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Schwestern der Dunkelheit

Schwestern der Dunkelheit

Titel: Schwestern der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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es ihr gut?«, fragte Thea. »Ist es etwas Schlimmes?«
  »Nicht allzu schlimm«, antwortete Tobias. »Ihr ist heute nur immer wieder schwindelig geworden, und dann hatte sie einen Hustenanfall und konnte nicht mehr aufhören. Sie ist schließlich zu dem Schluss gekommen, dass sie besser jemanden holen sollte, der ihr die Sache mit einem Gesang austreiben kann. Also hat sie Mrs Morrigan angerufen.«
  Oh, wunderbar - Gesänge. Genau das, was Gran liebte. Aber sie musste wirklich krank sein, um jemanden darum zu bitten.
  »Kann ich sie anrufen?«
  »Das würde ich nicht tun«, warf Vivienne ein. Ihre grünen Augen waren freundlich, ihre Stimme beruhigend. »Ich bin mir sicher, dass Mom inzwischen mit ihr arbeitet, und wenn sie einen Gesangszauber webt, dauert es die ganze Nacht. Du solltest die beiden nicht stören. Aber mach dir keine Sorgen, Thea - meine Mom ist wirklich gut.«
  »Ja - das ist es nicht, was mir Sorgen macht.« Thea schaute sich geistesabwesend um und sah Vivienne dann wieder ins Gesicht. »Hast du gehört, was in der Schule passiert ist?«
  »Nein.« Vivienne wirkte ein wenig neugierig. »Was ist denn passiert?«
  Statt zu antworten, fragte Thea: »Wo ist Blaise?«
  »Oben. Sie packt. Sie wird bei mir zu Hause übernachten. Du kannst ebenfalls mitkommen - okay?«
  Thea rannte bereits die Treppe hinauf.
  Sie stürmte in das Schlafzimmer, das sie sich mit Blaise teilte. Blaise hatte einen kleinen geöffneten Koffer auf dem Bett liegen.
  Thea verschwendete keine Zeit. »Hast du Kevin Imamura getötet?«
  Blaise ließ einen schwarzen Seidenteddy fallen. »Ob ich was getan habe? Wovon redest du?«
  »Er ist tot.«
  »Und du hast gedacht, ich hätte das getan? Herzlichen Dank, aber er ist nicht derjenige, den ich töten will.« Blaise kniff die Augen zusammen, und Thea fror plötzlich noch mehr. Dann legte sie den Kopf schräg. »Also, wie ist er gestorben?«
  »Er wurde erwürgt. Irgendjemand hat ihn ermordet.«
  Blaise zog lediglich die Augenbrauen hoch und murmelte: »Hm. Ich frage mich, wo Randy ist?« Sie hielt eine Bluse hoch, betrachtete sie und fügte hinzu: »Willst du mit mir zu Viv nach Hause fahren? Es ist besser, als allein hierzubleiben.«
  »Ich weiß nicht. Muss ich dich beobachten, um sicherzustellen, dass Erik nicht wie Kevin endet?«
  Blaise warf ihr einen vernichtenden Blick zu. »Wenn ich es auf einen Jungen abgesehen habe, bekomme ich ihn zuerst. Ich erwürge ihn nicht, bevor ich meinen Spaß hatte.«
  Sie knallte ihren Koffer zu und stolzierte hinaus.
  Thea setzte sich aufs Bett.
  Trotz ihrer scharfen Worte wusste Thea jetzt, dass Blaise es nicht getan hatte. Ihre Cousine war aufrichtig überrascht gewesen.
  Und Randy? Ich nehme an, so hätte es sein können, falls er von dort, wo sie ihn hingebracht haben, fliehen konnte. Er hatte einen Grund, Kevin zu hassen. Aber ...
  Mit einem Schlag stand eine andere Erklärung im Raum, und Thea begriff, dass sie sie schon die ganze Zeit über im Kopf gehabt haben musste.
  Der Geist.
  Sie saß eine endlose Zeit lang da und versuchte nachzudenken. Es war wie der Versuch, in dichtem Nebel einen Weg zu finden.
  Gran ist fort ... und wenn sie krank ist, darf ich sie ohnehin nicht stören ... natürlich würde Blaise nicht helfen ... aber ich muss irgendjemandem vertrauen...
  Dani drückte sanft die Tür auf. »Darf ich reinkommen?« Als Thea nickte, trat sie ein und setzte sich auf Blaises Bett.
  »Sie sind weggefahren. Ich habe Tobias gesagt, er könne ebenfalls gehen - er wollte eine Freundin besuchen. Wenn du willst, werde ich heute Nacht hierbleiben.«
  Thea holte bebend Atem. »Danke, Dani.«
  »Hör mal, Thea, ich will nicht neugierig sein, aber ... geht es dir wirklich gut? Ich meine, du bist so bleich wie eine Leiche ...« Dani biss sich auf die Unterlippe. »Tut mir leid, das war daneben. Aber ich bin deine Freundin, und wenn es irgendetwas gibt, das ich tun kann, würde ich gern helfen.«
  Ein weiterer Atemzug. Dann traf Thea ihre Entscheidung.
  »Ich habe einen verbotenen Zauber gewirkt.«
Dani sah sie erschrocken an, aber nicht angewidert. »Welchen?«
  »Ich habe Geister zurückgerufen.«
  Als Dani weder schrie noch in Ohnmacht fiel, erzählte Thea ihr die ganze Geschichte. Alles über ihre Beschwörung - alles bis auf den Grund, warum sie es getan hatte. »Und jetzt habe ich Angst«, beendete sie ihren Bericht. »Ich habe gestern irgendjemanden freigelassen, und heute

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