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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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aufrecht saß, gelang es, ihren Rücken noch mehr durchzudrücken und dieser kaum merklichen Veränderung der Körperhaltung etwas Bedrohliches zu verleihen. »Lord Rahl und die Mutter Konfessor sind keinesfalls schutzlos, Captain, sie haben mich. Alles, was über eine Mord-Sith hinausgeht, wäre nichts weiter als ein bisschen bunter Flitter auf der Uniform eines Offiziers.«
    Diesmal gab er nicht klein bei. Seine Stimme war erfüllt vom unmissverständlichen Ton der Autorität. »Dies ist weder eine Frage mangelnden Respekts, Herrin Cara, noch habe ich irgend etwas unterstellen wollen. Ich habe, wie Ihr, gelobt, für ihre Sicherheit zu sorgen, und das ist meine eigentliche Sorge. Diese mit Flitter besetzte Uniform ist dem Feind schon einmal zur Verteidigung von Lord Rahl entgegengetreten, und ich vermag mir nicht recht vorzustellen, dass eine Mord-Sith mich aus keinem anderen Grund als primitivem Stolz von dieser Pflicht abhalten will.«
    »Wir befinden uns auf dem Weg an einen entlegenen und abgeschiedenen Ort«, warf Kahlan ein, bevor Cara etwas erwidern konnte. »Ich denke, unsere Einsamkeit und Cara werden uns ausreichend Schutz bieten. Sollte Lord Rahl etwas anderes wünschen, so wird er es bestimmt sagen.«
    Er akzeptierte die Antwort mit einem zögernden Nicken; der letzte Teil entschied die Angelegenheit ohnehin.
    Als Richard Kahlan nach Norden gebracht hatte, hatte er ihre Gardetruppen zurückgelassen. Wie sie wusste, war dies in voller Absicht geschehen und gehörte vermutlich zu den Dingen, die er überzeugt war tun zu müssen. Richard stand der Idee von Schutz keineswegs ablehnend gegenüber, auch früher schon hatte er akzeptiert, dass Truppen sie begleiteten. Cara hatte ebenfalls hartnäckig auf die Sicherheit bestanden, die der Begleitschutz dieser Truppen bot. Etwas anderes war es jedoch, wenn Cara dies gegenüber Captain Meiffert eingestehen sollte.
    In Anderith hatten sie eine Menge Zeit mit dem Captain und seinen Elitetruppen verbracht. Kahlan kannte ihn als hervorragenden Offizier, ihrer Einschätzung nach ging er auf Mitte zwanzig zu – wahrscheinlich war er schon seit einem Jahrzehnt Soldat und hatte bereits eine Reihe von Feldzügen mitgemacht, von kleinen Aufständen bis hin zur offenen Feldschlacht. Die klaren, gesunden Züge seines Gesichts waren gerade erst im Begriff, einen erwachsenen Ausdruck anzunehmen.
    Über die Jahrtausende hatten sich andere Kulturen durch Krieg, Völkerwanderung und Besatzung mit der D’Haranischen vermengt und ein Völkergemisch hervorgebracht. Groß gewachsen und breitschultrig, wiesen die blonden Haare und blauen Augen Captain Meiffert als D’Haraner aus, das Gleiche galt für Cara. Bei reinblütigen D’Haranern waren die Bande am stärksten ausgeprägt.
    Nachdem er etwa die Hälfte seines Reisgerichts gegessen hatte, schaute er über seine Schulter in die Dunkelheit, wo Richard verschwunden war. Er erfasste sowohl Cara als auch Kahlan mit einem Blick aus seinen ernsten, blauen Augen.
    »Ich möchte nicht, dass es abwertend oder persönlich klingt, und ich hoffe nicht, dass ich damit einen Fauxpas begehe, aber dürfte ich Euch eine heikle Frage stellen?«
    »Dürft Ihr, Captain«, erwiderte Kahlan. »Aber ich kann nicht versprechen, dass wir sie beantworten.«
    Die letzte Bemerkung gab ihm einen Augenblick zu denken, doch dann fuhr er fort. »General Reibisch und einige der anderen Offiziere … nun, es hat besorgte Diskussionen über Lord Rahl gegeben, wir vertrauen ihm natürlich«, beeilte er sich hinzuzufügen. »Das tun wir wirklich. Es ist nur so, dass…«
    »Was macht Euch denn so besorgt, Captain?«, warf Cara ein, deren Stirn zusehends faltiger wurde. »Wo Ihr ihm doch so vertraut.«
    Er rührte mit seinem Holzlöffel im Napf. »Ich war während der ganzen Geschichte in Anderith dabei. Ich weiß, wie hart er gearbeitet hat – und Ihr ebenfalls, Mutter Konfessor. Kein Lord Rahl vor ihm war jemals so um die Wünsche der Menschen besorgt. In der Vergangenheit zählten allein die Wünsche des Lord Rahl. Dann plötzlich, nach alledem, lehnen die Menschen sein Angebot ab – und damit auch ihn als Person. Er schickt uns zur Hauptstreitmacht zurück und verlässt uns einfach, um« – er deutete um sich – »hierher zu kommen. Mitten ins Nirgendwo. Um ein Eremit zu werden oder so was Ähnliches.« Er hielt inne und suchte nach den passenden Worten. »Wir können das … nicht so recht verstehen.«
    Er schaute vom Feuer auf und sah ihnen wieder in die

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