wurde lauter. Zimbeln erklangen. Die beiden Mingol-Mädchen und die Ilthmarix sprangen splitternackt auf die Bühne und begannen Vlana zu umtanzen. Der fette Mann aus dem Osten trottete um sie herum und setzte seinen großen schwarzen Bart in Brand. Blaue Flammen züngelten und flackerten vor seinem Gesicht und umspielten seine Ohren. Er löschte das Feuer erst – mit einem nassen Handtuch, das er in der Hand hielt –, als ihm Essedinex von seinem Posten hinter dem Guckloch zuflüsterte: »Es reicht. Wir haben sie wieder.« Inzwischen war der schwarze Bart zur Hälfte abgebrannt. Manche Schauspieler bringen große Opfer, die viele Spötter und sogar ihre Kollegen nur selten zu schätzen wissen.
    Fafhrd ließ sich das letzte Stück hinabfallen und landete im hohen Schnee außerhalb der Gotteshalle. Im gleichen Augenblick hatte auch Mara ihren Abstieg beendet. Sie sahen sich an; schenkeltief standen sie in verkrustetem Schnee, den der aufgehende Halbmond mit schimmernden Streifen versah und zwischen ihnen mit einem Schatten verdunkelte.
    Fafhrd fragte: »Mara, wer hat dir die Lüge erzählt, daß ich mit Hringorl um die Schauspielerin kämpfen wollte?«
    »Ungetreuer Lüstling!« rief sie, versetzte ihm einen Schlag aufs Auge und rannte laut schluchzend auf das Frauenzelt zu. »Ich sag's meinen Brüdern! Warte nur ab!«
    Fafhrd hüpfte vor Schmerz ein paarmal auf der Stelle, rannte ihr drei Schritte nach, blieb stehen, hielt sich etwas Schnee vor das schmerzende Auge, und als der Schmerz zu einem dumpfen Pochen abgeklungen war, begann er nachzudenken.
    Er sah sich mit dem anderen Auge um, erblickte niemanden, kämpfte sich zu einer Gruppe schneegebeugter Immergrünbäume am Rande des Abgrunds durch, suchte sich ein Versteck dazwischen und ließ seinen Gedanken freien Lauf.
    Seine Ohren verrieten ihm, daß die Show in der Gotteshalle mit unverändertem Tempo weiterging. Es ertönten Gelächter und lautes Rufen, das zuweilen das wilde Trommeln übertönte. Seine Augen – das verletzte funktionierte wieder – sagten ihm, daß sich niemand in der Nähe aufhielt. Sie richteten sich auf die Darstellerzelte am diesseitigen Ende der Gotteshalle, nahe der Neuen Straße nach Süden, erfaßten dann die Ställe und die Zelte der Händler dahinter. Schließlich fiel sein Blick wieder auf das Zelt, das ihm am nächsten war: Vlanas halbkreisförmige Unterkunft. Es war von Kristallen bedeckt, die im Mondlicht schimmerten, und ein riesiger kristalliner Wurm schien sich unterhalb des immergrünen Sykomorenastes über seine Mitte zu erstrecken.
    Im Gleitschritt huschte er über die diamantenbesetzte Schneekruste darauf zu. Der Knoten, der den Eingang verschloß, lag im Schatten und fühlte sich sehr kompliziert an. Er ging um das Zelt herum, lockerte zwei Pflöcke an der Rückseite, wand sich wie eine Schlange durch die Öffnung und fand sich zwischen den Rocksäumen von Vlanas aufgehängten Kostümen wieder, steckte die Pflöcke locker zurück, stand auf, schüttelte sich, machte vier Schritte und legte sich auf das Fellbett. Ein schwach glühendes Feuergestell strahlte etwas Wärme aus. Nach einer Weile langte er zum Tisch hinüber und goß sich eine Schale Brandy ein.
    Schließlich hörte er Stimmen, die lauter wurden. Als die Schnüre der Tür aufgeknüpft und gelockert wurden, tastete er nach seinem Messer und machte Anstalten, sich unter einem großen Pelz zu verstecken.
    Lachend, doch mit Entschlossenheit, sagte Vlana: »Nein, nein, nein«, trat hastig rückwärts durch die Zeltöffnung und hielt die Tür mit einer Hand zu, während sie die Schnüre mit der anderen schnell festzog und über die Schulter blickte.
    Ihre Überraschung verging so schnell, daß sich Fafhrd

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