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Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Titel: Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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nur schauspielerte, daß er tatsächlich eine Art Vatergefühl für Fafhrd empfand, daß er ihn wirklich vor Rückschlägen bewahren wollte, daß seine Bemerkungen über die Zivilisation einen wahren Kern hatten. Natürlich konnte das daran liegen, daß er sich Vlanas absolut sicher war und einen Rivalen deshalb freundlich behandeln konnte. Trotzdem ...
    Trotzdem war Fafhrd unwohler zumute als je zuvor.
    Er leerte seine Schale. »Dein Ratschlag ist des Nachdenkens wert, Vellix. Ich werde mich damit beschäftigen.«
    Mit leichter Kopfbewegung lehnte er eine zweite Schale Brandy ab, stand auf und glättete seine Kleidung.
    »Ich hatte gehofft, daß wir uns etwas länger unterhalten können«, sagte Vellix, ohne aufzustehen.
    »Ich muß etwas erledigen«, erwiderte Fafhrd. »Herzlichen Dank.«
    Vellix lächelte nachdenklich, als er das Zelt verließ.
     
    Das Gewirr der schneezertrampelten Wege zwischen den Zelten der Händler war von Lärm und Gedränge erfüllt. Während Fafhrd schlief, waren die Männer des Eis-Stammes und eine Abordnung der Frost-Gemeinschaft gekommen, von denen sich viele jetzt um zwei Sonnenfeuer versammelt hatten – die wegen ihrer Größe, Hitze und der Höhe der emporzüngelnden Flammen so genannt wurden. Sie tranken dampfenden Met und lachten und balgten sich.
    Zu beiden Seiten gab es Oasen des Kaufens und Schacherns, je nach Stand und Bedeutung der Beteiligten von den Feiernden bedrängt oder in Ruhe gelassen. Alte Kameraden entdeckten einander nach langer Zeit wieder und drängten durch die Menge, um sich zu umarmen. Essen und Trinken waren reichlich vorhanden, Drohungen wurden ausgestoßen, Duelle ausgemacht, die aber sehr oft im Gelächter untergingen. Skalden sangen und brüllten.
    Der Tumult mißfiel Fafhrd, der in aller Ruhe Vellix von Nalgron scheiden, seine gelinden Zweifel an Vlana stillen und sein Zivilisationsbild wieder zurechtrücken wollte. Wie ein Schlafwandler stolperte er herum, runzelte dann und wann die Stirn, wenn er zu heftig angerempelt wurde, doch im Grunde kümmerte er sich um nichts.
    Dann plötzlich wurde er hellwach, denn er bemerkte Hor und Harrax, die von zwei Seiten durch die Menge auf ihn zuhielten und damit offenkundig eine bestimmte Absicht verfolgten. In einem kleinen Menschenauflauf drehte er sich um und bemerkte Hrey, den dritten Helfer Hringorls, dicht hinter sich.
    Der Plan der drei war klar. Sie wollten so tun, als verwickelten sie ihn in eine kameradschaftliche Balgerei, und wollten ihm dabei eine tüchtige Tracht Hiebe verabreichen – oder Schlimmeres.
    In seiner Sorge um Vellix hatte er seinen anderen eindeutigen Feind und Rivalen, den brutal direkten und doch schlauen Hringorl, völlig vergessen.
    Dann waren die drei heran. Erschreckt stellte er fest, daß Hor einen kleinen Knüppel in der Hand hielt und daß Harrax' Fäuste seltsam groß erschienen, als habe er einen Stein oder ein Metallstück in den Händen, um seinen Schlägen damit mehr Wirkung zu verleihen.
    Er sprang zurück, als ob er sich zwischen den beiden und Hrey hindurchducken wollte; aus der gleichen Bewegung heraus änderte er ebenso plötzlich seinen Kurs und rannte mit erschrecktem Aufschrei direkt auf das Sonnenfeuer zu. Köpfe wandten sich in seine Richtung, und ein paar verblüffte Gestalten wichen ihm aus, doch die Männer des Eis-Stammes und der Frost-Gemeinschaft hatten Gelegenheit, auf das Ereignis aufmerksam zu werden: ein großer Junge, der von drei kräftigen Männern verfolgt wurde. Das mochte ein schönes Spiel werden.
    Sie stellten sich zu beiden Seiten des Sonnenfeuers auf, um ihm den Weg zu versperren. Fafhrd hielt erst auf die linke, dann auf die rechte Seite zu. Spöttelnd rückten die Männer enger zusammen.
    Er hielt den Atem an, hob schützend einen Arm vor die Augen und sprang direkt durch die Flammen. Das Feuer hob ihm den Pelzmantel vom Rücken und blies ihn in die Höhe. Er spürte die stechende Hitze an Händen und Hals.
    Mit glimmendem Fell kam er wieder zum Vorschein, und blaue Flammen liefen ihm über die Haare. Vor ihm drängten sich andere Leute – nur zwischen zwei Zelten war eine Stelle sauber gefegt und mit Teppichen ausgelegt. Hier saßen Häuptlinge und Priester konzentriert um einen niedrigen Tisch, an dem ein Händler damit beschäftigt war, Goldstaub abzuwiegen.
    Er hörte Schreie hinter sich, jemand rief laut: »Lauf, du Feigling!« Ein anderer: »Kampf, einen Kampf!« Er sah Maras Gesicht vor sich, rot und aufgeregt.
    Dann hüpfte der

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