Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Einzelnen selbst gehört und von unschätzbarem Wert ist. Dafür kämpft er.«
    Er wählte seine Worte mit Bedacht. Auch wenn der Umstand, dass sie die Mutter Konfessor war, ihn nicht beunruhigte, da er nicht in Angst vor der Kraft und der Herrschaft einer solchen Frau aufgewachsen war, so war sie doch immer noch die Gemahlin des Lord Rahl.
    »Die meisten von uns sehen durchaus, wie sehr er sich vom vorherigen Lord Rahl unterscheidet. Ich will nicht behaupten, dass wir ihn voll und ganz verstehen, aber wir wissen, dass er kämpft, um etwas zu verteidigen, und nicht um der Eroberung willen. Als Soldat weiß ich, welchen Unterschied es ausmacht, ob man daran glaubt, wofür man kämpft, denn…«
    Der Captain wich ihrem harten Blick aus. Er nahm einen kleinen Zweig aus dem Feuerholz und tippte damit eine Weile auf den Boden. Seine Stimme bekam etwas Gequältes. »… denn man verliert etwas sehr Kostbares, wenn man Menschen tötet, die einem niemals etwas angetan haben.«
    Das Feuer knackte und zischte, als er langsam in der Glut stocherte. Funken stoben wirbelnd in die Höhe und wallten zu allen Seiten unter dem Felsvorsprung hervor.
    Cara betrachtete ihren Strafer, während sie ihn zwischen ihren Fingern rollte. »Und Ihr … empfindet ebenso?«
    Captain Meiffert sah Cara in die Augen. »Mir war zuvor nie recht bewusst, was das in mir anrichtet. Ich hatte keine Ahnung. Dank Lord Rahl bin ich stolz darauf, D’Haraner zu sein. Es ist sein Verdienst, dass das für etwas steht, was richtig ist … das war früher nie der Fall. Ich dachte immer, die Dinge sind so, wie sie sind, und werden sich niemals ändern.«
    Caras Blick löste sich, als sie ihm insgeheim mit einem Nicken Recht gab. Kahlan vermochte sich bestenfalls vorzustellen, wie das Leben unter dieser Art von Herrschaft ausgesehen hatte, und was sie den Menschen antat.
    »Ich bin froh, dass Ihr versteht, Captain«, sagte Kahlan leise. »Deswegen ist er so sehr um Euch alle besorgt. Er möchte, dass Ihr ein Leben führt, auf das Ihr stolz sein könnt. Ein Leben, das Euch gehört.«
    Er ließ den Zweig ins Feuer fallen. »Er wollte, dass das gesamte Volk Anderiths sein Schicksal in die eigenen Hände nimmt, und möchte, dass wir unser Leben schätzen lernen. Die Abstimmung galt eigentlich nicht ihm, sondern ihnen. War ihm diese Abstimmung deswegen so wichtig?«
    »So ist es«, bestätigte Kahlan knapp, aus Angst, ihre Stimme über Gebühr zu strapazieren.
    Er rührte mit dem Löffel in seinem Abendessen, um es abzukühlen. Das war längst nicht mehr nötig, dessen war sie sicher. Vermutlich waren seine Gedanken aufgewühlter als alles, was sich auf seinem Teller befand.
    »Wisst Ihr«, sagte er, »ich habe die Menschen unten in Anderith erzählen hören, Richard Rahl sei ebenso böse wie Darken Rahl, weil der sein Vater war. Es hieß, sein Vater habe Böses getan, und deshalb könne Richard vielleicht gelegentlich Gutes tun, doch ein guter Mensch sein könne er niemals.«
    »Das habe ich auch gehört«, sagte Cara. »Nicht nur in Anderith, sondern an vielen Orten.«
    »Aber das ist nicht wahr. Wie kommen die Menschen darauf, diese Verbrechen könnten auf jemanden übergehen, der sie niemals begangen hat, nur weil ein Elternteil grausam war? Und dass dieser Mensch sein Leben lang Wiedergutmachung zu leisten hat? Die Vorstellung, meine Kinder, sollte ich jemals das Glück haben, welche zu bekommen, müssten ewig für all das Unrecht leiden, das ich in Darken Rahls Diensten begangen habe, behagt mir ganz und gar nicht.« Er sah zu Kahlan und Cara hinüber. »Diese Art von Voreingenommenheit ist ungerecht.«
    Als niemand darauf antwortete, starrte Cara in die Flammen.
    »Ich habe unter Darken Rahl gedient. Ich kenne den Unterschied zwischen den beiden Männern.« Seine schäumende Wut ließ ihn die Stimme senken. »Es ist verkehrt, dass die Menschen die Schuld für Darken Rahls Verbrechen seinem Sohn zuschieben.«
    »Da habt Ihr Recht«, murmelte Cara. »Die beiden mögen sich ein wenig ähnlich sehen, aber keiner, der beiden Männern in die Augen gesehen hat, so wie ich, könnte auch nur auf den Gedanken kommen, es handele sich um dieselbe Art von Mensch.«

6. Kapitel
    Captain Meiffert verzehrte den Rest seiner Bohnen mit Reis schweigend. Cara reichte ihm ihren Wasserschlauch. Lächelnd nahm er ihn entgegen und bedankte sich mit einem Nicken. Sie füllte ihm einen zweiten Napf aus dem Topf und schnitt ihm ein weiteres Stück Fladenbrot ab; von einer Mord-Sith statt

Weitere Kostenlose Bücher