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Schwestern der Dunkelheit

Schwestern der Dunkelheit

Titel: Schwestern der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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jeden Amuletts stand, sollte zeigen, wer die Hexe gewesen war. Aber viele der Tonstücke waren so abgenutzt, dass Thea keine Spur eines Symbols erkennen konnte.
  Mach dir keine Sorgen. Du findest in dem Buch irgendeine Beschreibung von irgendjemandem und bringst diese dann mit dem Amulett des Betreffenden in Verbindung.
  Sie blätterte vorsichtig in den brüchigen Seiten des Buches und versuchte, die krakelige, verblasste Schrift zu entziffern.
  Ix U Sihnal, Annie Butter, Markus Klingelsmith ... nein, sie klangen alle zu gefährlich. Lucio Cagliostro - vielleicht. Aber ich will eigentlich keinen Alchemisten.
  Dewi Rathi, Omiya Inoshishi ... Moment mal. Phoebe Garner.
  Eifrig überflog sie die Seite über Phoebe. Ein sanftes Mädchen aus England, das vor den Hexenverbrennungen gelebt und magische Tiere gehalten hatte. Sie war jung an Tuberkulose gestorben, aber alle, die sie gekannt hatten, hielten sie für einen Segen - selbst Menschen, die ihre Fähigkeit zu schätzen wussten, Zauber von ihrem Dorf abzuhalten. Menschliche Dorfbewohner hatten an ihrem Grab getrauert.
  Perfekt, dachte Thea.
  Dann begann sie, durch die Amulette zu stöbern, auf der Suche nach einem, das das gleiche Symbol zeigte, wie es in dem Buch unter Phoebes Namen abgebildet war.
  Da ist es! Sie schloss die Finger um das Amulett. Phoebes Haar war kastanienbraun und sehr fein gewesen.
  Okay. Jetzt mach das Feuer fertig.
  Dazu brauchte sie Eiche und Esche, die beiden Holzarten, die verbrannt worden waren, um den Ton zu brennen. Thea legte die trockenen Hölzer in die größte Bronzeschale, die ihre Großmutter hatte, und entzündete sie.
  Jetzt füge Späne von Bitterholz hinzu, Benediktenkraut und Alraunwurzel. Diese waren nur für die allgemeine Beschwörung von Macht bestimmt. Die eigentliche Magie lag in der winzigen Flasche, die aus einem einzigen Stück Malachit geschnitzt worden war. Darin befand sich der Beschwörungstrank, und Thea hatte nicht die geringste Ahnung, um was es sich dabei handelte.
  Sie bohrte die Fingernägel in das Wachs, bis sich der Korken drehen ließ. Dann hielt sie inne; ihre Hände zitterten mit jedem Pulsschlag.
  Bis jetzt hatte sie nur Dinge untersucht, die sie nicht hätte untersuchen sollen: schlimm, aber verzeihlich. Nun würde sie ein verbotenes Feuer entzünden ... und das war nicht verzeihlich. Wenn die Ältesten entdeckten, was sie getan hatte ...
      Sie zog den Korken heraus.

Kapitel 8
    Ein scharfer, beißender Geruch drang in ihre Nase. Sie musste ein paar Tränen wegblinzeln, während sie das Fläschchen über das Feuer hielt und sehr vorsichtig neigte. Ein Tropfen, zwei Tropfen, drei.
  Das Feuer loderte auf und brannte blau.
  Es war bereit. Das Friedensfeuer war die einzige Möglichkeit, einen Geist von der anderen Seite zu holen - abgesehen davon, dass man den Schleier durchqueren und ihn selbst zurückholen konnte.
  Thea umfasste Phoebes Amulett mit beiden Händen und zerdrückte es, zersplitterte den Ton und zerbrach das Siegel. Dann hielt sie das zerbrochene Amulett über das Feuer und sprach die Worte der Macht, die sie die Ältesten beim letzten Samhain hatte benutzen hören.
  »Möge mir die Macht der Worte der Hekate gegeben werden.«
  Die Worte rollten ihr sofort von der Zunge. Sie hörte sie, als würden sie von jemand anderem gesprochen.
      »Von jenseits des Schleiers ... rufe ich dich zurück!
      Durch den Nebel der Jahre ... rufe ich dich zurück!
      Von der luftigen Leere ... rufe ich dich zurück!
      Über den schmalen Pfad ... rufe ich dich zurück!
      Zum Herzen der Flamme ... rufe ich dich zurück!
      Komme geschwind, füglich und ohne Verzug!«
Sie spürte, wie eine dröhnende Vibration einem Erdbeben gleich den Boden erschütterte. Über dem eigentlichen Feuer schienen verschiedene Flammen zu brennen; kalte, geisterhafte Flammen, die hellblau und violett waren und sich erhoben, um an Theas Knöcheln zu lecken.
  Sie begann die Hände zu öffnen, um das Amulett in die magische Flamme fallen zu lassen. Aber gerade als sie es tun wollte, hörte sie einen Knall.
  Die Tür zu ihrem Zimmer schwang auf, und zum zweiten Mal binnen zwölf Stunden war sie entsetzt, Blaise zu sehen.
  »Das ganze Haus zittert - was tust du da?«
  »Blaise - bleib einfach weg!«
  Blaise riss die Augen auf. Ihr Unterkiefer klappte herunter, und sie machte einen Satz nach vorn. »Was tust du?«
  »Es ist fast fertig ...«
  »Du

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