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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Hafenstadt mit den Steintürmen ankamen, fanden sie Unterkunft in einem Gasthaus, wo die Kennmarken der Meuchlerbruderschaft anerkannt wurden. Sie schliefen zwei Nächte und einen Tag, bis sie sich einigermaßen erholt hatten. Dann spazierte Mauslingtod zum Hafen. Als er zurückkehrte, berichtete er: »Ich konnte eine Überfahrt für uns mit einem Ool-Kroot-Kauffahrer bekommen. Er sticht übermorgen mit der Flut in See.«
    »Da geht auch der Mördermond auf«, bemerkte sein Kamerad, der noch im Bett lag.
    »Zuerst behauptete der Kapitän, die Frostinsel nicht zu kennen, und wollte mir weismachen, sie existiere nur in der Sage. Doch als ich ihm die Kennmarke und anderes zeigte, lüftete er dieses Handelsgeheimnis zwischen Schiffsmeistern, demnach Salzhaven und noch westlichere Häfen Außenstehenden gegenüber nicht erwähnt werden dürfen. Ach übrigens, unser Schiff heißt Gute Neuigkeit .«
    »Ein verheißungsvoller Name.« Der andere lächelte. »O Mausling, o Fafhrd, ihr Teuren, eure Zwillingsbrüder eilen zu euch!«
     
    Nach einer langen Morgendämmerung, die die kurze Nacht vor dem Sommersonnwendtag beendete, begann dieser neblig und kühl. Trotzdem tat sich schon allerhand in der Kasernenküche – der Mausling und Fafhrd hatten in der Kaserne geschlafen – sowie in Afreyts Haus. Dort hatten außer ihr Cif und ihre drei gemeinsamen Nichten May, Mara und Gale übernachtet.
    Bald schickte die glühende Sonne ihre Strahlen aus dem Nordosten, wo sie ihre längsten Bogen südlich um den Himmel begann. Sie hatte inzwischen den milchigen Nebel über der Frostinsel vertrieben, und klare Sicht herrschte von den niedrigen Dächern Salzhavens zu den Mittelbergen mit dem schiefen Felsen Elfenburg und der Großen Wiese davor, die sanft zu ihm anstieg.
    Kurz danach zogen die ersten kleineren Gruppen aus der Kaserne gemächlich durch die Stadt, um die Freundinnen der Männer – hauptsächlich vom Gewerbe – abzuholen, genau wie die Seemannsfrauen und Inselgäste. Die Männer wechselten sich beim Ziehen eines Karrens ab, der mit Körben voll Brot, Kuchen und anderem Gebäck, mit verschiedenen Käsesorten, kaltem Hammel- und Lammbraten, eingemachtem Obst und anderen Köstlichkeiten der Insel hoch aufgehäuft war, während sich darunter, gut in Eis verpackt, Fässer mit dem dunklen Bitterbier von Salzhaven befanden. Ein paar Männer bliesen vergnügt auf Holzflöten, andere zupften auf ihren Lauten.
    In schwarzem Festtagsstaat erwartete sie Groniger am Hafen mit der Neuigkeit: »Die Nordstern aus Ool Plerns kam gestern abend von No-Ombrulsk an. Ich unterhielt mich mit ihrem Schiffsmeister, der erzählte, daß die Gute Neuigkeit aus Ool Kroot vorhatte, zwei Tage nach ihm zur Frostinsel zu segeln.« Hier bat Ourph, der Mingol, ihn zu entschuldigen, weil der weite Weg zur Elfenburg zuviel für seine alten Knochen und den neuen Muskelkrampf in seinem linken Bein sein würde. Er wollte lieber hier in der Sonne rasten. Als sie ihn verließen, hatte er sein dürres Gestell auf den sich erwärmenden Stein gekauert und spähte hinaus aufs Meer, vorbei am Seefalken , der Seetrift, Nordstern und den anderen Schiffen, die zwischen den Kähnen der Inselfischer vor Anker lagen.
    Fafhrd wandte sich an Groniger: »Ich bin nun schon ein Jahr, ja etwas länger hier, doch immer wieder erstaunt es mich, wie viele Schiffe Salzhaven anlaufen, obwohl der Rest von Nehwon die Frostinsel für eine Legende hält. Und ich zumindest habe es ein halbes Leben lang ebenfalls getan.«
    »Legenden und Sagen reisen auf Regenbogenschwingen und prangen mit bunten Farben«, sagte der Hafenmeister, »während die Wahrheit eintönige Gewandung vorzieht.«
    »So wie Ihr?«
    »Ja«, bestätigte Groniger vergnügt.
    »Aber sie ist keineswegs eine Legende für die Kapitäne, Gildenmeister und Könige, die davon zu gewinnen haben«, warf der Mausling ein. »Und sie sind es, die ihr möglichstes tun, solche Wahrheiten als Legenden hinzustellen.« Der kleine Mann (obgleich keineswegs klein unter seinem Trupp Diebe) war bester Laune. Er schloß sich mal der einen, dann der anderen Gruppe an, machte Witze und sorgte für fröhliche Stimmung.
    Skullik, der Unteroffizier von Skors Trupp, stimmte eines der Schlachtlieder der Berserker an, und Fafhrd sang zu der Melodie die Worte eines Ilthmarer Seemannslieds. Bei ihrem nächsten Abholpunkt wurden Krüge mit Bier verteilt, und die Stimmung stieg weiter.
    Schon ein Stück auf der Großen Wiese, wo die Landstraße zwischen

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