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Schwesterlein muss sterben

Schwesterlein muss sterben

Titel: Schwesterlein muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Wolff
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husten.
    »Zuerst mal will ich etwas klarstellen«, setzte sie an. »Ich weiß nicht genau, was dein Problem mit mir ist, aber wenn du versuchst, mir Angst zu machen, dann bist du an der falschen Adresse. So läuft das nicht zwischen uns. Ich steh nicht auf deine kleinen Machtspiele! Du hast es vom ersten Gespräch darauf angelegt, mich auszuhebeln, und …«
    Sie brach mitten im Satz ab, als er sich vorbeugte und demonstrativ Beifall klatschte.
    »Das nenne ich mal eine professionelle Analyse, bravo! Bleibt nur die Frage, ob nicht du eigentlich diejenige bist, die dringend eine Therapie braucht. Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir doch da irgendwo ein kleines persönliches Problem, richtig?«
    Merette stoppte ihn mit einer Handbewegung. »Warte, ich bin noch nicht fertig! Lass mich bitte erst mal ausreden. Ich habe mir noch mal in Ruhe deine Akte angesehen …«
    »Das will ich doch wohl hoffen!«, unterbrach Aksel sie.
    »Und ich habe inzwischen mit deinem Betreuer gesprochen«, machte Merette weiter, ohne auf seinen Einwurf zu reagieren. »Interessant, was ich da gehört habe. Passt ziemlich exakt in das Bild, das ich von dir habe.«
    Sie konnte sehen, dass sich sein Blick veränderte. Er war jetzt auf der Hut.
    »Um es kurz zu machen, Aksel, ich glaube dir kein Wort! Es kann sein, dass du es nicht immer einfach hattest, das will ich gerne zugeben, aber alles in allem bist du nichts als ein kleiner Spießer, der sich wichtig macht und irgendwelche Geschichten erfindet. Nur dass du damit nicht alleine bist, das machen hundert andere genauso, weil sie den Wunsch haben, wenigstens einmal in ihrem Leben etwas Besonderes darzustellen, das ist nichts, womit du dich in irgendeiner Weise von den meisten anderen unterscheidest.«
    Sie war selbst überrascht, wie leicht ihr die Sätze über die Lippen kamen, die sie als Psychologin so niemals hätte formulieren dürfen.
    Aksel starrte sie mit offenem Mund an. Dann warf er ruckartig den Kopf zurück. Seine Augen irrten jetzt ziellos durch den Raum. In einer ratlosen Geste nahm er die Hände hoch.
    »Was?«, keuchte er. »Spinnst du jetzt völlig? Mann, ich hab dir ein Mordgeständnis geliefert, erinnerst du dich nicht mehr? Ich hab dir gesagt, dass ich meinen ersten Mord mit vierzehn begangen habe, meinen ersten, das heißt …«
    »Ach, auf einmal stimmt es doch, ja?«, unterbrach ihn diesmal Merette. »Ich denke, das ist nicht wahr? Deine Worte, nicht meine. Kurz bevor du mir eine nette kleine Szene vorgespielt und empört die Sitzung abgebrochen hast. Schon vergessen?«
    »Oh, du tickst ja wohl nicht mehr richtig! Und du willst Psychologin sein? Du kannst doch nicht einfach so tun, als ob ich dir nur irgendeinen Scheiß erzählt hätte!«
    Merette hatte ihn genau da, wo sie ihn haben wollte. DerSoziopath in ihm konnte es nicht ertragen, als durchschnittlich und ohne irgendwelche Besonderheiten hingenommen zu werden. Sein übersteigerter Narzissmus würde ihn unter allen Umständen versuchen lassen, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Sie hatte allerdings nicht gedacht, dass es so einfach werden würde.
    Ganz ruhig sagte sie: »Hör mir zu, Aksel, damit du es wirklich kapierst: Ich tue nicht nur so, als ob du irgendwelchen Mist erzählt hättest, sondern ich bin absolut überzeugt davon, dass es genau so ist. Aber du kannst mir natürlich das Gegenteil beweisen. Hier …« Sie zog ihr Handy aus der Tasche. »Rufen wir die Polizei an, dann kannst du dein Geständnis noch mal wiederholen, ganz offiziell. Und dann werden wir ja sehen.«
    »Das hättest du wohl gerne, was?«, stieß er zwischen den Zähnen hervor. »Das darfst du doch überhaupt nicht, du hast eine Schweigepflicht, an die du gebunden bist, du darfst nicht einfach …«
    »Deshalb sollst ja auch du anrufen.« Sie streckte ihm das Handy hin. »Das ist deine einzige Möglichkeit, wenn du mich wirklich davon überzeugen willst, dass ich mich irre. Ansonsten bleibt es dabei, dass ich dich für einen kleinen Spinner halte, dessen Problem es ist, dass er sein Leben nicht in den Griff bekommt.«
    »Was … was redest du da überhaupt?«, stotterte er fassungslos. »Hast du eben echt gesagt, ich wäre ein kleiner Spinner, ja? Du hast ja keine Ahnung, du arrogante Schlampe! Ich …«
    »Ist ja gut, reg dich wieder ab. Ich dachte nur, das solltest du ruhig mal im Klartext hören. Es ist einzig und allein deine Entscheidung, wie es weitergeht.«
    Für einen Moment dachte sie tatsächlich, er würde nach dem Handy

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