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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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einer Inbrunst und Zuversicht zu verkünden, wie er sie nie zuvor empfunden hatte.
    Fafhrd steuerte zur Förderung Isseks vom Krug bald mehr als nur seine Körpergröße und seine spürbaren Talente als Rauswerfer bei. Nach einer zweimonatigen freiwilligen Schweigezeit, die er nicht einmal unterbrach, um Bwadres' einfachste Fragen zu beantworten – dem Priester gab der riesige Konvertit zunächst nur Rätsel auf –, zog Fafhrd eine kleine zerbrochene Lyra aus der Tasche, reparierte sie und begann zu allen Gottesdiensten das Glaubenbekenntnis und die Geschichte Isseks vom Krug vorzutragen. Dabei mischte er sich nie in Bwadres' Angelegenheiten, indem er etwa eine der Litaneien anstimmte oder in Isseks Namen Segnungen aussprach; während der Gottesdienste verweilte er stets auf den Knien und kam schweigend seinen Aufgaben nach, doch während der Meditationen des Priesters zwischen den Ritualen saß er auf dem Pflaster vor dem Altar und entlockte seiner winzigen Leier angenehme Akkorde und sang mit einer ziemlich hohen angenehmen romantisch-vibrierenden Stimme vor sich hin.
    Als Nordlingsjunge in der Eis-Öde, die ziemlich weit entfernt im Norden lag, jenseits des Binnenmeers, jenseits des bewaldeten Landes der Acht Städte und der Trollberge – in der Eis-Öde war Fafhrd in der Schule der Singenden Skalden ausgebildet worden (die so hießen, obwohl sie eher intonierten als sangen, denn sie steigerten ihre Stimmen ins Falsett), während er die Schule der Brüllenden Skalden (die ihre Stimme tief stellten) gemieden hatte. Dieser Rückgriff auf einen in der Kindheit erlernten Vortragsstil, den er auch verwendete, um die wenigen Fragen zu beantworten, die er in seiner Bescheidenheit zur Kenntnis nahm, war die wirkliche und einzige Ursache für die Veränderung in Fafhrds Stimme, die zum Klatschthema geworden war bei jenen, die ihn als brummenden Schwertgenossen des Grauen Mauslings gekannt hatten.
    Als Fafhrd die Geschichte Isseks vom Krug immer wieder vortrug, veränderte sich mit der Zeit der Schwerpunkt des Berichts – ganz allmählich, so daß nicht einmal Bwadres etwas aufgefallen wäre, selbst wenn er darauf geachtet hätte. Die Geschichte wurde langsam zu etwas, das mehr an die Legende eines Helden aus dem Norden erinnerte, wenn sie auch in mancher Hinsicht gebremst war. So hatte Issek als Kind keine Drachen und anderen Ungeheuer erschlagen – das wäre gegen seinen Glauben gewesen –, er hatte nur mit ihnen herumgetollt, er hatte mit Leviathanen geschwommen und mit Behemoths gerungen und war auf den Rücken von Wivern, Griffin und Hyppogryphen durch die endlosen Weiten der Luft geflogen. Auch hatte Issek als Mensch nicht Könige und Herrscher im Kampf entthront – er hatte sie und ihre angstzitternden Minister nur dadurch verblüfft, daß er auf Feldern voller vergifteter Schwertspitzen herumgewandert war, in wilden Feuersbrünsten gestanden und Tanks mit kochendem Öl durchschritten hatte – während er in kompliziert gereimten Sprüchen herrliche Predigten über die brüderliche Liebe hielt.
    Bwadres' Issek war ziemlich schnell, wenn auch mit einigen freundlichen letzten Ermahnungen gestorben, nachdem man ihn auf der Streckbank in zwei Teile zerrissen hatte. Fafhrds Issek (der jetzt der Issek war) hatte sieben Streckbänke zu Kleinholz zerbrochen, ehe seine Kraft spürbar nachließ. Noch als man ihn für tot gehalten und losgebunden hatte, war er noch kräftig genug gewesen, die Hände um den Hals des Oberfolterers zu krallen und den bösen Mann mühelos zu erdrosseln – obwohl dieser ein Meisterringer war. Doch Fafhrds Issek hatte dergleichen nicht getan – das hätte ebenfalls seinen Überzeugungen widersprochen –, sondern hatte nur das dicke Messingband zerbrochen, das als Zeichen seines Amtes um den Hals des Oberfolterers lag, und zu einem schönen Symbol des Krugs verdreht, ehe er es schließlich zuließ, daß seine Seele in das ewige Reich des Geistes entfloh, um seine wunderbaren Abenteuer dort fortzusetzen.
    Da nun die überwiegende Mehrzahl der Götter in Lankhmar, die aus den Ländern im Osten oder zumindest aus den ähnlich dekadenten Südgebieten um Quarmall kamen, in ihrer irdischen Inkarnation ziemlich schlaffe Typen gewesen waren, die allenfalls wenige Minuten Hängestrick oder ein paar Stunden Aufspießung ertrugen und die geschmolzenem Blei oder Salven spitzer Pfeile relativ wenig Widerstand entgegensetzten und die zudem nicht gerade zu romantischen Gedichten oder großartigen

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