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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Überlegungen und Vermutungen, die zu nichts führten. Der Mausling und Fafhrd vergaßen sie schnell, während Cif und Afreyt sie im Gedächtnis behielten.
    Doch obgleich die Flüche, die auf den beiden Männern lasteten, nicht von besonderer Stärke zu sein schienen, wirkten die göttlichen Verwünschungen doch stetig und zehrend. Beispiele dafür: Fafhrd interessierte sich immer mehr für einen matten, haarigen Stern tief am Westhimmel, der allmählich heller und dichtmähniger zu werden schien, während er ostwärts gegen die Himmelsströmung wanderte. Ihn beobachtete er eingehend früh an jedem Abend. Und der Mausling hatte nun eine Lieblingsstrecke, die er genau absuchte. Sie führte von der Seetangschenke, in der er regelmäßig seinen Frühschoppen einnahm, über die Gasse außerhalb zu der windigen Ecke hinter dem Rathaus, wo er und Fafhrd zusammengestoßen waren, von dort zur Kaserne seiner Männer und den Schlafsaalschränken, die er öffnete und nach Mäuselöchern absuchte, zu seiner eigenen Kammer, dem Fächerschrank in ihr, dann zur Küche und zum Vorratsraum, und von dort zur Versitzgrube, auf die er so stolz war.
    So verlief das Leben in und um Salzhaven friedlich, arbeitsreich und ereignislos, während der Frühling dem kurzen Sommer auf der Frostinsel wich. Es glich dem eifriger Lotusgenießer, und die meisten nahmen sich irgendwie ein Beispiel an dem benommenen und etwas geistesabwesenden Freundespaar. Die einzige Ausnahme in diesem tagtäglich gleichen Leben versprach der Tag der Sommersonnenwende zu werden; ein altherkömmlicher Festtag auf der Insel, für den die beiden Damen ein großes Fest für alle Männer der beiden (sowie Freunden und Geschäftspartnern von der Insel) vorgeschlagen hatten. Diesen Vorschlag hatten Fafhrd und der Mausling aufgegriffen, und so sollte auf der Großen Wiese, am Fuß des Felsens Elfenburg, eine Art Picknick mit Tanz, Spielen und sportlichen Wettkämpfen stattfinden.
    Wenn jemand Grund hatte, sich über die inzwischen verstrichene Zeit zu beklagen, dann die Zauberer Sheelba und Ningauble. Der kosmische Lärm hatte sich soweit beruhigt, daß sie sich zwischen der Hütte in der Marsch und der Berghöhle ziemlich gut verständigen konnten und eine dunkle Ahnung hatten, was Fafhrd, der Mausling und die Götter der beiden taten, doch nichts dieser Ahnung erschien ihnen sonderlich logisch und erst recht nicht günstig für sie. Die schwachsinnigen kleinen Götter hatten ihren beiden Lieblingslaufburschen eine unbegreifliche Art von Flüchen auferlegt, die auch auf gewisse Weise ihren Zweck erfüllten. Doch der Mausling und Fafhrd waren immer noch auf der Frostinsel, und nichts verlief, wie die beiden Zauberer es sich vorgestellt hatten. Obendrein spürten sie noch etwas Unheildrohendes, dessen Art sie nicht zu erkennen vermochten, sich den beiden nordwestwärts, nördlich des Landes der Acht-Städte und des Trollgebirges, durch die Eisöde nähern. Es war alles sehr verwirrend und keineswegs zufriedenstellend.
     
    In Illik Ving schlossen die Tode der beiden Freunde sich einer Karawane nach No-Ombrulsk an und tauschten ihre störrischen Esel gegen zottige Mingolponies, die die Kälte gewöhnt waren. Bei dieser Strecke verging der ganze Geistermond. Obgleich inzwischen der Jahreszeit nach der Frühsommer eingekehrt war, spürte man im Trollgebirge und am Fuß jener Bergkette, der man den Namen ›Gebeine der Alten‹ gegeben hatte, genausowenig wie auf der Hochebene der Eisöde – sie lag zwischen diesen beiden Gebirgszügen – nicht sehr viel davon. Jedenfalls gab die Kälte den beiden Grund genug, sich die erstaunlichsten Verwünschungen auszudenken, sich so nah und lange wie möglich am Lagerfeuer aufzuhalten, und sich die Nächte mit Träumen von den Schätzen zu erwärmen, die sie bei ihren beiden Opfern finden würden.
    »Ich sehe diesen Fafhrd als einen Gold hortenden und bewachenden Drachen in einer Berghöhle«, erklärte sein Tod. »Ich glaube, ich habe mich bereits völlig in sein Wesen vertieft und kenne es in- und auswendig.«
    »Und für mich ist der Mausling eine fette graue Spinne«, gestand der andere ihm. »Mit Silber, Bernstein und gewaltigen Elfenbeinhauern in einer Anzahl von Winkeln und Ecken und Nischen verborgen, zwischen denen er aufgeregt hin und her huscht. O ja, ich kann ihn jetzt gut spielen – und mit ihm spielen ebenfalls. Seltsam, nicht wahr, wie ähnlich wir am Ende unseren Opfern werden?«
    Als sie schließlich in der nördlichen

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