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Schwesterlein, komm stirb mit mir

Schwesterlein, komm stirb mit mir

Titel: Schwesterlein, komm stirb mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Sander
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der Haft umgebracht, in der gleichen Nacht brannte es in der JVA .»
    Birgit Clarenberg nickte nachdenklich. «Ja, ich erinnere mich. Ziemlich spektakuläre Geschichte. Für die Brandstiftung wurde Jan Schneider verurteilt, der Mann, den wir seit Tagen suchen. Aber was soll Vermeeren damit zu tun haben? Der ist doch schon lange tot.»
    «Das weiß ich auch nicht. Aber es gibt einen Zusammenhang, da bin ich ganz sicher. Liz Montario hat Ruben Keller nach Jan Schneider suchen lassen, angeblich, weil sie für ein neues Buch recherchiert. Nur das glaube ich ihr nicht.»
    «Warum nicht? Was sollte sie sonst von ihm wollen? Und wo ist die Verbindung zu Hendrik Vermeeren?»
    «Vermeeren war ihr Bruder.»
    «Ach du Scheiße.» Birgit schlug die Hand vor den Mund. «Ihre Mutter! Sie ist die Nummer vier, über die du eben nicht sprechen wolltest.»
    Stadler nickte. «Leider sind die Kollegen in Hannover nicht sehr gesprächig. Ich habe keine Ahnung, wie der Stand der Ermittlungen dort ist.»
    «Du kannst das nicht länger geheim halten, Georg! Die Moko in Hannover muss wissen, wer das Opfer war. Und wir müssen diese Information in die Ermittlungen im Mordfall Keller einbeziehen. Wir müssen Elisabeth Montario befragen, wir müssen wissen, warum sie Jan Schneider ausfindig machen wollte. Und was Schneider mit ihrem Bruder zu tun hatte. Sie muss uns alles erzählen, was sie weiß.»
    «Ja, das müssen wir wohl.» Stadler fühlte sich wie ein Verräter, obwohl es dafür keinen Grund gab. Liz hatte ihm kein Geheimnis anvertraut, er hatte es selbst herausgefunden. Und er hatte lediglich versprochen, es nicht den Kollegen in Hannover zu erzählen. Es fühlte sich dennoch falsch an. «Ich bitte sie nach der Besprechung her. Sie wartet sowieso auf meinen Rückruf. Dann kommen wir im Fall Keller vielleicht endlich ein Stück weiter.»
    «Zu blöd, dass wir die Zielfahndung nicht auf Jan Schneider ansetzen können», sagte Birgit. «Dann hätten wir ihn spätestens in drei Tagen hier sitzen – vorausgesetzt, dass er sich nicht ins Ausland abgesetzt hat.»
    «Das geht leider nicht», pflichtete Stadler ihr bei. «Er ist weder ein Beschuldigter noch ein Zeuge im engeren Sinn. Alles, was ihn mit dem Fall verbindet, ist viel zu vage, um so eine Maßnahme zu rechtfertigen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als ihn selbst zu finden. Gibt es denn was Neues an der Wagenfront?»
    Clarenberg schüttelte den Kopf. «Die Ausweitung auf ganz NRW hat noch nichts gebracht – bis auf eine lange Liste mit Autos, die ausscheiden. Aber bis die Kollegen aus allen Regionen Rückmeldung gegeben haben, kann es dauern. Zumal Wochenende ist.»
    «Mist! Die Karre kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!» Plötzlich kam ihm ein Gedanke. «Haben wir überprüft, ob ein solches Modell in den letzten Tagen abgemeldet wurde? Verschrottet?»
    «Ich glaube nicht. Ich kümmere mich darum.»
    Stadler nahm seine Unterlagen vom Schreibtisch, er hatte die Moko lange genug warten lassen. «Dann mal los.»
    Er ahnte, dass es ihm schwerfallen würde, sich voll und ganz auf die Berichte der Kollegen zu konzentrieren. Es mochte irrational sein, aber er konnte sich nicht des Gefühls erwehren, dass der Fall Jan Schneider eigentlich größer und dringender war als die Suche nach dem Ripper.

Samstag, 2. November, 8:57 Uhr
    Fassungslos starrte Liz auf das Handy, das sie auf den Tisch geworfen hatte, als wäre es vergiftet. Kein Zweifel, sie hatte soeben mit dem Verfasser der anonymen Briefe telefoniert. Er hatte nichts weiter gesagt als den einen Satz und dann die Verbindung unterbrochen. Doch mehr hatte Liz auch nicht hören müssen.
    Was wollte dieser Mann von ihr? Und wer war er? Jan Schneider?
    Das würde bedeuten, dass der Mann, der Ruben Keller, den Richter und ihre Mutter kaltblütig ermordet hatte, die Handynummer ihrer besten Freundin kannte. Doch woher? War er der Fremde aus dem Supermarkt, mit dem Deborah sich treffen wollte? Nein! Da musste es keinen Zusammenhang geben. Liz zwang sich, einen kühlen Kopf zu bewahren, und Jan Schneider hatte keinerlei Grund, ihrer Freundin etwas anzutun. Wenn überhaupt, wäre Liz sein Ziel. Für den Anruf auf Deborahs Handy konnte es unzählige andere Erklärungen geben. Vielleicht war Schneider in ihrer Wohnung gewesen, hatte das Handy auf dem Tisch gesehen, es für ihres gehalten und sich die Rufnummer anzeigen lassen.
    Liz’ Knie gaben nach, sie wankte zum Sofa und setzte sich. Mit einem Mal fühlte sie sich in ihren

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