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Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Titel: Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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gespielt. Zax!« rief er dem Mingol zu, der aus der Zelttür starrte. »Eine Porzellanschale, bitte!«
    »Nimmst du den Traum als Warnung vor silbernen Trinkgefäßen?« fragte Vellix leise und mit zweideutigem Lächeln.
    »Nein«, erwiderte Fafhrd, »aber er hat mir einen Widerwillen eingegeben, der mir noch immer eine Gänsehaut macht.« Er wunderte sich ein wenig, daß die Mingols den anderen so einfach hereingelassen hatten. Vielleicht kannten sich die drei von zahlreichen Händlerlagern. Oder vielleicht hatte Vellix auch ein Sümmchen bezahlen müssen.
    Vellix lachte leise und gab sich gelöster. »Du hast recht, da ich ohne Frau oder Diener lebe, ist mein Geschirr nicht das sauberste. Effendrit! Sagen wir zwei Porzellanschalen – so sauber wie eine frisch entrindete Birke.«
    Tatsächlich, es war der andere Mingol, der am Eingang gestanden hatte – Vellix kannte die beiden besser als er. Der Mann neben ihm reichte ihm sofort eine der schimmernd weißen Schalen. Er goß ein wenig von dem prickelnden Getränk in seine Porzellanschale, schenkte dann Fafhrd großzügig ein und füllte schließlich auch seine eigene Schale weiter – als wollte er demonstrieren, daß Fafhrds Getränk unmöglich vergiftet oder sonstwie präpariert sein konnte.
    Und Fafhrd, der ihn aufmerksam beobachtet hatte, machte keine verdächtige Feststellung. Sie stießen leise an, und als Vellix mit großen Zügen trank, nahm auch Fafhrd einen sorgfältig bemessenen, langsamen Schluck. Das Zeug brannte etwas in der Kehle.
    »Mein letzter Krug«, sagte Vellix fröhlich. »Ich habe meinen ganzen Bestand in Bernstein, Schneesteine und andere Kleinigkeiten eingetauscht – aye, und auch mein Zelt und meinen Wagen, alles bis auf meine beiden Pferde und mein Privatzeug und die Winterrationen.«
    »Ich habe gehört, Eure Pferde sind die schnellsten und ausdauerndsten auf der Steppe«, bemerkte Fafhrd.
    »Das will ich nicht sagen. Hier machen sie sich zweifellos gut.«
    »Hier!« sagte Fafhrd verächtlich.
    Vellix musterte ihn, wie es Nalgron im ersten Teil des Traumes getan hatte. Dann sagte er: »Fafhrd – ich kann dich doch so nennen? Darf ich mir eine Bemerkung erlauben? Darf ich dir einen Rat geben, so wie ich meinem Sohn raten würde?«
    »Natürlich«, antwortete Fafhrd, dem plötzlich ziemlich unwohl in seiner Haut war. Er wollte auf der Hut sein.
    »Du bist offensichtlich unruhig und unzufrieden mit deinem Leben. So ergeht es jedem vernünftigen jungen Mann deines Alters, wo er auch lebt. Es juckt dich, deine Wurzeln auszureißen. Aber ich möchte dir eins sagen: Man braucht mehr als nur ein kluges Köpfchen und Vorsicht – aye, und auch Weisheit –, um es mit der Zivilisation aufnehmen und sich dort einigermaßen wohl zu fühlen.
    Man braucht eine gute Portion Arglist, eine gewisse Gemeinheit, so wie auch die Zivilisation gemein ist. Man kann dort nicht zum Erfolg aufsteigen, wie man etwa einen Berg erklettert, mag er auch noch so eisig und gefährlich sein. Letzteres verlangt dir das Beste ab. Ersteres vielmehr dein Schlechtestes: ein berechnetes Böses, das du noch nicht kennst und das du gar nicht kennenzulernen brauchtest.
    Ich bin als Renegat geboren. Mein Vater war ein Mann aus dem Land der Acht Städte, und er ist seit jeher mit den Mingols geritten. Ich wünsche mir heute, ich wäre auf der Steppe geblieben, so grausam diese Länder auch sind, und hätte dem korrumpierenden Ruf Lankhmars und der Ostländer widerstanden.
    Ich weiß, die Leute hier sind engstirnig, in ihren Sitten und Gebräuchen befangen. Aber verglichen mit den Winkelzügen der Zivilisation sind sie aufrecht und gerade wie Pinien. Deine natürlichen Gaben befähigen dich ohne weiteres, hier zum Häuptling aufzusteigen – mehr sogar, zum Oberhäuptling; du könnest es schaffen, ein Dutzend Clans zusammenzuschweißen, die Nordischen zu einer Macht zu vereinigen, mit der die anderen Nationen zu rechnen haben. Dann erst kannst du, wenn du das noch möchtest, die Zivilisation herausfordern. Zu deinen Bedingungen, nicht zu den ihren.«
    Fafhrds Gedanken und Gefühle, obwohl er sich äußerlich fast übernatürlich ruhig gab, bildeten einen wilden, wogenden Aufruhr. Sogar ein Hauch von Freude durchzog dieses Chaos bei dem Gedanken, daß Vellix seine, Fafhrds, Chancen bei Vlana hoch genug einschätzte, um sich mit Schmeicheleien und Brandy an ihn heranzumachen.
    Doch was sein Innerstes wirklich aufwühlte, war der schwer zu erschütternde Eindruck, daß Vellix nicht

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