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Schwestern der Dunkelheit

Schwestern der Dunkelheit

Titel: Schwestern der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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»Wie auch immer, er hat irgendetwas getan, das sie in Wut versetzte.«
  »Und sie hat ihn getötet. Indem sie ihn erwürgt hat - genau die Tat, derer man sie beschuldigt hatte.« Dani verzog das Gesicht, dann fuhr sie fort. »Thea? Als du Kevins Leichnam gesehen hast - hatte er da etwas um den Hals?«
  Thea starrte auf die Fenstervorhänge und versuchte, sich zu erinnern. Dieses schreckliche, aufgeschwemmte Gesicht ... die heraushängende Zunge ... und dunkle Prellungen an der Kehle.
  »Nein«, sagte sie sanft. »Da waren Abdrücke - aber womit auch immer er erwürgt wurde, es war verschwunden.«
  »Sie hat es mitgenommen.« Dani schauderte, dann legte sie beide Hände auf das Buch. »Oder vielleicht auch nicht. Sieh mal, Thea, dies könnte eine große Geschichte sein, um sie an den Freudenfeuern zu erzählen, aber in Wirklichkeit ist alles Spekulation.«
  Thea starrte auf die vergilbte Seite unter Danis Fingern. »Das glaube ich nicht«, erwiderte sie leise. »Siehst du dieses Symbol neben Suzanne Blanchets Namen? Ich erkenne es wieder. Ich habe es für eine Sekunde gesehen - auf dem Amulett im Feuer.«
  »Bist du dir sicher?«
  Thea wandte den Blick ab. »Ja. Sie ist es, Dani. Und es ist meine Schuld. Ich habe sie rausgelassen ... und jetzt bringt sie Leute um. Meinetwegen ist jemand tot.«
  Erst als sie es laut ausgesprochen hatte, traf sie die Erkenntnis mit voller Wucht - als hätten die Worte es irgendwie wahr gemacht. Kevin war tot. Er würde nicht mehr zur Schule gehen, er würde keine Chance mehr bekommen, seinen Porsche zu reparieren. Er würde nie wieder ein Mädchen anlächeln. Er hatte alles verloren, was man verlieren konnte.
  »Und ich - ich fühle mich einfach hundeelend«, sagte Thea. Der Schmerz in ihrer Kehle wurde zu einer Art Krampf, als müsse sie sich übergeben. Aber was herauskam, waren Tränen.
  Dani hielt sie im Arm, während sie schluchzte. Und schließlich, als Thea leiser weinte, sagte sie: »Du hast es nicht gewusst. Du wolltest nichts Böses tun. Du hast nur herumgespielt, und es ist schiefgegangen. Du hast es nicht gewusst. «
  »Das spielt keine Rolle.« Thea wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht und richtete sich auf. Der Schmerz in ihrer Brust war jetzt dumpfer, und sie begriff langsam, dass da noch etwas anderes war, etwas, das sich heiß und leuchtend anfühlte. Das Bedürfnis zu handeln.
  »Das spielt keine Rolle«, wiederholte sie. »Es ist trotzdem meinetwegen geschehen. Aber eines kann ich dir sagen - ich werde nicht zulassen, dass es weiter geschieht. Ich muss sie aufhalten. Und das bedeutet, dass ich sie zurückschicken muss.«
  »Ich werde dir helfen«, sagte Dani, das schmale Kinn entschlossen vorgereckt. »Aber wie?«
      Thea starrte einen Moment lang die Wand an, dann sagte sie: »Ich habe eine Idee.«

Kapitel 10
    »Gran hat mir erzählt, dass die einzige Person, die einen Geist zurückschicken könne, diejenige sei, die ihn herbeigerufen hat«, erklärte Thea. »Aber das Problem ist, dass man in der Lage sein muss, den Geist zu sehen, man muss ihm nahe sein. Nur dann kann man den Rücksendezauber bewirken.«
  »Okay«, sagte Dani nickend. »Aber ...«
  »Warte, ich komme gleich auf den Punkt.« Thea stand auf und begann zwischen ihrem und dem Bett von Blaise auf und ab zu gehen. Zuerst sprach sie langsam, dann schneller. »Was ich denke, ist Folgendes: Dies kann nicht das erste Mal sein, dass so etwas passiert ist. Irgendwann, irgendwo, irgendwie muss schon einmal irgendeine Hexe einen Geist heraufbeschworen und ihn entkommen lassen haben. Und dann muss sie losgezogen sein und ihn wieder eingefangen haben.«
  »Da bin ich mir sicher. Aber was bedeutet das?«
  »Es bedeutet: Wenn wir ein Dokument finden könnten, in dem erklärt wird, wie diese Hexe es gemacht hat - wie sie den Geist zur Strecke gebracht hat -, dann schaffen wir es vielleicht auch.«
  Dani war jetzt ganz aufgeregt. »Ja - und es müsste nicht einmal um einen beschworenen Geist gehen. Ich meine, einige Geister wollen nach ihrem Tod überhaupt nicht auf die andere Seite hinüber, richtig? Vielleicht gibt es Unterlagen darüber, wie man einen von ihnen hinter den Schleier geschickt hat.«
  »Oder eine Geschichte. Oder ein Gedicht. Irgendetwas, das uns einen Hinweis darauf geben kann, wie man den Geist dazu bringt, im selben Raum zu bleiben, während man den Zauber wirkt.« Thea brach ab und grinste Dani an. »Und wenn es etwas gibt, wovon Gran Unmengen hat,

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