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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Feldern früher Inselgerste hindurchführte, trafen sie mit dem weiblichen Zug unter Afreyts Führung zusammen. Auch die Frauen hatten so allerlei Schmackhaftes zusammengestellt und auf zwei kleine rote Karren verladen, die von den kräftigen weißen Bärenhunden – so groß wie kleine Männer, aber so sanft wie Lämmer – gezogen wurden. Zu Afreyts Gruppe gehörten außer Cif und den gemeinsamen Nichten die Seemanns- und Fischerfrauen Hilsa und Rill, die Mengen von süßsauer eingelegten Fischen beisteuerten, dann die Hexe Mutter Grum, so alt wie Ourph, die jedoch tapfer mitstapfte und dafür bekannt war, daß sie sich in ihrem ganzen langen Leben noch kein Fest hatte entgehen lassen.
    Diese Gruppe wurde von den anderen mit Jubelrufen und erneutem fröhlichen Gesang begrüßt. Die drei Nichten rannten, um mit den Kindern zu spielen, die sich während des Zugs durch die Stadt unweigerlich angeschlossen hatten.
    Fafhrd kehrte zu Groniger zurück, um ihn über die Schiffe auszufragen, die Salzhaven anliefen, dabei schwenkte er den Eisenhaken, der seine Linke war. »Ich habe gehört und auch Beweise dafür gesehen, daß einige von Häfen kommen, die es an keinen mir bekannten Nehwoner Gewässern gibt«, begann er.
    »Ah, fangt Ihr nun mit Legenden an?« Der Schwarzgewandete grinste und sagte mit gutmütigem Spott: »Warum versucht Ihr nicht das Horoskop für die Schiffe zu stellen? Das müßte Euch doch leichtfallen, mit allem, was Ihr in letzter Zeit über die Sterne gelernt habt, über die nackten und die haarigen.« Mit einmal runzelte er die Stirn. »Da war tatsächlich vorige Woche ein schwarzer Kutter mit weißem Streifen hier, von dem ich ganz gern den wirklichen Heimathafen wissen möchte. Sein Kapitän hielt mich davon ab, nach unten zu steigen. Die Segel jedenfalls erschienen mir nicht ausreichend für die Größe. Der Bursche versicherte mir, der Heimathafen sei Sayend. Aber das ist eine Stadt, die, wie wir aus vertrauenswürdiger Quelle wissen, vor nicht ganz zwei Jahren von den Seemingolen in Schutt und Asche gelegt wurde. Er sagte, er wisse von dem Gerücht, aber da sei aus einem Floh ein Elefant gemacht worden. Seine Aussprache war merkwürdig, ihresgleichen hatte ich noch nie zuvor gehört.«
    »Na seht Ihr?« trumpfte Fafhrd auf. »Und was Horoskope betrifft, zu so was habe ich keinerlei Begabung, außerdem glaube ich nicht an Sterndeuterei. Mein Interesse gilt den Sternen selbst und ihren Bewegungen. Der haarige Stern hat es mir besonders angetan. Er wächst jede Nacht! Zunächst hielt ich ihn für einen Wandelstern, aber er verharrt an seinem Platz. Ich zeige ihn Euch heute abend.«
    »Oder sonstwann, wenn nicht soviel getrunken wird«, entgegnete der andere zögernd. »Ein weiser Mann ist vorsichtig mit seinen Interessen, sobald sie das übliche überschreiten, denn zu leicht können sie zu Täuschungen führen.«
    Die Gruppierung änderte sich ständig, während sie durch das raschelnde Gras dahinmarschierten oder hindurchhüpften oder -tanzten und sangen. Cif nutzte dieses Durcheinander, um Pshawri und Mikkidu zu suchen. Die beiden Unterführer des Mauslings waren ihr anfangs mit Mißtrauen begegnet, weil sie nicht wußten, wie sie ihren Einfluß auf ihren Kapitän nutzen würde – ein Anflug von Eifersucht, zweifellos –, aber offene Gespräche, ihre Ehrlichkeit ihnen gegenüber, ihre augenscheinliche Besorgnis, und auch ihre Vermittlerrolle zwischen Pshawri und einem Inselmädchen hatten ihr das Vertrauen der beiden gewonnen, so daß die drei sich nun auf gewisse Weise als Verbündete sahen.
    »Wie steht es derzeit mit Hauptmann Mausling?« erkundigte sie sich scheinbar leichthin. »Macht er immer noch seine übliche morgendliche Inspektionstour?«
    »Heute nicht«, antwortete Mikkidu.
    »Gestern hat er sie nachmittags gemacht«, erläuterte Pshawri, »und vorgestern hat er sie offenbar vergessen.«
    Mikkidu nickte.
    »Ich mache mir keine übermäßigen Sorgen, da ich ja weiß, daß ihr so gut auf ihn aufpaßt«, dankte sie den beiden mit einem Lächeln.
    Und so gelangte die stark angewachsene Gruppe der Picknickgäste singend und tanzend an der ausgewählten Stelle, unmittelbar südlich von der Elfenburg, an. Auf weißgedeckten langen Klapptischen wurde bereits ein Teil all der leckeren Dinge angeboten, und man zapfte das erste Faß an. Dann begannen die Wettkämpfe und Spiele, ohne die ein solcher Festtag nicht denkbar wäre. Bei den Wettkämpfen handelte es sich hauptsächlich um kurze

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